Full text: Arbeiter-Jugend - 18.1926 (18)

Rrbeitfer-eJugend 125 
Unſere Reichsfonſerenz. 
Der Hauptvorſtand beſchäftigte ſich in ſeiner lezten Sißung mit der Reichskonferenz, 
die nach Verſtändigung mit den Bezirksleitern in Tännih | . 
am 17. und 18. April 1926 in Hildesheim 
ſtattfinden: ſoll. Es wurde folgendes feſtgelegt: - 
Der Hauptvorſtand tagt am Freitag, den 16. April, nachmittags 3 Uhr, in der 
„Stadthalle“ Hildesheim. 
Der Reic)S5ausſ<uß tagt am Freitag, den 16. April, abends 6 Uhr, im ſelben 
Lokal.“ Er ſoll ſich außer mit der Vorbeſprechung der Reichskonferenz eingehend mit der 
Lage unſeres Verbandes beſchäſtigen. | - 
Die Reichskonferenz wird am Sonnabend, den 17. April, morgens 9 Uhr, er- 
öffnet. Es wird vorgeſchlagen, am Sonnabend von 9 bis 1 Uhr und von 3 bis 6 Uhr zu 
tagen; am Sonntag von 9 Uhr vormittags bis zur Erledigung der Tagesordnung. 
Zur Begrüßung der Konferenzteilnehmer veranſtaltet die Hildesheimer Jugend- 
gruppe am Sonnabend, abends 8 Uhr, einen „Luſtigen Abend“. 
Für die Reichskonferenz wird folgende 
. | Tagesordnung 
vorgeſchlagen: 
1. Geſchäftsbericht 1924/25. Reſerenten Genoſſen Auguſt Albrecht und Erich Ollenhauer. 
2. Uusfprace. 
8: Der Kampf um . den Sozigalismus in Deutſchland und die Iugend. Referent Partei- 
vorſizender Genoſſe Hermann Müller. . . 
4. Unſere Aufgaben in der Sozialiſtiſchen IJugend-Inkernationale. (Zur Vorbereitung des 
Internationalen Jugendtages und des Internationalen Jugendkongreſſes in Amſter- 
dam.) Referent Genoſſe Max Weſtphal. 
Erledigung der reſilichen Anträge. ; 
. Wahlen. - 
Für die Delegation der Bezirke gelten die bekannten Beſtimmungen. Jeder Bezirk 
entſendet für je 1000 Mitglieder einen Bertreter, Angefangene 1000 gelten für voll. Für 
die Entſendung der Delegierten iſt maßgebend der Mitgliederbeſtand am 31. Dezember 1925. 
Außer den Delegierten nehmen die Mitglieder des Reichsausſchuſſes und des Hauptvorſtandes 
ſtimmberechtigt an den Verhandlungen teil. Die Delegationskoſten tragen die Bezirke ſelbſt. 
On 
Frei Heil! 
=» ZD 
 
 
vu mein lieb Heimatland! 
Eine Frankfurter Jugendgenoſſin ſchildert, 
wie die dortigen Jugendgenoſſen und -ge- 
noſſinnen ihrem nach Amerifa auswandernden 
langjährigen Bezirksleiter Arno Raus» 
[AE din ei und deſſen Frau, die gleich» 
alls ein eifriges Mitglied unſexex Bewegung 
geweſen, das feierliche Abſchiedsgeleite gaben. 
Bahnſteigkarte um Bahnſteigkarte wird 
gelöſt einzeln oder mehrere auf einmal. Der 
djalierbeamte wundert ſich, dem an der 
Sperre mag wohl ein mißtrauiſcher Gedanke 
gefommen ſein. Doch nein -- von zwei 
lieben, guten Kameraden und Weggenoſſen 
wollen wir Abſchied nehmen, 
' Die lezte Ausfahrt ous dem Heimatbahn- 
hof -+ auf lange Zeit, vielleicht für immer. 
Eine letzte Fahrt auch durc< die heimatlichen 
Gefilde, . die ſie jo oft durchwandert hatten, 
die ihnen jo viel Freude und Luſt geſpendet. 
5444 ex ZUB ver Bewegung 
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Der Haupfvorſtand. 
 
 
Ja, du Heimat, wir fühlten in dieſer Ab- 
ſchiedsſtunde, wie wir dich lieben, wie ſehr 
wir mit dir verwachſen ſind und wie du 
uns liebſt: immer zahlreichere deiner Kinder 
treibſt du von dir weg, deine zuverläſſigſten 
Hüter ſchi>ſt du in die Verbannung. Wundere 
dich nicht, wenn ſie verlernen, dich in den 
Vordergrund ihres Daſeins zu ſtellen! Der 
Menſc< wird wach... 
Des D-Zuges ſämtliche Paſſagiere hängen 
die Köpfe zu allen Fenſtern heraus und 
lauſchen den Liedern der großen Schar junger 
Menſchen, dem trotzigen Kampflied und dem 
freien, frohen Wanderlied. Der rote Wimpel 
hängt traurig an der Stange, Finger ſtreichen 
leicht und raſch über die Saiten, führen 
ſchmerzlich bewegt den Fiedelbogen. 
Allmählich ſteigen ſie ein, Abſchied nehmend 
von Eltern, Geſchwiſtern und Freunden,
	        
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