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anſchauung aufleuchten, Für nod) kleinere
„Jührgänge“ iſt ein im gleichen Verlag er»
ſchienenes Bilderbuch „Der Widiwpondelwald“
von Hilde Krüger beſtimmt, an deſſen
Überaus [luſtigen Bildern und ulkigen Text»
verſen ji) übrigens ſicher auch ültere Spe»
meſter ergößen Werden,
Auch unter den ſonſtigen Neuerſcheinungen
Unſeres DießR-Verlages, der ſich durch ſeine
Rührigkeit und die hohe Qualität ſeiner Ver»
lagswerke nunmehr einen Rlatz im erſten
Rang des deutſchen Verlagsbuchhandels exr-
obert hat, findet ſich eine ganze Anzahl von
wertvollen Publikationen, die ſich beſonders.
an die ſozialiſtiſche Arbeiteriugend wenden,
und die ſich in ihrer durchweg muſtergültigen
Ausſtattung hervorragend zu Geſchenkzwecen
eignen. Das ?oſtbare Arno-Holz-Werk des
Verlags haven wir bereits in voriger Num»
mer erwähnt. Inzwiſchen iſt noch ein kleines
Buc) vpn Holz hinzugekommen, die famoſe
Erzählung „Der erſte Schultag" (Preis
1,40 Mx.) Wir nennen ferner das reich
illuſtrierte Buch „Fliegen und Funken“ von
Ernſt Krafft (Preis 2,80 Mk.), das erſte
Jugendbuch, das die moderne Technik vom
ſozialiſtiſchen Standpunkt würdigt. Unſerer
vanderluſtigen, naturbegeiſterten Jugend wird
die mit fünſtleriſch hervorragenden Bildern
geſ<hmücdte, von Wilhelm Bölſche beſorgte
Neuausqabe von CurtGrottewißz „Unſer
Wald“ willkommen ſein. Die epochemachende
Wendung der deutſchen Wirtſchafts- und
Kulturgeſchichte Ichildert uns Baul
Kampffmeyer in ſeiner Schrift „Vom
Zunftigeſellen zum freien Arbeiter“ (Preis
1,75 Mk.), während Friedrich Wendel
in ſeiner „Geſchichte in Anekdoten“ (Preis
1,50 Mk.) die lezten Jahrhunderte im Spiegel
der Gatire und des Volkshumors an uns
vorübergleiten läßt. QAuch dieſe beiden
Bändchen ſind mit zahlreichen Abbildungen
Iczmud ausgeſtattet. Zuletzt noch zwei litera-
riſc) hochſtehende Romane für unſere ältere
Jugend, die um Weltanſchauung ringt:
Richard Lohmanns ergreifende Er»
zählung vom Leben und Sterben der „Hilde
Lichtwarkf“ und Erich Kuttners Ent-
widlungsroman „Scidſalsgeſährtin“, beide
Bücher, auf die wir noch eingehender zurüc-
kommen, ihrem inneren Wert entſprechend
vornehm ausgeſtattet.
Ihr ſeht alſo, wir haben alles, was fich nur
wünſdjen läßt, im eigenen Hauſe, ſei es in
unſerem Verbands5:, ſei es im Parteiverlag,
and wenn wir aus den hier angeführten
pder ven ſonſtigen in den vollſtändigen Kata-
logen beider Verlage verzeichneten Werken
unſere Wahl treffen, ſo haben wir die Ge»
währ, ein Buch zu «rhalten, das den, dem
wir es weitergeben, zu uns, zu unſerem
Denken und Empſinden heranzieht.
M
Arbeiter-Jugend
aufe
Uſſred Hanf: Hinun zum Leben,
Leider konnte d<) das Reichsferienheim der.
Sozialiſtiſchen Arbeiterjugend im Gutsſchloß
Tännich noc nicht beſuchen, obwohl ich ſehr -
geſpannt bin, zu ſihen, wie die Wandbilder -
Alfred Hanfs im Raume wirken. Bis- -
her fenne ich ſie nur aus der ſo ſorgfältig
und geſchmadvoll dargebotene Mappe, die ver
Verlag der Arbeiterjugend unter dem Titel
„Hinan zum Leben“ jeß1 herausgegeben hat,
Er wird allen denen, die in Täunnich ſchöne
Tage erleben durften, eine beſondere Freude
Damit bereiten.
Die Mappe enthält in neun ODriginal-Litho»
graphien Hanfs die einzelnen Kompoſitionen,
die durc) die Abmeſſungen der Wände und
ihre Durchbrecjungen mit Türen und Fenſtern
mitbedingt ſind. Die Mappe enthält auc)
eine Einführung pon Walter Bähr.
Thema der Hanfſchen Wandbilder iſt das
ewige Menſchenſchi>ſal: Kinöheit, Wachſen,
Reife, Arbeit, Alter, Tod; die Wanderung .
zwiſchen frohem Gpiel in reiner Freude und .
Vernichtung; die Wanderung :
wiſchen Tod und Leben. Dieſem Schiſal :
Reh! unfer Maler nicht dumpf fataliſtiſch
gegenüber - er glaubt an den Sieg der
Freude, an den Sieg des Lebens: „Hinan -
zum Leben!“ -
Das Mittel, ſeine Gedanken und Empfin»- -
dungen auszudrüden, mitzuteilen und allen
verſtändlich zu machen, findet Alfred Hanf...
vornehmlich im ſtar? bewegten Menſchen-
körper = in Uebereinſtimmung mit faſt allen .
Wandmalern vor ihm. (Mancher unſerer .
Leſer wird auf ſeinen Wanderungen durch
das Thürinaer Land in Erfurt die Wand-
bilder He&els im Muſeum kennengelernt
haben. Sie haben offenbar auch auf Alfred
Hanf ſtarken Gindruk gemacht.) -
Zur Unterſtreichung und Verdeutlichung
des Inhalts wird von Hanf die Farbe
herangezogen, Deren Stimmungswerte voll
erklingen.
Jeder Kunſtfreund wird Freude empfinden,
daß die ſozialiſtiſche Arbeiterjugend dieſe -
Leiſtung des Malers Alfred Hanf angeregt -
und jetzt auch ſo verſtändnisvoll publiziert hat. -
Adolf Behne.
„Jeberfluß des Herzens.“ Gedichte von
Max Barthel, Berlin 1924, Preis kar-
toniert 0,70 Mk., in Halbleinen geb. 1,40 Mk.,
88 Seiten. Arbeiterjugend-Verlag, Berlin
EW. 68, Lindenſtr. 3. “
« Unter den jungen Arbeiterdichtern iſt Max
Barthel zZweiſellos eine der ſympathiſchſten
8.
Geſtalten, beides als Kämpfer und als -|
Dichter. 'Zum Kämpfer geſtählt hat ihn ſeine.
proletariſche Herkunft und der bunte Wechſel
feines Lebensganges, der ihn früh in die .
Fabrik und auf die Landſtraßen aller Hini-