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ihrer Anhänger, der
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2. Beilage der „Arbeiter-Iugend H
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Ur. 8
SREUNLSEHEERUIN
Ilja Ehrenburg: I< bin ein kleiner CTommunard.
Der hiſtoriſ<me Zintergrund der nachfolgenden erſ<hüttern-
den Erzählung ſind die beiden lezten Revolutionen des
Pariſer Proletariats. Der Großvater des kleinen Helden
unſerer Geſc<himte iſt in der Iuniſc<la<t des Jahres 1848 auf
den Barrikaden gefallen, in jenem heroiſchen Kufſtand der
Pariſer Arbeiter, die, nachdem ſie in der Febhruar-Revolution
das Bürgerkönigtum geſtürzt, dana< aber .von der republi-
kaniſ<-bürgerlichen Regierung um die Früchte des Sieges
geprellt worden waren,
nun für ihre Jozialiſti-
jmen JForderungen ſiQ
erhoben und von den
Truppen der Bourgeoiſie
zu Tauſenden nieder-
kartätſ<t wurden. Die
Baupthandlung der Er-
zählung fällt in die Zeit
der Pariſer Commune.
Paris hatte im Januar
1871 vor den deutſchen
Truppen kapituliert; am
18. März bemädtigten
Arbeiter und Rleinbür-
ger'derStadtverwaltung,
der Commune (daher der
Uame der Erhebung und
dem “benachbarten Der-
ſailles, dem „PotSdam“
von Paris und ließ im
April mit ſtillſMweigen-
der Billigung der ſieg-
leitung ähre Truppen
gegen -die Stadt vor-
rücken. UaH heftigem
Bombardement drangen
die reaktionären Hveeres-
haufen in die Stadt ein,
und im vperzweiſfelten
Barrikadenkampf der
„blutigen Wode“ des
21. bis 28. Mai wurde
die Commune im Blute
ihrer Anhänger erſtickt.
Siebzehntauſend prole-
tariſh<e Kämpfer deckten
mit ihren Leichen dus
Pflaſter, dreißigtaufend wurden gefangen, davon viele von
dem aus Derſgilles im Gefolge der Truppen zurückſtrömenden
vornehmen Geſindel barbariſQ mißhandelt und ermordet, die
Ueberlebenden in die Fieberhölle von TUeu-Kaledonien, die
franzöſiſche Strafkolonie im Stillen Ozean, verbannt.
Unſere Erzählung iſt mit Genehmigung des Rhein-Derlags
in Baſel dem Buh „13 Pfeiſen“ von Ilja Ehrenburg, einem
' jungen zuſſiſ<en, nihtbolſ<ewiſtiſjmen Sdhriſtſteller, ent-
nommen. In einer Beſprecjung des Buches, die Genoſſe Karl
Korn in der Bücherwarte veröffentlicte, heißt es nad einer
Charakteriſierung des Derfaſſers und ſeines Werkes:
„.. Binter dieſem Brillantfeuerwerk des Wißes und einer
ſhier unerſ<öpfli<hen Erfindungsgabe leu<tet unverkennbar
hervor, was - viel - höher ſteht als Wiß und Phantaſie: ein
Herz, das die Menſ<hen, und ein Geiſt, der die Freiheit liebt.
Käthe Kollwiß.
Davon zeugen vor allem die beiden Glanzſjtüks der Samm-
lung, das eine die Geſ<ihte jener armjeligen, mit Blut und
CTehm beſ<mußten Soldatenpfeife, wo auf ein paar Seiten
die Sinnloſigkeit und Derruhtheit des Krieges j<Honungsloſjer
gebrandmarkt wird, als es ganze Bünde paziſiſtijmer An-
klageliteratuxr vermödten -- das andere die erſ<mütternde
Erzählung von dem Heldentod des kleinen Communarden. Tie
iſt im geſamten modernen ShHriftitum dem JTFreiheiiSkampf
des Proletariats eing
glänzendere Huldigung
dargebra<t worden, als
in der zuleßt genannten
DUovelle, eine Huldigung,
gleichermaßen von tief-
menſalidem Titgefühl
für die Proleiariſdenr
Yärtyrer wig von Der-
nimtendem, in Hödte
künſtlerijMe Form ge-
banntem Daß gegen ihre
weißgardijtiſ<en Henker
beſ<wingt.“
*k
Ts gibt vielg j1<;<Ibne
Städte, ſcöner als alle
iſt Daris. Hier [amen
unbekümmerte JTFrauen,
unter KRaſianien irinken
Stußer rubinrote Ge-
tränke, und tauſend Li-
tor Flimmern über den
ſpiegelnden Aſphalt wei-
ter DIiäße.
Der Maurer Souis
Roue*)] Wwar Daris
geboren. Er erinnerte
ji) noM der „Iunitage“
des Jahres 48. Tr war
damals ſieben Jahre alt,
und er wollte zu eſſen
haben. Wie ein Raben-
junge hatte er 1MWei-
gend den Ulund aufge-
jiperrt und gewartei,
hatte vergebli? gewür-
tet, denn ſein Dater
Iean Rouge hatte Rein
Brot. Er hatte nur eine Flinte, aber die Ilinte konnie man
niht eſſen. Couis erinnerte ſic) des Sommermorgens, an
in
dem der Dater die Flinte pußte, die Mutter aber weinte
und fich in die Shürze ſ<neuzte. Louis war hinter dem
Dater hergelaufen, denn er hatte geglaubt, der Dater werde
mit dem gereinigten Gewehr den Bäcker erſchießen und ſim
das allergrößte Brot, ein Brot größer als Louis, ein Brot
jo groß wie ein Zaus holen. Über der Dater Hatte fich mit
anderen traurigen Leuten getroffen, die ebenfalls Gewehre
truoen. Sie hatten gemeinſam zu ſingen und „Brot“ Zu
ſchreien begonnen. -
Couis hatte darauf gewartet, daß auf ſjol< wundervolle
*) fprich ruh,