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wand an Mitteln die Jugend zu den gewerkſchaftlichen Jugendſektionen herüberzuziehen,
Dieje Methode fand allgemeine Verurteilung, da ihr jeder erzieheriſche Wert abgehe,
Alle Redner waren jedoch der Auffaſſung, daß ein Gegeneinanderarbeiten der verſchiedenen
Organiſationen unter allen Umſtänden vermieden werden mülſſe. Notwendig ſei vielmehr
eine enge Zuſammenorbeit mit dem Ziel, zu einer gewiſſen Arbeitsteil ung zwiſchen den
verſchiedenen Verbänden zu kommen. Die Zentralſtellen hätten hier die Aufgabe, vor-
bereitend einzugreifen und alle Beſtrebungen zu fördern, die etwa eine örtliche Zuſämmen:-
arbeit anbahnen könnten. Der Vertreter des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes,
Genoſſe Maſke, unterſtüßte dieſe Auffaſſung und trat ebenfalls für eine freundſchafiliche
Zuſammenarbeit ein. Im Anſchluß an die Debatte wurde folgender von den Genoſſen
Rothenberg-Bielefeld und Düſedau-Mannheim eingebrachte Antrag einſtimmig an-
genommen: |
„Die finanzielle Unterſtüzung der Arbeiterjugendorganiſationen im Lande iſt eine
dringende Notwendigkeit. Die Zentralſtellen, Parteivorſtand und Hauptvorſtand, müſſen
alles tun, damit die Parteiorganiſationen im Lände nach dieſer Richtung ihre Pflicht
gegenüber der Jugendbewegung tun.“ .
Das Arbeitsprogramm für 1927.
Die weitere Ausſprache beſchäftigte ſich mit den Vorſchlägen für das Arbeitsprogramm
des nächſten Jahres; ſie wurden im weſentlichen unverändert angenommen. Als Werbe»
wode wurde die lezte Märzwoche 1927 feſtgelegt. Der erſte Sonntag im September 1927
wird der allgemeine Sport» und Spielſonntag des Verbandes ſein. Am Vorabend
des 1. Mai ſoll die Arbeiterjugend möglichſt in Gemeinſchaft mit der Gewerkſchaftsjugend
Fadelzüge veranſtalten. Die Partei ſoll erſucht werden, im Rahmen der Maiſeier
beſondere Feiern für die von der Jugend zur Rartei übertretenden Jugendlichen zu
veranſtalten. Die Ferienfahrten werden die Bezirke organiſieren, während der Haupt»
vorjtand zwei oder drei Auslandreiſen vorbereiten wird. Ein Reichsjugendtag wird im
Jahre 1927 nicht ſtattfinden. Er wird erſt für das Jahr 1928 in Ausſicht genommen.
Es folgt dann der Bericht der Kommiſſion in der Angelegenheit Otto-Leipzig, den
Genoſſe Fechenbad)- Berlin erſtattete. Die Kommiſſion unterbreitet der. Reichsausſchußs
ſizung folgenden einſtimmigen Beſchluß: / .-
„Die Kommiſſion ſtellt feſt, daß ſich Genoſſe Bur>hardt durch die Teilnahme an
der Rußlanddelegation auf Grund der Hildesheimer Beſchlüſſe ſelbſt außerhalb des
Verbandes geſtellt hat.
Der Genoſſe Otto hat durch ſein eigenmächtiges Verhandeln mit dem Kommuniſtiſchen
Cinheitskomitee die Diſziplin des Verbandes ſchwer verleßt, Die Kommiſſion hält es daher
für notwendig, ihm deswegen eine ſcharfe Rüge zu erteilen. Im Hinbli> auf die Ver-
trauensſtellung, die Genoſſe Otto in der Organiſation einnimmt, hat ſich die Kommiſſion
von ihm die Erklärung geben laſſen, daß er in Zukunft alle Beſchlüſſe der Verbands-
förperſchaften ſtreng innehalten wird.“
Der Reichsausſchuß ſtimmte nach kurzer Debatte dem Komiſſionsvorſchlag zu :
Es folgte dann die Beratung über die Ausgeſtaltung des Zeitſhriften-
weſens. Dazu lag ein neuer Vorſchlag des Hauptvorſtandes vor, nach dem die „Arbeiter-.
Jugend" vom 1. Januar ab in größerem Format, auf beſſerem Papier, gut illuſtriert und
in verſtärktem Umfang erſcheinen ſoll. Der Inhalt der Zeitſchrift joll aktueller geſtaltet
werden, außerdem ijt eine beſondere Beilage für die Bildungsarbeit und eine beſondere
Unterhaltungsbeilage vorgeſehen. Der urſprüngliche Plan, zwei Organe herauszugeben, war
vom Hauptvorſtand wieder fallen gelaſſen worden, da dieſe Zweiteilung die Herausgabe von
techniſch und inhaltlich gut ausgeſtatteten Zeitſchriften außerordentlich erſchwert. Der Preis
Des neuen Organs ſoll unverändert bleiben. Genoſſe Weſtphal teilte im Anſchluß an. dieſe
Debatte mit, daß mit der Umgeſtaltung der Zeitſchrift der Genoſſe Korn von der Redaktions-
führung zurüdtritt; er wird der Bewegung weiterhin als ſtändiger Mitarbeiter, vor allem
ſür den Bildungsteil der Zeitſchrift und als literariſcher Ratgeber für den Verlag, erhalten
bleiben. Ueber die Neubeſezung der Redaktion wird der Hauptvorſtand in. ſeiner nächſten
Gißung entſcheiden. Genoſſe Weſtphal richtet an den Genoſſen Korn herzliche Worte des
Dankes für die der Bewegung geleiſteten großen Dienſte und gab dein Wunſc< Ausdruc>,