Full text: Arbeiter-Jugend - 16.1924 (16)

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anſchauung aufleuchten, Für nod) kleinere 
„Jührgänge“ iſt ein im gleichen Verlag er» 
ſchienenes Bilderbuch „Der Widiwpondelwald“ 
von Hilde Krüger beſtimmt, an deſſen 
Überaus [luſtigen Bildern und ulkigen Text» 
verſen ji) übrigens ſicher auch ültere Spe» 
meſter ergößen Werden, 
Auch unter den ſonſtigen Neuerſcheinungen 
Unſeres DießR-Verlages, der ſich durch ſeine 
Rührigkeit und die hohe Qualität ſeiner Ver» 
lagswerke nunmehr einen Rlatz im erſten 
Rang des deutſchen Verlagsbuchhandels exr- 
obert hat, findet ſich eine ganze Anzahl von 
wertvollen Publikationen, die ſich beſonders. 
an die ſozialiſtiſche Arbeiteriugend wenden, 
und die ſich in ihrer durchweg muſtergültigen 
Ausſtattung hervorragend zu Geſchenkzwecen 
eignen. Das ?oſtbare Arno-Holz-Werk des 
Verlags haven wir bereits in voriger Num» 
mer erwähnt. Inzwiſchen iſt noch ein kleines 
Buc) vpn Holz hinzugekommen, die famoſe 
Erzählung „Der erſte Schultag" (Preis 
1,40 Mx.) Wir nennen ferner das reich 
illuſtrierte Buch „Fliegen und Funken“ von 
Ernſt Krafft (Preis 2,80 Mk.), das erſte 
Jugendbuch, das die moderne Technik vom 
ſozialiſtiſchen Standpunkt würdigt. Unſerer 
vanderluſtigen, naturbegeiſterten Jugend wird 
die mit fünſtleriſch hervorragenden Bildern 
geſ<hmücdte, von Wilhelm Bölſche beſorgte 
Neuausqabe von CurtGrottewißz „Unſer 
Wald“ willkommen ſein. Die epochemachende 
Wendung der deutſchen Wirtſchafts- und 
Kulturgeſchichte Ichildert uns Baul 
Kampffmeyer in ſeiner Schrift „Vom 
Zunftigeſellen zum freien Arbeiter“ (Preis 
1,75 Mk.), während Friedrich Wendel 
in ſeiner „Geſchichte in Anekdoten“ (Preis 
1,50 Mk.) die lezten Jahrhunderte im Spiegel 
der Gatire und des Volkshumors an uns 
vorübergleiten läßt. QAuch dieſe beiden 
Bändchen ſind mit zahlreichen Abbildungen 
Iczmud ausgeſtattet. Zuletzt noch zwei litera- 
riſc) hochſtehende Romane für unſere ältere 
Jugend, die um Weltanſchauung ringt: 
Richard Lohmanns ergreifende Er» 
zählung vom Leben und Sterben der „Hilde 
Lichtwarkf“ und Erich Kuttners Ent- 
widlungsroman „Scidſalsgeſährtin“, beide 
Bücher, auf die wir noch eingehender zurüc- 
kommen, ihrem inneren Wert entſprechend 
vornehm ausgeſtattet. 
Ihr ſeht alſo, wir haben alles, was fich nur 
wünſdjen läßt, im eigenen Hauſe, ſei es in 
unſerem Verbands5:, ſei es im Parteiverlag, 
and wenn wir aus den hier angeführten 
pder ven ſonſtigen in den vollſtändigen Kata- 
logen beider Verlage verzeichneten Werken 
unſere Wahl treffen, ſo haben wir die Ge» 
währ, ein Buch zu «rhalten, das den, dem 
wir es weitergeben, zu uns, zu unſerem 
Denken und Empſinden heranzieht. 
M 
Arbeiter-Jugend 
aufe 
Uſſred Hanf: Hinun zum Leben, 
Leider konnte d<) das Reichsferienheim der. 
Sozialiſtiſchen Arbeiterjugend im Gutsſchloß 
Tännich noc nicht beſuchen, obwohl ich ſehr - 
geſpannt bin, zu ſihen, wie die Wandbilder - 
Alfred Hanfs im Raume wirken. Bis- - 
her fenne ich ſie nur aus der ſo ſorgfältig 
und geſchmadvoll dargebotene Mappe, die ver 
Verlag der Arbeiterjugend unter dem Titel 
„Hinan zum Leben“ jeß1 herausgegeben hat, 
Er wird allen denen, die in Täunnich ſchöne 
Tage erleben durften, eine beſondere Freude 
Damit bereiten. 
Die Mappe enthält in neun ODriginal-Litho» 
graphien Hanfs die einzelnen Kompoſitionen, 
die durc) die Abmeſſungen der Wände und 
ihre Durchbrecjungen mit Türen und Fenſtern 
mitbedingt ſind. Die Mappe enthält auc) 
eine Einführung pon Walter Bähr. 
Thema der Hanfſchen Wandbilder iſt das 
ewige Menſchenſchi>ſal: Kinöheit, Wachſen, 
Reife, Arbeit, Alter, Tod; die Wanderung . 
zwiſchen frohem Gpiel in reiner Freude und . 
Vernichtung; die Wanderung : 
wiſchen Tod und Leben. Dieſem Schiſal : 
Reh! unfer Maler nicht dumpf fataliſtiſch 
gegenüber - er glaubt an den Sieg der 
Freude, an den Sieg des Lebens: „Hinan - 
zum Leben!“ - 
Das Mittel, ſeine Gedanken und Empfin»- - 
dungen auszudrüden, mitzuteilen und allen 
verſtändlich zu machen, findet Alfred Hanf... 
vornehmlich im ſtar? bewegten Menſchen- 
körper = in Uebereinſtimmung mit faſt allen . 
Wandmalern vor ihm. (Mancher unſerer . 
Leſer wird auf ſeinen Wanderungen durch 
das Thürinaer Land in Erfurt die Wand- 
bilder He&els im Muſeum kennengelernt 
haben. Sie haben offenbar auch auf Alfred 
Hanf ſtarken Gindruk gemacht.) - 
Zur Unterſtreichung und Verdeutlichung 
des Inhalts wird von Hanf die Farbe 
herangezogen, Deren Stimmungswerte voll 
erklingen. 
Jeder Kunſtfreund wird Freude empfinden, 
daß die ſozialiſtiſche Arbeiterjugend dieſe - 
Leiſtung des Malers Alfred Hanf angeregt - 
und jetzt auch ſo verſtändnisvoll publiziert hat. - 
Adolf Behne. 
„Jeberfluß des Herzens.“ Gedichte von 
Max Barthel, Berlin 1924, Preis kar- 
toniert 0,70 Mk., in Halbleinen geb. 1,40 Mk., 
88 Seiten. Arbeiterjugend-Verlag, Berlin 
EW. 68, Lindenſtr. 3. “ 
« Unter den jungen Arbeiterdichtern iſt Max 
Barthel zZweiſellos eine der ſympathiſchſten 
 
8. 
Geſtalten, beides als Kämpfer und als -| 
Dichter. 'Zum Kämpfer geſtählt hat ihn ſeine. 
proletariſche Herkunft und der bunte Wechſel 
feines Lebensganges, der ihn früh in die . 
Fabrik und auf die Landſtraßen aller Hini-
	        
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