vonein geni ie inn Arbeiter-Jugend
melsrichtungen ſchleußerte, nicht zuletzt aud)
jein „aktiver Dienſt“ in der Arbeiterjugend»
bewegung der Vorkriegszeit. Soy weiß er
dem Fühlen und Wollen des zielklaren mo»
dernen Proleturtkers aus eigenem Erleben
Worte zu verleihen, ſeinem Empörertrotz wie
jeinem Zukunftshoffen. Alt und
unjerer Arbeiterſchaft wird 25 daher mit
Freuden begrüßen, das ihnen der Dichter in
der vorliegenden, von ihm ſelbſt zuſammen-
geſtellten Sammlung eine Auswahl ſeiner
wertvollſten Dichtungen bietet. Der Arbeiter»
jugend-BVerlag hat das Büchlein troß ſeines
geringen Rreiſes in origineller, geſchma>-
volſer Aufmachung herausgebracht, ſo daß
es Jic) vorzüglich auch zum Geſchenk eignet.
Die rote Paleite. Gedanken und Skizzen
von Dtto Krille. Oskar Wöhrle Verlag,
Konſtang am Bodenſee.
Nach vielen Jahren des Schweigens gibt
Dito Krille, der mit ſeinen Liedern und Ge»
Arbeiterjugend
dichten den Aufſtieg der
jubelnd begrüßte, ein neues kleines Buch
heraus, in dem die kleinen Arbeiten der
lezten Zeit geſammelt ſind: Gedichte, kleine
Ektizzen, ein Jugendſpiel, eine größere Er-
zählung, Auch in dieſem Buch finden wir'
den alten Krille, den Lobſinger des Lebens
und des Eozialismus, den Schönheits» und
Wahrheitsſucher. In
„Spziaglismus“ Jagt er:
Die Vic bekämpft in Haß und irrem Wahn,
Zöſaren, Könige und Narren modern,
Doch deine hellen Siegesfa>eln lodern
Den Erdgebornen zu der Götter Bahn,
Viele ſeiner Proſaſtücke eignen ſich trefflich
zum Vortrag an den Gruppenabenden und
mäadjen das Büchlein empfehlenswert. Aber
das wichtigſte iſt: Otto Krille lebt noch und
beweiſt, daß er den alten Idealen
blichen iſt.
„Wir ſind jung . . .!/“ Gedichte von IJ ür»
gen Brand. Berlin 1924. Preis kar»
toniert 0,35 Mk., in Halbleinen geb. 0,70 Mk.
Arbeiterjugend-Berlag, Berlin SW. 68, Lin»
denſtr. 3.
Der Name Jürgen Brand, unter dem der
frühere Bremer Lehrer, Genoſſe CE. Sonne»
mann, als Griftijteller zeichnet, hat in der
ſeinem Schlußgedicht
ſozialiſtiſchen Arbeiterſchaft einen guten Klang. .
Jürgen Brands Bücher, vor allem das jetzt
wieder neu aufgelegte „Uhlenbrook“, haben
dem werktätigen Großſtadtvolk die Augen
geöffnet für die intimen Reize der deutſchen
Landſchaft, oder haben, wie das „Jsland»-
buch“, ihre Leſer in die lo>ende Ferne ge»
führt und ihnen aus dem naturkundlichen
Wiſſensſchatz ihres Verfaſſers wertvolle Kennt»
niſſe vermittelt, Weiteren Kreiſen iſt unſer
Genoſſe bekannt geworden durch ſeinen mann-
haften Kampf gegen die Schulreaktion, die
jung in
treu ge
3859
ihn im Jahre 1912 als den Vorkämpfer der
freiheitlichen Bremer Lehrerſchaft maßregelbe.
Unter den Gründen, die den Vorwand zu
ſeiner Entlaſſung abgaben, mußte ſein
Wirken. in unſerer ſozialiſtiſchen Jugend in
erſter Linie herhalten. In Rede und Schrift
iſt Jürgen Brand unſerer Jugendbewegung
ſozuſagen ſeit ihrem Entſtehen als getreuer
Ert zur Seite geſtanden, am unerſchro>enſten
zu einer Zeit, als die proletariſche Jugend»
bewegung von allen Bütteln und Schergen
des wilhelminiſchen Obrigkeitsſtaates aufs
brutalſie verfobgt wurde. Jürgen Brand iſt
der Jugend aber nicht bloß als Freund und
Helfer und geiſtiger Wegbereiter nahegetreten
-- auch als Dichter hat er ihrem Wollen und
Sehnen packenden Ausdru> gegeben, Unſere
Kameraden werden darum die vorliegende
'Sammlung ſeiner Lieder und Gedichte mit
Spannung entgegennehmen.
Eine neue Sciiller-Ausgabe, eingeleitet vom
Genoſſen Studienrat E. Marquardt, Dozent
der Berliner Volkshochſchule, erſchien ſoeben
in der Volkshühnen-Verlags- und Vertriebs»
G. m. b. H. (Berlin NW. 40). Sie zeichnet
ſic) dadurch aus, daß ſie glücklich alles ver-
einigi, was von Schiller heute noch lebendig
iſt. Eine qute Einführung und ein Schaß
wertvoller Anmerkungen ſuchen die Schiller»
ſchen Dichtungen jedermann verſtändlich zu
- machen. Aeußerlich zeigen ſich die vier Bände
in denkbar beſtem Lichte. Jeder Band iſt
eiwa 500 bis 600 Seiten ſtark, auf holz»
freicm Papier gedruckt und in einem künſtle»
rijſc) gehaltenen Ganzleinen-Einband gebun»
den. =- Dieſe Schiller-Ausgabe iſt die erſte
einer Reihe von Klaſſikerausgaben, die der
junge Volksbühnenverlag in den nächſten
Wochen und Monaten herausbringen will,
Das vom Verband der deutſchen Volksbühnen-
vereine begründete und getragene Unter»
nehmen, das keinerlei Gewinnabſichten ver»
jolgt und als gemeinnüßig anerkannt iſt, will
mit ſeinen Klaſſikerbänden durch geſchic>te
Auswahl und volkstümliche Einführungen
eine neue Brücke zwiſchen Volk und Dichtung
ſchlagen. In dieſer Abſicht iſt auc der Preis
der- Ausgaben ſo gering wie irgend möglid)
bemeſſen. Jeder Band koſtet im Buchhandel
4,20 Mk. Beim Bezug unmittelbar vom Ver»
lag oder durch die Ginkaufszentrale des Ver?
bandes der Arbeiterjugendvereine wird aber
ein Verzugspreis von 3 Mk, gewährt. Außer»
dem. iſt ein neuartiges. Teilzahlungsſyſtem ein-
geführt: Jeder Intereſſent kann eine vom
Verlag herausgegebene, unentgeltlich zu be
ziehende „Buchkarte“ übernehmen, um dann
auf dieſer in bHelicbigen Zwiſchenräumen.
„Buchmarken“ zu kleben, die zum Preiſe von
je 1 Mark in allen Orten in zahlreichen Ver»
faufsſtelſen, die vom Verlag namhaft ge«
madt werden, erhältlich ſind. Jedesmal, wenn