Full text: Arbeiter-Jugend - 18.1926 (18)

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veranſtalteten, in der Genoſſe Zel> ſprach 
über „Jugend 11nd Volksentſcheid“, =“- und 
die Berliner, die ſich geſchloſſen an der großen 
Demonſtration der Partei im Luſtgarten 
(14. Juni) beteiligen werden. --- Ueber den 
Internationalen Jugendtag-in 
Amſterdam leſt ihr an der Spiße dieſes 
Blattes. I< empfehle aber auch den Aufſat 
über dieſe Tagung zu leſen, der an der Spiße 
der „Juni-Nummer“ unſeres „Führer“ zu 
lejen jein wird. Vielleicht ließe ſich darüber 
jogar in manchen Gruppen- eine recht an» 
regende und wertvolle Ausſprache führen. 
Es wird ſchon vielen unſerer Gruppen [ſo 
ergangen ſein, daß man ihnen am Abend 
Das Singen in den Straßen unterſagt hat. 
Id) bin der Meinung, daß man, wenn keine. 
beſonderen Anläſſe vorliegen, nach 10 Uhr 
aber auch ohne polizeiliche Aufforderung 
ruhig ſein fann. Aber wenn die badiſche 
Jugend aufgeſordert worden iſt, am Pfingjt- 
morgen das Singen zu unterlaſſen, weil die 
noblen Badegäſte in Baden-Baden nicht in 
ihrer „Nachtruhe“ geſtört ſein wollten, dann 
hat ſie recht getan, wenn ſie ſid) darum nicht 
fümmerte. Lernten wir nicht das ſchöne Lied: 
„Wer recht in Freuden wandern will, der 
geh' der Sonn' entgegen „..“ ſchon in der 
Schule? Gute Lehren ſoll man immer be- 
folgen, auch wenn es langſchläferige Bade- 
gäſte ſtört. =- Es gibt eine ganze Anzahl 
Grvppen im Reiche, die ſtreben mit ganz 
beſonderem Eiſer nicht nur für die Organi- 
ſation, ſondern auch „fürs Geſchäft“. 
So berichtet eine Gruppenleitung aus dem 
weſtlichen Gebiet, daß ſie ihre Stadtverwal- 
tung veranlaßt habe, für die Einweihungs- 
ſeier einer ſtädtiſchen Jugendherberge, die 
mit einem Facdelzug endete, die Fackeln von 
unſerer Vertriebsſtelle za beziehen. Die Ge- 
nojſſen meinen, daß dies den Gruppen ge- 
legentlic) zur Nacgahmung empfohlen werden 
 
Engelhardt, Viktor. „Weltbild und Welt- 
anſchauung vom Altertum bis zur Gegen- 
wart“, eine kulturphiloſophiſ<he Stizze. 
Reclams Univerſalbibliothek Nr. 6252-6255. 
2. Aufl. Leipzig 1925. Preis broſch. 1,60 Mk. 
Das bereits in über zehntauſend Exem- 
plaren verbreitete Büchlein will keine Ge- 
Ichicbte der Wiſſenſchaft nach ihrem Inhalt 
geben. Es verſucht vielmehr den Kräjten 
nachzuſpüren, welche unſer Weltbild ſchaffen 
und formen. Es will die Probleme auf- 
zeigen, nicht ſie endgültig löſen. Wird im 
Leſer die Sehnſucht nac Löſungen gewect, 
ſo hat der Verſaſſer jein Ziel erreicht, denn 
Arbeiter-Jugend 
"ZUNE Bücher für die Jugend 
-- 
könne, -- was hiermit geſchehen ſein ſoll. =-- 
Vielleicht denkt hie und da ein Leſer dieſer 
Werkſtatt-Briefe, was der Weſtphal doch 
manchmal für Kleinigkeiten verzapſt, 
Kleinigkeiten =- gewiß, aber ich denke, es 
jte>t doch ſehr häufig in ſolchen Kleinigkeiten 
ein recht Großes verſte>t. Leſt 3. B. die 
nachſtehende Kleinigkeit: Die Kösliner SAI. 
(Pommern) machte einen Ausflug. Im Be- 
richt darüber ſteht u. a. auch zu leſen: „Nach- 
mittags beſuchten wir die Genoſſin Parnow 
in Deep, deren Mann uns in liebenswürdiger 
Weiſe über den Jamunder See nach Jamund 
beſörderte, Vielen Dank der Genoſſin VPar- 
now, die es ſich nicht nehmen ließ, uns 
(49 Berſonen) mit Kaffee zu bewirten.“ 
Denkt nicht zuerſt an die gewiß nicht geringe 
Mühe, die zu einer Bewirtung von 40 Ber- 
jonen gehört. Denkt an den Geiſt, der aus 
dieſer Handlung ſpricht. Welch hoher Geiſt 
genoſſenſchaftlicher BWerbundenheit, weld) 
ſtarker jozialiſtiſcher Gemeinſchaftsgeiſt ſte>t 
doch ſo häufig in jolc<; „kleinen“ Taten. Und 
Das wichtige iſt: zu ſolch kleinen Taten iſt 
jedem von uns täglich die Gelegenheit ge- 
geben. Verſäumen wir ſie nicht. =- Unſere 
Bitte, uns doch von photographiſchen 
Auſnahmen, die vom Leben und Trei- 
ben in unſerer Drganiſation gemacht werden, 
ſteis ein Exemplar zu ſenden, ſind zu unſerer 
größten Freude ſchon einige Jugendfreunde 
nachgefommen. Den freundlichen Spendern 
ſei unſer herzlicher Dank auch hier aus- 
geſprochen. Wir hoffen auf weiteren Erfolg 
unſerer Bitte. =- Den Wandergruppen, den 
Verienſahrtlern, die dem Hauptvorſtand ihre 
Kartengrüße ſandten, herzlichen Dank! 
Dem ſleißigen Unterbezirksvorſtand in Koblenz, 
Deſſen Sitzung hoffentlich inzwiſchen beendet 
iſt, und allen Jugendfreunden ein fräftiges 
Frei Heil!. 
Max Weſtphal, 
 
  
 
 
mit der Sehnſucht iſt der Leſer zum Philo- 
jophen geworden. Philoſophie iſt eine Art 
ſehnſüchtig zu fragen -- und nicht eine Art 
Antwort zu finden. Heute fühlen wir wieder, 
daß die Frage das höchſte Erlebnis iſt. Wir 
erleben wieder die unzerreißbare Zuſammen- 
gehörigkeit des Seins. Wir fühlen, daß ein 
Teil am anderen hängt -- wie eine Frage ſich 
an die andere kettet =- und wir ahnen, was 
die verſtandesgemäße Erkenntnis nie erfaſſen 
wird: die Einheit des Seins als letztes Ziel 
der Philoſophie. --- Allen ernſthaft Streben- 
den ſei darum das Büchlein gewidmet. 
Selbſtanzeige des Verfaſſers. 
 
Berantwortlich ſür die Redaltion: E. Ollenh auer. -- Verlag: Arbeiterjugend-Verlag (Aug. Albrecht) 
Dru: Buchdrü >erei Vorwärts, -- Sämtlich in Berlin SW. (8, Lindenſtraße 3.
	        
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