Die Sorgen um den Nachwuchs.
Eine Million Fabrik- und Handwerkslehrlinge in Deutſchland.
Swamp er Weltkrieg hat ungeheure Wienſchenopfer gekoſtet.
28 Dreizehn Willionen Gefallene, zwanzig Millionen Der-
"23" wundete, zehn Millionen Krüppel haben die an dem
großen Dölkermorden beteiligten Länder dem Wolo<+ Krieg
opfern müſſen. Quf deutſcher Seite forderte der Weltkrieg
zwei Millionen Tote; daneben hat der Rrieg no< eine große
Einzahl von Blinden, Irren, Lahmen, Derſtümmelten, Tuber-
Rulöſen und ſonſt Gezeichneten hinterlaſſen. Troß jährlichen
Abganges dur& Tod und Heilung betrug die Zahl der
Kranken aus dem Krieg im Mai 1928. immer noh 761 294.
Hinter all dieſen Sahlen verbirat ſich eine Fülle von Jammer
und Uot, wie ſie ſelten eine Generation hat tragen müſſen.
Troßdem: zehn Jahre erſt ſchweigen die Ranonen, ab2r das
Geſchrei der Tlationaliſten naß neuem Krieg iſt wieder 92-
ſfährlich laut. Erſticken wir 25 dur< geſteigertes Wirken für
den Dölkerfrieden. Der
Weltkrieg hat aber niht
nur lebende Menſchen
vernicmtet. Die KRriegs-
jahre haben auch unge-
borenes Menſchenleben
zerſtört: ſie waren Jahrt
des Geburtenrükganges.
In den Schulen iſt dieſe
indirekte Kriegsfolge
ſHon ſeit Iahren ſpür-
bar. Die Sdülerzahlen
gingen ſtark zurü. Ulo-
derne Shulverwaltungen
haben diejen Rückgang
zum Anlaß genommen,
die dur) Uachkriegsnot
verhinderte Herabſezung
der Klaſſenfrequenzen
dur<zuführen. Die vieler-
orts allen pädagogiſchen
Erkenntniſſen hohn-
ſprehenden Ueberfüllun-
gen der Klaſſen, die nicht
nur die Unterrihtsziele
ſtark beeinträchtigen, jon-
dern auh die Geſundheit
der Sdhüler gefährden,
wurden auf ein erträg-
lichesVlaß herabgedrükt.
Hier war der Krieg ein
Teil von jener Kraft,
Wacht auf, Derdammte dieſer Erde...
Der Maijugendtag der Berliner SAI, wird mit Fanfaren und Trommelwirbeln eröffnet.
die das Böſe will und das Gute ſc<afft. Rückſtändige over
in argen Geldnöten ſtekende Schulleitungen haben Lehrer,
oder gar ganze Schulen abgebaut und die Ueberfüllung zum
Sdchaden der Rinder belaſſen.
Der verſte Kriegsjahrgang hat Oſtern 1929 die Schulen ver-
laſſen und iſt ins Erwerbsleben eingetreten. Damit iſt die
Dorknappung des Uachwudcjes aus dem Geburtenausfall der
Kriegsjahre eine Frage des Uacchwucdſes für
Induſtrie, Handel und Gewerbe geworden. In
Kreiſen der Fabrikanten und Bandwerksmeiſter bat ein
großes Gerede und Geſhreibe über die Folgen der Uo<hwus-
verknappung eingeſezt. In der Tat werden die zur Schul-
entlaſſung kommenden Burſchen und Mädchen ab Oſtern 1930
ſtändig geringer werden, bis ab 1934 wieder eine Aufwärts-
entwielung einſeßt. Die Zahlen dieſer Jahrgänge hat man
ſehr genau, weil dieſe
Iungen und Dlädchen ja
ſhon alle leben. Zu Be-
ginn des Jahres 1929 gab
es 473 000 männliche und
465 000 weibli<e Dier-
zehnjährige, 1950 wird
es 353 000 männliche und
343 000 weibli<e, 1931
317.000 männlic<e und
308 000 weiblic<e, 1932
329 060 männliche und
320 000 weibliche und
1933 486 000 männlidGe
und 467000 weibli<e
Dierzehnjährige geben.
Der Cehrlingsbedarf wird
geſ<äßt auf jährlie
250 000 männliche und
50 000 weibliche.
Ua dieſer Auſſtellung
ſind auc&? in den na<-
wuchßsarmenJahren mehr
IugendliHhe vorhanden,
als Lehrlinge von der
Dirtſ<aft gebrau<t wer-
den. Da aber von dem
Uachwuc<hs ein beträht-
licher Teil im andere Be-
rufe abfließt -- Land-
wirtſ<aft, Angeſtellten-
berufe --, oder über das
S