. Arbeit er-Judgend . " 2
deshalb leiſten kann, weit -er--die-.zitierten .
Gäße aus dem Zuſammenhang herausgeriſſen
hat „und..den.. Leſern die vorangehenden und
folgenden Ausführungen des Artikeis vor=
enthäſtt. Darin wird nämlich auseinander=
geſezt, w e-s halb ein momentaner Sieg der
Arbeiterklaſſe bei der heutigen Machtver-
teilung und der Zerrüttung des Wirtſchafts
lebens uns keineswegs den Sieg des Soz10=
jisSmus verbürge, und es wird zur Illuſtration
nachdrüFlich auf das rufſiſche Sowjetexperi-
ment verwieſen, das den. Erfolg gehäbt hat,
vaß- Heute: in. Rußland der Arbeiter wirt=.
ichaftlich, politiſch und geſellſchaftlich ſchlimmer
gefwechtet iſt, als es je ſeine deutſchen Leidens.
genoſſen im wilheiminiſchen Obrigteitsſtaat
geweſen.
, Leider ſind das bewieſene Tat-
fachen, wenn auch jahrelang den deut-
Ichen Arbeitern das Gegenteil: vorgelogen
wurde, und auch heute nod), von einer Seite,
die.dem Zwitkauer Jungſozialiſten ſympathiſch
ſein mag, verzulügen verſucht wird. Die
„Arbeiter-Jugend“ aber - will ihre jungen
Leſer - nicht einlullen, indem ſie ihnen vor»
redet, was „die Kinder gerne hören“, ſondern
ſie will ſie beizeiten daran gewöhnen, der
Wirklichkeit ins Auge "zu ſchauen, damit ſie
dereinſt aticht Maulthelden
Dreſcher werden, . ſondern Arbeiter und
Kämpfer für den Sozialismus. Auch mit dem
„Zukunftsg“aüben“ unſeres - Jungvolks wäre
es: jämmerlich. beſtellt, .wenn.. er. nur aus
Märihen “ ſeine“ Kraft bezöge. Das „Ham-
burger E<o“, das ja der Redakteur des
Zwickauer Volksblatts genau Fennt, hat ein-
mal in ähnlicher Situation das Wort
Jugenddemagogie gepräat uind damit die Ani-
tation der damaligen „Oppoſition“ <arakter!--
fiert, Die der fröhlichen Zuverſicht war, man:
müſſe der Jugend nur gehörig viel Brei um
ven Mund ſchmieren, um ihren Beifall zu
haben.
Auch bei der heutigen Generation unſerer
Arbeiterjugend wird ſolche Jugenddemagonaie,
die im Grund die denkbar niedrigſte Ein-
Ihäßzung ihrer Urteilsfroft bedeutet, keinen.
Antlana. Finden, ...
Beſagter Redakteur des Zwicauer Bolfs--
blatts . hat. ſic: übrigens nicht verkneifen
können, die Zuſchrift des Jungſozialiſten, die
er abdruät, auch noch mit ſeinem ausdrüc-
lichen Segen“ zu b“gleiten. Das wundert
mich. nicht. : Schon als jener noch im Feuille
ton Des. „Hamburger Echo" ſich ſeine Sporen
verdiente und ſich, eben von der Freidoutſchen
Jugend herübergewechſelt, ſofort mit Feuer
an die Reformierung unſerer Arbeiterjugend
bewegung machte, hat ihm meine Naſo nicht
oefallen. Gp nahm.. er: mich. 1. a.: beim
Wiel, . weil ich es wagte,. in einem. Auſ-
jaß.von dem Geiſt unſerer Jugendbewegung
und Bhraſen-
-zu reden,...und führte mir- zu Gemüt, ein
Merilſch, der von einem: Geiſt unſerer
Jugendbewegung zu reden wage,. habe von
[dax Jugendbewegung keine Ahnung. Es
war die Zeit, -als in gewiſſen Kreiſen -unſe-
rer Kameraden der .Gefühlsüberſchwang, don
ſie nach bürgerlichem Vorbild... hochtrabend'
„Irtationalismus“: nannten, . Mode. war.
Wenn man jeßt dieſelben ehemaligen Ge
fühlsfeligen mit dem. Wort Klaſſenkampf den
gleichen Unfug treiben : ſieht, ſo. ſtelle. mo
ſich vor, zu welcher Hopſerei unſere B21=:
gung. entartet. Wäre, .. hätte ſie dieſen „FÜh=.
rern“ alle ihre Sprünge. nachgemacht. ..:
Uebrigens habe .-ich.“die. Liebenswürdig-.
keiten, mit denen .ich damals von. dem. Ham-
burger Feuilletoniſten. bedacht wurde, nicht
tragiſch genommen, zumal er von ſeinen Köl-.
legen über dem Strich die nötige "Zurecht«-
weiſung erfuhr. . Auch daß ihm jetzt aus .der
Zwickauer Perſpekiive. meine Naſe. imnier'
. noch: nicht gefällt, ertrage. ich. mit Geläſſen-
heit, zumal id) .mich mit: ſolchem . Schi>ſal..in
guter Geſeliſchoft befinde, . Was mich wun-
dert, iſt nur dieſes: wie der angenehme Kol-
loge, der Tag für. Tag dem. Par:vivorſtand,
der Reichstagsfraktion und noch einem .gan-
zen. Scho> anderer verdienter. Parteigenoſſen
den Geni>fang. aibt, Daneben - no die. Zeit
findet, dien derfnirſcht Unterzeich neten abzu:
mt irfien. .. -&. Korn.
I -
Nachträglich ehe ich, 366 die 'Zitjerfguſt
des. Zwickauer Jungſozialiſten bereits -;,40*
wirkt“ hat, Die Jugendbeilage der Plauener
„Bolkszeitung“, die die Notiz des „Zwickauer
Blattes brühwarm übernommen hatte, ver-
öffentlicht in ihrer darauf ſoſgenden Nummer
einen. Artikel „Pölitiſche Fragen“, in dem
das Zitat bereits folgendermaßen „Zuſaß1-.
mengefaßt“ war:
9 Gleichzeitig feiert“ die ** „Arbeiter: Jügend" . den
' November in einem Artikel; der der Arbeiter-
ingend einreden will, :' Daß. aun<. ein: Sie
der Arbeiter keinen Zwedhätte“. Zum
Original ünterſtrien,)
S5 iſt aus der Entſtellung des Sinnes mei-
ner Ausführungen! bereits eine Fälſchung -
ihres Wortlauts geworden,“ Wobei“ freilich
dem Plauener Verfaſſer mag zugute gehalten"
werden, daß ihm“'von den: ganzen - Nrtikel-
der „Arbeiter: Jugend“ bloß das von 'ſeinom-
Zwickauer * - Geſinnungsgenoſſen - ſervierie
Säbchen bekannt wav, das. er vann noc)
weiter „in Arbeit nahm“. :. -
„-
Man kann gewiſſe "Volks genoſſen für alle
Zeiten beſchwindeln; man kanm. alle 'Volks-
genoſſen für gewiſſe Veit bei ſ<hwindeln. Aber"
man kann nicht ein ganzes V Volk, für alle Zoit
beſchwindeln, Lincoln, -