Arbeifer-Jugend oo 3
rege ſein, zu eigenen Ueberlegungen, zu eigener Denkarbeit geſchult. Kein Gedächtnis»
drill! Auch die Uebermittiung der ſozialiſtiſchen Theorien rechtfertigt ſolchen Drill
nicht. Wer ſich dieſe Bahnen des Geiſtes nicht durch eigene Arbeit zu erſchließen
weiß, wird ſicher nie auf ihnen wandeln. Wir wollen anregen, Richtung weiſen,
Hilfe leiſten. Die Sicherheit, die Solidität ſeines Geiſtesbaues kann nur jeder ſich ſelbſt
erringen. Wir fragen wiederum einfach: Braucht der Sozialismus Schwäßer,
„Grammophonplaiten“, oder braucht er ſelbſtdenkende, geiſtig regſams Menſchen?
Welche Gruppe von beiden wird zu höheren Dienſten, zu höheren Leiſtungen
fähig ſein?
Ein ſtarker Wille zu neuer Kultur lebt in der Jugend, Unſere Arbeit
jieht ganz in dieſem Zeichen. Der Wille zur Geſundheit, der Wille zur Bildung ſind
ichon ſtarke Aeußerungen davon. Das Zuſammenarbeiten der Jungen und Mädel,
die neue, ſchönere Ari der Geſelligkeit, die neuen Beziehungen zur Kunſt, zur
Literatur, zum Tanz und zur Muſik ebenfalls. Und dann beſonders auch die Er»
diehung zur gemeinſamen Arbeit in der Gruppe. Alle für einen, einer für alle, iſt
deven Sinn. Das verantwortungsvolle Eintreten des Funktionärs für die Gruppe
iſt Erziehung zum ſozialen Dienſt, die ſich, wo gerade dieſer Arbeit genügend Aufs»
merkſamkeit gewidmet wird, auf höherer Stufe, im politiſchen Leben vortrefflich
auswirken wird. In den internationalen Verbindungen unſerer Bewegung bricht
ſich dieſer Geiſt Bahn von Land zu Land. Mit den feſten, innigen Freundſchaften
der Tauſende und aber Tauſende VProletarierjungen und -mädel in allen Ländern
erjteht ein neues, lebensſtarkes Hindernis gegen Völkerverhezung und Kriegsgreuel.
Bei aller Knappheit dieſer Darlegungen treten doch die Werte unſerer Arbeit
klar hervor. In ihrer Auswirkung werden ſie beſtimmt eine außerordentliche
Verſtärkung der politiſchen, geiſtigen und ſittlichen Kampffront des Proletariats ſein.
Der Jugend gehört die Zukunft. Darum rüſten wir für die Zukunft.
Die Zukunſt == das heißt in dieſem Sinne nicht eine Zeit in unendlicher Ferne.
Wir legen es ſv aus: Die Zukunft gehört der Jugend, ſobald ſie mit aus-
gereiſter Kraft friſch-fröhlich, zielklar den Kampfplatz gegen alle fortſchritthemmenden
Mächte betritt.
Wir jungen Scharen der Sozialiſtiſchen Arbeiterjugend ſind im Wachstum zu
dieſer Reiſe. Ein Jahr neuer, fleißigſter, treueſier Gärtnerarbeit liegt vor uns. Ans
Wer?! Wir wollen eine herrliche Blütezeit erſchaffen!
PiyHoleMnit, die Witienſchaft vom arbeifenden Menjſchen,
Von Franz Lauſfköttker,
yn der fapitaliſtiſchen Wirtſchaft, die eine Erwerbswirtſchaft zum Zwe& des
BK Gelöverbienens iſt, ſpielt die Technik die ausſchlaggebende Rolle. Dieſe
„dw Wiſſenſchaft, die ſich mit der Herſtellung kunſtvoller Werkzeuge und mit der
Verbeſſerung der Abſchiedsmethoden beſchäftigt, iſt entſprungen aus der Abſicht, die
Veiſtungsfähigkeit der menſchlichen Arbeit aufs böchſte zu ſteigern. Sie hat in den
Teißten Jahrzehnten einen ungeheuren Aufſchwung genommen, und tagtäglich leſen
wir von neuen techniſchen Errungenſchaften, [9 daß wir tatſächlich von einem Zeit-
alter der Technik ſprechen können. Leider wurde dabei vergeſſen, daß eine Zivi»
liſation, wie die kapitaliſtiſche, die im Aeußerlichen ſte>enbleibt und ſich nicht
zur Kultur entwitkelt, wertlos iſt, weil ſie die Menſchen innerlich arm macht. Das
einpfinden alle jene Menſchen, die bur< die Tretmühle des Werkeltagstreibens noc
nicht völlig abgeſtumpft waren, und es dämmert allmählich die Einſicht auf, daß es