Full text: Arbeiter-Jugend - 17.1925 (17)

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Liegeſtuhl, von 
eine Tiſcthde>e. 
Wir danken den Spendern recht herzlich 
nd find immer wieder der Anſicht, daß 
jolce Großmut ein anfeuerndes Beiſpiel für 
weitere Loute darſtellt, --- 
Eon vor längerer Zeit iſt hier von der 
opfervolien Arbeit unſerer Münchener 
Jugend berichtet worden, die darauf ab- 
zielt, im München eine Reihe eigener Jugend 
heime zu ſchafſſen. Das erjie Heim iſt bereits 
in Betrieb, das zweite wird jetzt am 
23. Dtftobor in München-Oſt eröſſnet werden. 
Eine angekaufte, gut erhaltene Schulbarace 
wurde von Iugendlichen und Parteigenoſſen 
in ſreiwilliger Arbeit abgebrochen und auf 
den jür die Auſſtellung ves Jugendheimes 
in Ausſicht genommenen Platz transportiert. 
Die Aufrichtung ver Bara>e und Fertig- 
jtellung für den Jugendheimbetrieb erfolgte 
wiederum ſaſt ausſchließlich in freiwilliger 
Arbeitsleiſtung. 
Ait) hier iſt uns ein glänzendes Beiſpiel 
von Begeiſterung und Idealismus für die 
Sache gegeben, das außerordentlich wohl- 
einigen Erfurter Mädels 
19C ae Bncherfürdie ſü 
Der leuGlende Baum. Novellen von Ernſt 
Preczang. Verlag der Büchergilde Guten- 
berg, Leipzig. 
Der weit über vie Grenzen Deutſchlands 
betfannte Lyriker und Erzähler Ernſt 
Preczang, von dem auch der Arbeiter- 
augenv-Verlag demnächſt eine ſchöne 
loriſce Auswahl bringen wird, hat für die 
Büchergilde Gittenberg in Leipzig einen Band 
Novellen zuſammengeſtellt, in denen echtes 
Gold ſozialer Dichtung glüht. Dieſe Proſa- 
ſtücke ſind kleine Tragödien des Alltags, der 
Arbeit, der Landſtraße und enthüllen ihren 
Dichter, zeigen ſeine inneren Quellgründe: 
Menſc<hcnkenatnis und Menſchenliebe. Und 
weil cr vie Menſchen kennt und liebt, kämpft 
er mit ihnen um Klarheit und Wahrheit. Von 
ven Figuren ſeines Buches geht, auch wenn 
ſie ſchi>ſalhaſt verderben ſollten, ein großer 
Glanz aus. Nicht zufällig nennt er ja ſein 
Bud) nach einer Novelle „Der leuchtende 
Baum“. Preczang grübelt auch über den 
Ginn des Lehens nach, aber er tut es mit 
ſolch gelaſſener Heiterkeit und mit jo ſchalk- 
hafter Miene, daß auc) wir erkennen, wie der 
Tod Erfüllung eines gelebten Lebens unbv 
Wandlung zu neuer Form des Daſeims 
ſein kann. 
Untor den vierzehn Erzählungen ſind einige 
Jugendaeſchichten, die tief in das Leben 
Arbeiter-Jugend . 
tuend abſticht von Bemühungen allerdings 
ganz vereinzelter Ortsgruppen, . durc) große 
Gchnorrereien in ganz Deutſchland - die 
Mittel für ihren Jugendheimbau zuſammen 
zukriegen. Neuerdings hat jed troßz der 
einmütigen Ablehnung jolcher Unternehmun- 
gen durch den ganzen Verband die. Drts- 
gruppe Kronach wieder auf dieſen Weg be- 
geben. Wir bitten alle Drtsgruppen, denen 
die entſprechenden Druckſachen zugegangen 
ſind, ſich demgegenüber durchaus ablehnend 
zu verhalten. -- 
Auf meiner Ferienfahrt bin ich auch in 
Freiburg i. Breisgau geweſen. Wie ich 
jo durch die Straßen bummelte, ſah ich an 
einem Haus eine Aushängetafel, auf der 
eine Anzahl von Jugendbünden ihre Ver- 
anjtaltungen für die laufende Woche bekannt- 
gaben. Von den Bölkiſchen bis zu den 
Kommuniſten waren alle vertreten -- -nur 
vie Sozialiſtiſche Arbeiterjugend nicht. Warum 
nicht? GSolche Gelegenheiten zur Werbung 
müſſen immer von uns ausgenußt werden. 
Freiburger, beſſert Euch! 
Frei Heil! 
Max Weſtphal. 
 
greiſen und erſchüttern; wir meinen die tra- 
giſjcde und heroiſche Erzählung von „Vater 
und Sohn“ und die verſponnene Novelle von 
Den „Raupen“, den armen Kriechtieren, die 
ſich in herrliche, ſtrahlendſchöne Schmetter- 
linge verwandeln. Vor allem aber zielen 
wir auf die große Erzählung „Der Träumer“ 
hin, die vas Rückgrat des Buches iſt und zu 
den ſchönſten volkstümlichen Proſaſtücken 3e- 
hört, die wir kennen. Darin ſchildert 
Preczang mit großer Liebe den Auſſtieg eines 
jungen Menſchen durch alle Widerwärtig: 
teiten zu hohem Künſtlertum und befreien: 
der Liebe, Alſo auch am Schluß dieſer Er- 
zählung ſteht ein „leuchtender Baum“. 
Das Buch von Preczang verſtärkt die 
ſc<male Reihe deutſcher Arbeiterproſa. Wir 
wiſſen, daß ſich der Dichter durch dieſe Er- 
zählungen viele neiie Freunde erwerben 
wird. Auch der Verlag der Büchergilde 
Gutenberg in Leipzig hat ſich durch. eine 
glänzende Aufmachung und Ausſtatiung des 
neuen Werkes verdient gemacht. Ballus. 
 
Das Chile-Haus m unſerer Hamburg- 
Nummer iſt die Wiedergabe eines farbigen 
Holzihnitts des Hamburger Kunſtiers 
Fr. Dibbort, über deſſen Arbeiten wir in einer 
ver nächſten Nummern einen 2uſja!z ver- 
oöſſentlichen werden. 
 
Leiantwortlich ſür die Redaktion: E. Ollenhauer. -- Verlag. Arbeiterjugend-Verlag (Aug. Albrecht) 
Druek: Buchdruckerei Vorwärts, -- Sämtlich in Verlin EW, f8, Lindonſtraße 3.
	        
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