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veranſtalteten, in der Genoſſe Zel> ſprach
über „Jugend 11nd Volksentſcheid“, =“- und
die Berliner, die ſich geſchloſſen an der großen
Demonſtration der Partei im Luſtgarten
(14. Juni) beteiligen werden. --- Ueber den
Internationalen Jugendtag-in
Amſterdam leſt ihr an der Spiße dieſes
Blattes. I< empfehle aber auch den Aufſat
über dieſe Tagung zu leſen, der an der Spiße
der „Juni-Nummer“ unſeres „Führer“ zu
lejen jein wird. Vielleicht ließe ſich darüber
jogar in manchen Gruppen- eine recht an»
regende und wertvolle Ausſprache führen.
Es wird ſchon vielen unſerer Gruppen [ſo
ergangen ſein, daß man ihnen am Abend
Das Singen in den Straßen unterſagt hat.
Id) bin der Meinung, daß man, wenn keine.
beſonderen Anläſſe vorliegen, nach 10 Uhr
aber auch ohne polizeiliche Aufforderung
ruhig ſein fann. Aber wenn die badiſche
Jugend aufgeſordert worden iſt, am Pfingjt-
morgen das Singen zu unterlaſſen, weil die
noblen Badegäſte in Baden-Baden nicht in
ihrer „Nachtruhe“ geſtört ſein wollten, dann
hat ſie recht getan, wenn ſie ſid) darum nicht
fümmerte. Lernten wir nicht das ſchöne Lied:
„Wer recht in Freuden wandern will, der
geh' der Sonn' entgegen „..“ ſchon in der
Schule? Gute Lehren ſoll man immer be-
folgen, auch wenn es langſchläferige Bade-
gäſte ſtört. =- Es gibt eine ganze Anzahl
Grvppen im Reiche, die ſtreben mit ganz
beſonderem Eiſer nicht nur für die Organi-
ſation, ſondern auch „fürs Geſchäft“.
So berichtet eine Gruppenleitung aus dem
weſtlichen Gebiet, daß ſie ihre Stadtverwal-
tung veranlaßt habe, für die Einweihungs-
ſeier einer ſtädtiſchen Jugendherberge, die
mit einem Facdelzug endete, die Fackeln von
unſerer Vertriebsſtelle za beziehen. Die Ge-
nojſſen meinen, daß dies den Gruppen ge-
legentlic) zur Nacgahmung empfohlen werden
Engelhardt, Viktor. „Weltbild und Welt-
anſchauung vom Altertum bis zur Gegen-
wart“, eine kulturphiloſophiſ<he Stizze.
Reclams Univerſalbibliothek Nr. 6252-6255.
2. Aufl. Leipzig 1925. Preis broſch. 1,60 Mk.
Das bereits in über zehntauſend Exem-
plaren verbreitete Büchlein will keine Ge-
Ichicbte der Wiſſenſchaft nach ihrem Inhalt
geben. Es verſucht vielmehr den Kräjten
nachzuſpüren, welche unſer Weltbild ſchaffen
und formen. Es will die Probleme auf-
zeigen, nicht ſie endgültig löſen. Wird im
Leſer die Sehnſucht nac Löſungen gewect,
ſo hat der Verſaſſer jein Ziel erreicht, denn
Arbeiter-Jugend
"ZUNE Bücher für die Jugend
--
könne, -- was hiermit geſchehen ſein ſoll. =--
Vielleicht denkt hie und da ein Leſer dieſer
Werkſtatt-Briefe, was der Weſtphal doch
manchmal für Kleinigkeiten verzapſt,
Kleinigkeiten =- gewiß, aber ich denke, es
jte>t doch ſehr häufig in ſolchen Kleinigkeiten
ein recht Großes verſte>t. Leſt 3. B. die
nachſtehende Kleinigkeit: Die Kösliner SAI.
(Pommern) machte einen Ausflug. Im Be-
richt darüber ſteht u. a. auch zu leſen: „Nach-
mittags beſuchten wir die Genoſſin Parnow
in Deep, deren Mann uns in liebenswürdiger
Weiſe über den Jamunder See nach Jamund
beſörderte, Vielen Dank der Genoſſin VPar-
now, die es ſich nicht nehmen ließ, uns
(49 Berſonen) mit Kaffee zu bewirten.“
Denkt nicht zuerſt an die gewiß nicht geringe
Mühe, die zu einer Bewirtung von 40 Ber-
jonen gehört. Denkt an den Geiſt, der aus
dieſer Handlung ſpricht. Welch hoher Geiſt
genoſſenſchaftlicher BWerbundenheit, weld)
ſtarker jozialiſtiſcher Gemeinſchaftsgeiſt ſte>t
doch ſo häufig in jolc<; „kleinen“ Taten. Und
Das wichtige iſt: zu ſolch kleinen Taten iſt
jedem von uns täglich die Gelegenheit ge-
geben. Verſäumen wir ſie nicht. =- Unſere
Bitte, uns doch von photographiſchen
Auſnahmen, die vom Leben und Trei-
ben in unſerer Drganiſation gemacht werden,
ſteis ein Exemplar zu ſenden, ſind zu unſerer
größten Freude ſchon einige Jugendfreunde
nachgefommen. Den freundlichen Spendern
ſei unſer herzlicher Dank auch hier aus-
geſprochen. Wir hoffen auf weiteren Erfolg
unſerer Bitte. =- Den Wandergruppen, den
Verienſahrtlern, die dem Hauptvorſtand ihre
Kartengrüße ſandten, herzlichen Dank!
Dem ſleißigen Unterbezirksvorſtand in Koblenz,
Deſſen Sitzung hoffentlich inzwiſchen beendet
iſt, und allen Jugendfreunden ein fräftiges
Frei Heil!.
Max Weſtphal,
mit der Sehnſucht iſt der Leſer zum Philo-
jophen geworden. Philoſophie iſt eine Art
ſehnſüchtig zu fragen -- und nicht eine Art
Antwort zu finden. Heute fühlen wir wieder,
daß die Frage das höchſte Erlebnis iſt. Wir
erleben wieder die unzerreißbare Zuſammen-
gehörigkeit des Seins. Wir fühlen, daß ein
Teil am anderen hängt -- wie eine Frage ſich
an die andere kettet =- und wir ahnen, was
die verſtandesgemäße Erkenntnis nie erfaſſen
wird: die Einheit des Seins als letztes Ziel
der Philoſophie. --- Allen ernſthaft Streben-
den ſei darum das Büchlein gewidmet.
Selbſtanzeige des Verfaſſers.
Berantwortlich ſür die Redaltion: E. Ollenh auer. -- Verlag: Arbeiterjugend-Verlag (Aug. Albrecht)
Dru: Buchdrü >erei Vorwärts, -- Sämtlich in Berlin SW. (8, Lindenſtraße 3.