Arbeiter-Jugend 53
Literäturgeſchichte“ ſchließt - ſich: eng "an die Geſellſchaftslehre an. Aus der ſozialen Struktur
ihrer Zeit lernen wir die Führer.-der geiſtigen 'Entwiclung. verſtehen. Lernen begreifen,
warum dieſer ſo war und jener ſo ſchrieb. |
Im Kun ſt unterricht wird die Bedeutung der bildenden K Kunſt ſür das Proletariat
erläutert und eine- Cinführung in. das - Kunſtverſtändnis gegeben. Die bildende Kunſt ſoll
nicht mehr Aſchenbrödel im „Proletariat jein 'und auch nicht nur als Liebhaberei einzelner
berüdſichtigt werden.
Ferner wurde unter Leitung eines Gaſtlehrers die Reichsverfa ſſung behandelt lind
durch einen - anderen Gaſtlehrer Verwaältungsrecht und 'Verwaltungslehre. Dem Thema
Erziehung und Gozialismus wurden mehrere Stunden gewidmet, ebenſo der Gewerkſchafts»
geſchichte und dem Arbeitsrecht. -
Heimvolkshochſchute Schloß Tinz.
: Der . Unterricht hat nicht die . Form eines preußiſch- deutſchen Schulbetriebs, ſondern“ er
beruht zum größten Teil: auf Frage“ und- Gegenrede, in Form der Ar beitsgemein»
ſchaft. Lehrer und Schüler arbeiten, leben mit dem Unterricht, ſind eins mit- dem
Unterricht. Jeden Vormittag wird zweimal 1% Stunde unterrichtet; an vier Wochentagen
auch am Nachmittag noch je 1% Stunde. An einigen Wochentagsabenden kommen die
Schüler in kleinem Kreis, im: Seminar zuſammen, um einzelne, den Unterrichtsſtoff ergän-
zende oder ganz beſonders ſchwierige Fragen unter Leitung eines ' Lehrers zu behandeln,
Denn ſchwierig iſt noch ſo vieles, da wir inder Volksſchule nichts 'von dieſem notwendigen
Wiſſensſtoff gehabt haben. Lichtbikdvorträge ergänzen den Unterricht. Literariſche Abende
und muſikaliſche Varbietungen dienen ebenfalls der Ergänzung des Unterrichts und werden
oſt. zu JF Veierſtunden. '
'An. vier. „Wochentagen werden. in“ je 13%ſtündigem. Arbeitsdienſt die für den
Garten. und. die Küche notwendigen ' Arbeiten - verrichtet. Die Ergebniſſe dieſer. Tätigkeit
tragen mit zum Unterhalt der Schule bei. . Auch gewährt dieſe Arbeit eine Entſpannung von
der geiſtigen Arbeit.
"Gemeinſam werden die Mahlzeiten - eingenommen. Gemeinſam werden auch Befich-