Full text: Arbeiter-Jugend - 18.1926 (18)

Arbeiter-Jugend 73 
 
entſprach einem im Jahre 1924 von der Sozialdemokratie geſtellten, aber abgelehnten 
Antrag -- vom Reichstag erledigt werden konnte, wurde er bereits zugunſten. eines 
gemeinſamen Antrags der jetzigen Regierungsparteien -- Zentrum, Deutſche Volks» 
partei, Demokraten, Bayriſche Volkspartei =“+-, zurü&geſtellt. Dieſer neue Entwurf 
will. alle Rechtsſtreitigkeiten zwiſchen den Ländern und abgeſetzten Landesvätern den 
 
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Germania heufe wie 1848. (1848er Karikatur.) 
Einzelgerichten entziehen und einem Sondergericht beim Reichsgericht zur 
Entſcheidung übertragen. 
Ueber diejen Antrag berät der Rechtsausſchuß des Reichstags, während dieſe 
Zeilen in Dru> gehen. Ein ſogenanntes „Sperrgeſetz“ ſetzt einſtweilen alle ſchwe» 
benden Prozeſſe aus, his die Abſindungsfrage- durch Geſetz oder Volksentſcheib ge- 
regelt ijt. 
Da von den Verhandlungen der Reichstagsparteien eine durchgreifende Regelung 
der Fürſtenfrage nicht zu erwarten iſt, hat ſich die Sozialdemokratiſche Partei ent- 
ſchloſſen, das Volk ſelbſt zur Entſcheidung aufzurufen. Sie hat, 
gemeinſam mit der Kommuniſtiſchen Partei, einen Geſetzentwurf eingereicht, der 
das geſamte Vermögen der bis 1918 regierenden Fürſtenhäuſer zum Wohle 
der Allgemeinheit ohne Entſchädigung enteignen will. Das enteignete 
Vermögen ſoll zugunſten der Erwerbsloſen, der Kriegsbeſchädigten und Kriegs-
	        
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