Biel 28.00.24.5,
Die Leiter des Lehrgangs waren diesmal
Genoſſe Auguſt Albrecht vom Haupts»
vorſtand und der bekainte Lehrer Otto
Krieger aus Hamburg. Während Ge»
noſſe Albrecht mehr die techniſchen Kenntniſſe
vermitteln ſollte, hatte Genoſſe Krieger die
ſehr umjangreichen und ſchwierigen Gebiete
er Botanik, Zoologie und Geologie zu be-
handeln. In eindringlicher Vortragsweiſe
wie auch gut durchdachter Gliederung ſeiner
Ausführungen verſtand es Auguſt Als»
brecht, jeine Hörer immer wieder aufs
neue zu ſeſſeln; Ausflüge und Exkurſionen
unter ſeiner fachmänniſchen Leitung in die
nähere und weitere Umgebung füllten, neben
den jaſt täglichen Unterrichtsſtunden im Heim,
die Tage ernſter Arbeit in praktiſcher An-
ordnung aus. Die höchſte Anforderung an
unſere Leiſtungsfähigkeit ſtellte wohl die
Jahrt nach dem im Thüringer Wald gelege-
nen romantiſchen GSchwarzatal; ſie bot
Ge<hwierigleiten mannigfaltiger Art, aber alle
wurden durch Energie und Ausdauer freudig
bewältigt.
Durch vielerlei Pflanzen, die geſammelt,
heimgebracht und zerlegt wurden, wurde ein
jever bis in die feinſten Faſergewebe und
den intereſſanten Zellenbau in das Werden
und Bergehen dieſer Lebeweſen eingeweiht
und zu biologiſchem Studium angeregt. Aber
auch mit dem 5Fiſchnetz ſind wir losgezogen
und haben im Beobachten der Bewohner der
Waſſerwelt wertvolle Kenntniſſe uns zu eigen
gemacht, Die Vogelwelt ſtudierten wir in
unſerem Schloßpark. Auguſt Albrecht wie»
derum brachte wohl allen im ſpäteren Ver-
lauf des Lehrgangs das Kartenleſen bei.
Cinige trieben auch Gymnaſtik und verhalfen
ſomit dem Gedanken geſunder Körperkultur
Der reichhaltige Stoff
tt!
Berlin, den 20, Mai 1925
In den letzten Mo»
naten hat eine ganze
Anzahl von Bezirken
Tuüunktionärkurſe
jund Führeraus»
ſprachen durchge»
führt. Der Beſuch war
durchweg recht gut, und
es iſt zu erwarten, daß
die Veranſtaltungen
vem Fortſchritt der Be»
wegung dienen wer2
den. Wir müſſen darum
dieſe Funktionär» und
Führerſchulung unz
unterbrochen fortſetzen,
Arbeiter-Jugend
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wurde von den Teilnehmern noch durc
eiſfriges Selbſtſtudium in der Freizeit bes-
arbeitet, ſo daß tatſächlich nützliche und er-
ſprießliche Arbeit geleiſtet wurde.
Der geſamte Lehrgang aber bot ein er»
quickendes Bild harmoniſchen Gemeinſchafts-
lebens. Einander bis dahin völlig unbe-
kannte Menſchenkinder lebten eine Woche
lang in wahrhaft kameradſchaftlicher Art, in
dem Bewußtſein, einer dem anderen Bruder
und Schweſter zu ſein, beiſammen. Dabei
kamen auch der geſellige Teil und der Humor
nicht zu kurz. Der Jakob aus Mannheim
und das muntere Sachſenmädel werden ge
wiß einen dauernden Eindru>k in der Er-
innerung der Teilnehmer hinterlaſſen haben.
Wohl zu den erlebnisreichſten Stunden in
unſerem ſchönen Heim dürften aber ſicher die
gehört haben, die uns am Abend des Ab»-
ſchieds vereinten. Karl Heintz, unſer Haus
vater, hatte es ſich nicht nehmen laſſen, durch
Trühlingsgrün und zwiſchen den Gede>en
verjtreute Veilchen das Alfred-Hanf-Zimmer
geſchmadvoll auszuſchmücken. Nachdem die
begeiſterte Schar ſich zuſammengefunden
hatte, begrüßte einer der Teilnehmer die Ge»
fſinmnmungsfreunde, die noch einmal beiſammen»
weilten, um die letzte, die weihevollſte Stunde,
in dieſem Hauſe zu verbringen. Ernſte und
launige Vorträge wechſelten mit Sanges»
weiſen und den Tänzen der Mädchen ab.
Auguſt Albrecht gab der Stunde den rechten
Inhalt, als er die Gemälde Alfred Hanfs er-
läuterte, die eine neue, werdende Welt ſym-
boliſch darſtellen. Dann hieß os ſcheiden,
ſcheiden von den Kameraden und Freunden
und Gefährtinnen, ſcheiden auch vom Gchloß
Tännich, das uns eine Woche lang die
Kraftquelle ſonnigen Erlebens geweſen.
Ernſt Hache-Dresden.
müſſen immer wieder nachfaſſen, und die ein»
zelnen Funktionäre müſſen mit Ernſt umd
Cifer ſic bemühen, die in den Kurſen
empfangenen Anregungen in der Praxis zu
verwirklichen und auch ſich perſönlich weiter
auszubilden. Es fällt immer wieder auf,
wie wenig unſeren Jugendgenoſſen gerade
bie kleinen Schriften bekannt ſind, die ihnen
in ihrer praktiſchen Arbeit gute Dienſte leiſten
fönnen. Die Büchlein von Müller, Voigt,
Schre> u. a., unſere Werbeſchriſten, bekom-
men die Funktionäre kleinerer, manchmal
auch größerer Gruppen in ſolchen Kurſen
zum erjtenmal zu Geſicht, und es herrſcht
häufig großes Erſtaunen darüber, was man
in dieſen Schriften alles an Ratſchlägen fin»
det. Die Funktionäre jeder DOrtsgruppe
müſſen Wert darauf legen, daß ihnen dieſe