Full text: Arbeiter-Jugend - 18.1926 (18)

62 emen Mi beiter Jugend 
für ſie einrichtete, einen Bücherſchrank mit 
120 Büchern zur Verfügung ſtellte und eine 
Anzahl Tiſch- und Brettſpiele ſtiſtete. Jede 
Bruppe, die ſelbſt regſam und ſleißig ihre 
Arbeit leiſtet, ſollte dem örtlichen PBarteiverein 
die SPD. Moisling als Vorbild bekannts= 
geben. Eine ſehr regſame Gruppe beſteht in 
Rieſa i. Sa. Die Jugendgenoſſen ſenden 
uns mit berechtigtem Stolz ein Büchlein, bes 
titelt „Arbeiterwille“. Es enthält den Winter» 
Arbeitsplan der Arbeiterbildungs-Drganiſa- 
tipnen von Rieſa. Unter den zahlreichen und 
wertvollen Veranſtaltungen nehmen die der 
Jugend einen Ehrenplaß ein. Unſere Ge- 
noſſen dürfen ſic) freuen, daß ihre gute 
Arbeit anerkannt wird durch das Recht, in 
den örtlicßden Bildungsausſchuß, der aus 
16 Perſonen beſteht, 4 Vertreter zu entſenden. 
So ſei denn Rieſa anderen Gruppen zur 
Nacheiferung empfohlen. --- Auf unſeren AÄn- 
trag ſind uns jezt die Mittel für einen 
Kurſus zur Ausbildung von 
Spielleitern vom Preußiſchen Wohl- 
fahrtsminiſterium bewilligt worden. Der 
Kurſus wird an der Deutſchen Hochſchule für 
Leibesübungen in Berlin ſtattfinden. Die 
näheren Nachricten über dieſen Kurſus 
gehen an die Bezirksleitungen. Es ſoll hier- 
n 5) 1 .“-„-“. 
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Berbandstag in Deſterreid. 
Der Verband der Sozialiſtiſchen 
Arbeiterjugend Deutſ<sſter- 
reichs hielt Anfang Dezember ſeinen achten 
Verbandstag in Wien ab. Neben einer 
großen Anzahl von Vertretern öſterreichiſcher 
Arbeiterorganiſationen nahmen für die 
Sozialiſtiſche Jugend-Internationale Genoſſe 
OSllenhauer, für den deutſchen Verband 
Genaſſe Weſtphal und für den deutſch- 
böhmijchen Verband Genoſſe Kern teil, Der 
Vorſitzende des Verbandes, Genoſſe Heinz, 
berichtete für den Verbandsvorſtand, die 
Redaktion der Zeitung und das Sekretariat, 
Kanitz für den Reichsbildungsausſchuß. 
Aus den Berichten wäre hervorzuheben, daß 
infolge der überaus ſchweren Wirtſchafts- 
kriſe, die über das Land hereingebrochen iſt, 
ein Rü&gang an zahlenden Mitgliedern zu 
verzeichnen iſt. Während am Beginn der 
Berichtsperiode, Ende 1922, die Mitglieder- 
zahl 34 632 betrug, zählte der Verband Ende 
1924 28 541 Mitglieder, wovon 21 979 männz 
lichen und 6562 weiblichen Geſchlechts waren, 
Daß die innere Kraft der öſterreichiſchen 
Jugendbewegung dennody) ungebrochen iſt, 
beweiſt nicht nur der Umſtand, baß ver An- 
teil der weiblichen Mitgliedſchaft in dor 
Berichtsperiode von 6334 auf 6562 geſtiegen 
iſt, ſondern vor allem die Tatſache, daß die 
VEEN TVIM GAEL FENG. 
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durc) nur auf die Veranſtaltung aufmerkſam 
gemacht werden, vamit ältere Genoſſen und 
Genoſſinnen, die für eine Beteiligung Intexr- 
eſſe haben, ſich jetzt ſchon die Sache überlegen 
und ſich evil. bei der Bezirksteitung bewerben. 
--- Wir ſorgen auch ſchon für diejenigen, die 
in dieſem Jahre ihre Ferien recht ſchön und 
zugleich nutzbringend verbringen möchten. So 
können ſich unſere Mädel zur Teilnahme an 
einer Ferien-Arbeitswoc<e melden, 
die unter Leitung der Genoſſin Bohm-Schudh) 
und Annemarie Hermberg ſtattfinden ſoll. 
Die Arbeitswoche wird wohl im Auguſt in 
Tännich ſtattfinden, Das Thema lautet: „Die 
Stellung der Frau in Staat und Wirtſchaft“. 
Nähere Bekanntmachung erfolgt im „Füh: 
rer“. == In den großen Schulferien werden 
vom Schillerbund in Weimar einige Feſt - 
ſpielwochen durchgeführt. Wir wollen 
uns daran beteiligen und haben 4 Führer ge- 
wonnen, die bereit ſind, je eine Feriengruppe 
jn Weimar zu leiten. Leſt den „Führer“! Er 
bringt hierüber und über weitere Ferien- 
veranſtaltungen, ſo Z. B. über ein 14tägiges 
Ferienlager in dem ſchönen Puan-Klent auf 
Sylt die näheren Beſtimmungen. 
Nochmals: „Leſt den Führer"! Frei Heil! 
Max Weſtphal, 
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Zahl derODrtsgruppen des Verbandes 
von 232 auf 280 geſtiegen iſt, In der Be» 
richtszeit fanden an größeren Veranſtaltun 
gen der Innshru>er Reichsjugendtag im 
Auguſt 1924 und die Jubiläumsfeier aus 
Anlaß des Dreißigjährigen Beſtehens des 
Berbandes im Oktover 1924 ſtatt, Am Inns- 
bruder Jugendtag nahnien rund 4000 
Jugendliche teil. Einen großen Raum nah: 
men in der Berichtszeit die Bemühungen zur 
Hebung der wirtſchaftlichen Lage der 
Arbeiterjugend ein. So wurden Anfang 1923 
im ganzen Lande Maſſenkundgebungen für 
die Wiedergewährung der AUrbeitsloſen- 
unterſtüßung an arbeitsloſe Jugendliche ver- 
anſtaltet, die auch zu einem teilweiſen Erfolg 
jührten. | 
Der Verbandvstag hatte vor allem die Auf- 
gabe, das Verhältnis der ſozialiſtiſchen 
Jugendbewegung zu den in Deſterreich im 
Sntſtehen begriffenen gewerkſchaft- 
lichen Jugendſektionen klarzuſtellen. 
Nach einer eingehenden Debatte wurden die 
vom Verbandsvorſtand vorgelegten Anträge 
und Vereinbarungen, die das Verhältnis zu 
den gewertſchaftlichen Jugendſektionen im 
Detail regeln, mit allen gegen 14 Stimmen 
angenpmmen. Die Vereinbarungen 
ſehen eine weitgehende Zuſammenarbeit 
zwij<hen der politiſchen und der gewerkjchaſjt- 
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