Full text: Arbeiter-Jugend - 18.1926 (18)

Arbeiter-Jugend 355 
Goethe-Bund und Verband Berliner 
| Theaterkritiker. 
Friß Engel. 
Goethe-Bund in Königsberg i. Pr. 
Dr. Ludwig Goldſtein. Prof. Heinrich 
Wolff. Juſtizrat Dr. Siehr, 
Künſtlerbund Düſſeldorf. 
Otto A&Cermann. 
Künſtlerbund Karlsruhe. 
Karl Dertel. 
Künſtlerbund Schleſien. 
Prof. v. Goſen. 
Reichswirtſchaftsverband bildender 
Künſtler Deutſchlands 
OÖ. Marcus. 
Schutzverband“ deutſcher Schriftſteller 
und Verband der Kunſtkritiker. 
Robert Breuer. 
Sozialiſtiſcher Kulturbund. 
Curt Baake. | 
Verband der deutſchen Volksbühnen- 
vereine E. VV 5 , ' 
Hubert Geilgens. Dr. S. Neſtriepke. 
Verband der Sozialiſtiſchen 
Arbeiter-Jugend Deutſc- 
lands. 
Max Weſtphal. 
Verband Deutſcher Bühnenſchriftſteller 
und Bühnenkomponiſten. 
Walter von Molo. 
Leſſinghochſchule Berlin. 
Verband deutſcher Erzähler. 
Dr. Ludwig Lewin. 
Dr. Günther Virkenfeld. 
 
 
Die dritte Generation. 
MPS ie alte Heldenſagen klingen uns heute die Berichte aus iden erſten Jahr- 
H & H aehnten der Partei, Aus Exil und Gefängnis, im Kampf gegen Polizei- 
falen? willfür und Zenſur ſind die Männer aufgeſtiegen, deren Namen wir heute 
noch mit größter Verehrung nennen. Aber auch ihr beſcheidenſter, unbekannteſter 
Mitarbeiter war ein Kämpfer. Das bloße Bekenntnis zum Sozialismus wor Kampf» 
üußerung und zog Verfolgung und wirtſchaftliche Bedrückung nach ſich. Dieſe 
Herovenzeit entſprach am beſten dem Geiſt ider Jugend. Kampf, Auflehnung, Ver- 
folgung, Jllegialität! Wie könnte ſich jugendliche Begeiſterung für eine edle Sache 
beſſer ausleben als in der Sturmtruppe. 
Die zweite Generation fand die Gräben und Hinderniſſe angefüllt mit Den 
Opfern der erſten. Wohl gab es noch manche Maßregelung und Polizeiſtrafe, auch 
der Säbel trat noch manchmal in Aktion, aber die Aufgabe war nicht mehr Sturm, 
ſondern Ausweitung der Kampffront. Die Organiſationen wuchſen zu Armeen, in 
denen der einzelne zurücktrat. Aber noch war die ganze Bewegung Oppoſition, 
Vormarſch ohne befeſtigte Stützpunkte, ohne Feſtungen, ohne artilleriſtiſche Rücken- 
dedung. Es war ver Kampf um Verkürzung der Arbeitszeit, um ein größeres Stü> 
Brot, um ein Stü Wahlrecht, doch es war noch immer Angriff und darum eine 
ſchöne Zeit für die begeiſterungsfähige, vom Tatendrang und Kämpfergeiſt erfüllte 
Jugend. 
Die dritte Generation findet den wilden, ſtürmenden Gebirgsbach von einſt ver- 
wandelt in einen breiten, majeſtätiſchen Strom. Das Bekenntnis zum Sozialismus, 
einſt idie Ausleſe der Opferwilligſten, Beſten, birgt keine Gefahr mehr. Es konn 
ſogar unter Umſtänden Vorteile bringen, und es mag einzelne Fälle geben, in. denen 
die Ausſicht auf ſolche Vorteile zum Bekenntnis veranlaßt hat, und nicht gefeſtigte 
Veberzeugung und Begeiſterung. Die Bewegung befindet ſich auch durchaus nicht 
immer im Angriff. Sie hat Stüßpunkie, Feſtungswerke erorbert, die geſichert und 
verteidigt werden müſſen. Zähe, geduldige Ausdauer iſt nun oft erforderlich und 
nicht jugendlicher Ueberſ<wang. Die Millionenarmee braucht einen gewaltigen 

	        
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