Full text: Arbeiter-Jugend - 18.1926 (18)

.. Arbeiter: Ju gend... een mn min 397 
wand an Mitteln die Jugend zu den gewerkſchaftlichen Jugendſektionen herüberzuziehen, 
Dieje Methode fand allgemeine Verurteilung, da ihr jeder erzieheriſche Wert abgehe, 
Alle Redner waren jedoch der Auffaſſung, daß ein Gegeneinanderarbeiten der verſchiedenen 
Organiſationen unter allen Umſtänden vermieden werden mülſſe. Notwendig ſei vielmehr 
eine enge Zuſammenorbeit mit dem Ziel, zu einer gewiſſen Arbeitsteil ung zwiſchen den 
verſchiedenen Verbänden zu kommen. Die Zentralſtellen hätten hier die Aufgabe, vor- 
bereitend einzugreifen und alle Beſtrebungen zu fördern, die etwa eine örtliche Zuſämmen:- 
arbeit anbahnen könnten. Der Vertreter des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, 
Genoſſe Maſke, unterſtüßte dieſe Auffaſſung und trat ebenfalls für eine freundſchafiliche 
Zuſammenarbeit ein. Im Anſchluß an die Debatte wurde folgender von den Genoſſen 
Rothenberg-Bielefeld und Düſedau-Mannheim eingebrachte Antrag einſtimmig an- 
genommen: | 
„Die finanzielle Unterſtüzung der Arbeiterjugendorganiſationen im Lande iſt eine 
dringende Notwendigkeit. Die Zentralſtellen, Parteivorſtand und Hauptvorſtand, müſſen 
alles tun, damit die Parteiorganiſationen im Lände nach dieſer Richtung ihre Pflicht 
gegenüber der Jugendbewegung tun.“ . 
Das Arbeitsprogramm für 1927. 
Die weitere Ausſprache beſchäftigte ſich mit den Vorſchlägen für das Arbeitsprogramm 
des nächſten Jahres; ſie wurden im weſentlichen unverändert angenommen. Als Werbe» 
wode wurde die lezte Märzwoche 1927 feſtgelegt. Der erſte Sonntag im September 1927 
wird der allgemeine Sport» und Spielſonntag des Verbandes ſein. Am Vorabend 
des 1. Mai ſoll die Arbeiterjugend möglichſt in Gemeinſchaft mit der Gewerkſchaftsjugend 
Fadelzüge veranſtalten. Die Partei ſoll erſucht werden, im Rahmen der Maiſeier 
beſondere Feiern für die von der Jugend zur Rartei übertretenden Jugendlichen zu 
veranſtalten. Die Ferienfahrten werden die Bezirke organiſieren, während der Haupt» 
vorjtand zwei oder drei Auslandreiſen vorbereiten wird. Ein Reichsjugendtag wird im 
Jahre 1927 nicht ſtattfinden. Er wird erſt für das Jahr 1928 in Ausſicht genommen. 
Es folgt dann der Bericht der Kommiſſion in der Angelegenheit Otto-Leipzig, den 
Genoſſe Fechenbad)- Berlin erſtattete. Die Kommiſſion unterbreitet der. Reichsausſchußs 
ſizung folgenden einſtimmigen Beſchluß: / .- 
„Die Kommiſſion ſtellt feſt, daß ſich Genoſſe Bur>hardt durch die Teilnahme an 
der Rußlanddelegation auf Grund der Hildesheimer Beſchlüſſe ſelbſt außerhalb des 
Verbandes geſtellt hat. 
Der Genoſſe Otto hat durch ſein eigenmächtiges Verhandeln mit dem Kommuniſtiſchen 
Cinheitskomitee die Diſziplin des Verbandes ſchwer verleßt, Die Kommiſſion hält es daher 
für notwendig, ihm deswegen eine ſcharfe Rüge zu erteilen. Im Hinbli> auf die Ver- 
trauensſtellung, die Genoſſe Otto in der Organiſation einnimmt, hat ſich die Kommiſſion 
von ihm die Erklärung geben laſſen, daß er in Zukunft alle Beſchlüſſe der Verbands- 
förperſchaften ſtreng innehalten wird.“ 
Der Reichsausſchuß ſtimmte nach kurzer Debatte dem Komiſſionsvorſchlag zu : 
Es folgte dann die Beratung über die Ausgeſtaltung des Zeitſhriften- 
weſens. Dazu lag ein neuer Vorſchlag des Hauptvorſtandes vor, nach dem die „Arbeiter-. 
Jugend" vom 1. Januar ab in größerem Format, auf beſſerem Papier, gut illuſtriert und 
in verſtärktem Umfang erſcheinen ſoll. Der Inhalt der Zeitſchrift joll aktueller geſtaltet 
werden, außerdem ijt eine beſondere Beilage für die Bildungsarbeit und eine beſondere 
Unterhaltungsbeilage vorgeſehen. Der urſprüngliche Plan, zwei Organe herauszugeben, war 
vom Hauptvorſtand wieder fallen gelaſſen worden, da dieſe Zweiteilung die Herausgabe von 
techniſch und inhaltlich gut ausgeſtatteten Zeitſchriften außerordentlich erſchwert. Der Preis 
Des neuen Organs ſoll unverändert bleiben. Genoſſe Weſtphal teilte im Anſchluß an. dieſe 
Debatte mit, daß mit der Umgeſtaltung der Zeitſchrift der Genoſſe Korn von der Redaktions- 
führung zurüdtritt; er wird der Bewegung weiterhin als ſtändiger Mitarbeiter, vor allem 
ſür den Bildungsteil der Zeitſchrift und als literariſcher Ratgeber für den Verlag, erhalten 
bleiben. Ueber die Neubeſezung der Redaktion wird der Hauptvorſtand in. ſeiner nächſten 
Gißung entſcheiden. Genoſſe Weſtphal richtet an den Genoſſen Korn herzliche Worte des 
Dankes für die der Bewegung geleiſteten großen Dienſte und gab dein Wunſc< Ausdruc>,
	        
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