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Liegeſtuhl, von
eine Tiſcthde>e.
Wir danken den Spendern recht herzlich
nd find immer wieder der Anſicht, daß
jolce Großmut ein anfeuerndes Beiſpiel für
weitere Loute darſtellt, ---
Eon vor längerer Zeit iſt hier von der
opfervolien Arbeit unſerer Münchener
Jugend berichtet worden, die darauf ab-
zielt, im München eine Reihe eigener Jugend
heime zu ſchafſſen. Das erjie Heim iſt bereits
in Betrieb, das zweite wird jetzt am
23. Dtftobor in München-Oſt eröſſnet werden.
Eine angekaufte, gut erhaltene Schulbarace
wurde von Iugendlichen und Parteigenoſſen
in ſreiwilliger Arbeit abgebrochen und auf
den jür die Auſſtellung ves Jugendheimes
in Ausſicht genommenen Platz transportiert.
Die Aufrichtung ver Bara>e und Fertig-
jtellung für den Jugendheimbetrieb erfolgte
wiederum ſaſt ausſchließlich in freiwilliger
Arbeitsleiſtung.
Ait) hier iſt uns ein glänzendes Beiſpiel
von Begeiſterung und Idealismus für die
Sache gegeben, das außerordentlich wohl-
einigen Erfurter Mädels
19C ae Bncherfürdie ſü
Der leuGlende Baum. Novellen von Ernſt
Preczang. Verlag der Büchergilde Guten-
berg, Leipzig.
Der weit über vie Grenzen Deutſchlands
betfannte Lyriker und Erzähler Ernſt
Preczang, von dem auch der Arbeiter-
augenv-Verlag demnächſt eine ſchöne
loriſce Auswahl bringen wird, hat für die
Büchergilde Gittenberg in Leipzig einen Band
Novellen zuſammengeſtellt, in denen echtes
Gold ſozialer Dichtung glüht. Dieſe Proſa-
ſtücke ſind kleine Tragödien des Alltags, der
Arbeit, der Landſtraße und enthüllen ihren
Dichter, zeigen ſeine inneren Quellgründe:
Menſc<hcnkenatnis und Menſchenliebe. Und
weil cr vie Menſchen kennt und liebt, kämpft
er mit ihnen um Klarheit und Wahrheit. Von
ven Figuren ſeines Buches geht, auch wenn
ſie ſchi>ſalhaſt verderben ſollten, ein großer
Glanz aus. Nicht zufällig nennt er ja ſein
Bud) nach einer Novelle „Der leuchtende
Baum“. Preczang grübelt auch über den
Ginn des Lehens nach, aber er tut es mit
ſolch gelaſſener Heiterkeit und mit jo ſchalk-
hafter Miene, daß auc) wir erkennen, wie der
Tod Erfüllung eines gelebten Lebens unbv
Wandlung zu neuer Form des Daſeims
ſein kann.
Untor den vierzehn Erzählungen ſind einige
Jugendaeſchichten, die tief in das Leben
Arbeiter-Jugend .
tuend abſticht von Bemühungen allerdings
ganz vereinzelter Ortsgruppen, . durc) große
Gchnorrereien in ganz Deutſchland - die
Mittel für ihren Jugendheimbau zuſammen
zukriegen. Neuerdings hat jed troßz der
einmütigen Ablehnung jolcher Unternehmun-
gen durch den ganzen Verband die. Drts-
gruppe Kronach wieder auf dieſen Weg be-
geben. Wir bitten alle Drtsgruppen, denen
die entſprechenden Druckſachen zugegangen
ſind, ſich demgegenüber durchaus ablehnend
zu verhalten. --
Auf meiner Ferienfahrt bin ich auch in
Freiburg i. Breisgau geweſen. Wie ich
jo durch die Straßen bummelte, ſah ich an
einem Haus eine Aushängetafel, auf der
eine Anzahl von Jugendbünden ihre Ver-
anjtaltungen für die laufende Woche bekannt-
gaben. Von den Bölkiſchen bis zu den
Kommuniſten waren alle vertreten -- -nur
vie Sozialiſtiſche Arbeiterjugend nicht. Warum
nicht? GSolche Gelegenheiten zur Werbung
müſſen immer von uns ausgenußt werden.
Freiburger, beſſert Euch!
Frei Heil!
Max Weſtphal.
greiſen und erſchüttern; wir meinen die tra-
giſjcde und heroiſche Erzählung von „Vater
und Sohn“ und die verſponnene Novelle von
Den „Raupen“, den armen Kriechtieren, die
ſich in herrliche, ſtrahlendſchöne Schmetter-
linge verwandeln. Vor allem aber zielen
wir auf die große Erzählung „Der Träumer“
hin, die vas Rückgrat des Buches iſt und zu
den ſchönſten volkstümlichen Proſaſtücken 3e-
hört, die wir kennen. Darin ſchildert
Preczang mit großer Liebe den Auſſtieg eines
jungen Menſchen durch alle Widerwärtig:
teiten zu hohem Künſtlertum und befreien:
der Liebe, Alſo auch am Schluß dieſer Er-
zählung ſteht ein „leuchtender Baum“.
Das Buch von Preczang verſtärkt die
ſc<male Reihe deutſcher Arbeiterproſa. Wir
wiſſen, daß ſich der Dichter durch dieſe Er-
zählungen viele neiie Freunde erwerben
wird. Auch der Verlag der Büchergilde
Gutenberg in Leipzig hat ſich durch. eine
glänzende Aufmachung und Ausſtatiung des
neuen Werkes verdient gemacht. Ballus.
Das Chile-Haus m unſerer Hamburg-
Nummer iſt die Wiedergabe eines farbigen
Holzihnitts des Hamburger Kunſtiers
Fr. Dibbort, über deſſen Arbeiten wir in einer
ver nächſten Nummern einen 2uſja!z ver-
oöſſentlichen werden.
Leiantwortlich ſür die Redaktion: E. Ollenhauer. -- Verlag. Arbeiterjugend-Verlag (Aug. Albrecht)
Druek: Buchdruckerei Vorwärts, -- Sämtlich in Verlin EW, f8, Lindonſtraße 3.