Full text: Arbeiter-Jugend - 21.1929 (21)

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wertem Talent die Dorhörſzene des roten Adam aus Upton 
Sinclairs „Singende Galgenvögel“. Ua der Anjprade dos 
Genoſſen Viendlin fand die Kundgebung mit einem gaemein- 
ſamen Lied ihren würdigen Abſchluß. 
In Bremen ſammelten ſich zur Einleitung der Maifeier 
Hunderte und aber Hunderte Arbeiterjungen und -müdchen 
bei ſtrömendem Regen zu einem Fackelzug. An der Spiße des 
Zuges marſchierten das Bezirkstambourkorps der Arbeiter- 
furnor und das BlaSor<elter des Reichsbunners. Dann folgien 
die Züge der Lveinzelnen Jugendorganiſationen: Sozialiſtiſche 
Arbeiterjugend, Geowerk- 
ſhaftsjugend, Turnerjugend. 
Die Roten Jalken marſjdh)ier- 
ton unter den Wirbeln ihres 
re<t anſehnlichen Tambour- 
korps. Die Hilfstruppen der 
Reaktion, die Kommuniſten, 
verſuchten zu ſtören. Dem 
geſhi>ten Eingreifen von 
Reichsbanner und Polizei ge- 
lang es, die KRrakehler abzu- 
drängen. Der Dorſizende des 
Deutſ<hen letallarbeiterveor- 
bandes, Genoſſe Scdclieſtedt, 
rief die Iugend zum Kampf 
auf für eine Welt der Ge- 
rechtigkeit, des Friedens und 
des ſozialen Wohlſtandes. 
In Bielefeld wurde die 
Maifeier eingeleitet durd) 
einen Fackelzug der Arbeiteor- 
jugend. Wir laſen darüber in 
der „Bielefelder DolkSwacht“: 
„Arbeitervolk ſteigt zur Höhe 
empor. Rote Fahnen ballen ſic) im Sturm und mahnon auſ- 
rühreriſ< werktätige Iugend an den UPtaientag. Sie kommt 
aus den Werkvolkſtätten des Oſtens und des Kamphoſs, von 
der Quelle und Dilſendorf, aus den Turnvereinen und der 
SAI., von der Gewerkſ<aftsjugend und den Samaritern! Die 
PDroletarierjungen und -mädc<hen ſ<reiten ſtolz mit roten 
Campions hinter ihren Sc<ildern. Ihnen ſolgen die blauen 
Bluſen der Falkengruppen, und die Arbeiterſportlor und 
-Jugendſpielleute laſſen ihre Rhythmen auf Maiſturmſ<wingeon 
mitreißen. Faelglut ...! Sie ſchlägt lohend auf und wirſk 
zittornde Schatten Über verhärmte Proletariergeſichter, in 
denen jeßt ein leiſes 
Couhten ruht. Roter 
WMaientag ſteigt Herauſ. 
Und jeßt zieht ſich ein 
feuriger Strom zwiſc<en 
knarvendem Aſtwerk und 
imnaſſen Straßenpflaſter 
helle Reflexe hinter- 
laſſend, zu den Ulmen 
herab, wo nunmehr pro- 
letariſche Iugend ihren 
Mai einholt. Er iſt unter 
all denen, die ſelbſt- 
bewußt die Kugen ſ<wei- 
fen laſſen und kühn den 
Tauſenden, die ihren 
Pfad ſäumen, zurufen: 
Wir ſind das Bauvolk 
einer neuon Erdv...! 
Der Aufmarſ< iſt be- 
endet. Wuchtig ſpielt die 
Rapelle und feurig ſpricht 
Genoſſe Shrek ... Leiſe 
verlöſ<en die Jadkeln; 
nur ein ſoltener Wider- 
ſ<ein erinnert ein lettes 
Arbeiter-Jugend 
 
Die Arbei!ler ugend bei der Maifeierx in Leipzig. 
 
Shulungswoche in Tännich. 
43 Genoſſen und 6 Genoſſinnen waren vom 7. bis 13. April im Friedri<- Ebert-Heim zu 
ernſter Schulungsarbeit verſammelt. 
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Vlal an ihre Glut. -- In Leipzig trat die Iugend mit 
ginem SprehG3wor8 an: Rote Erde. Den goſanglic<en Teil 
führte der Iugend<or der Sozialiſtiſchen Arbeiterjugend aus. 
Hier handelte es ſih um Klaus Pringheims Kompoſition, 
das Arbeiterlied, aus Ernſt Tollexs „WMaſ<inenſtürmern“, 
und um einen Weckruf naG& der Melodie der Marſeillaiſe. 
Dann ſolgte die „Botſchaft von Paris“. In packender Weiſe 
waren die Ceitgedanken des Kongrejjes von 1889, der die 
WMaifeier beſ<loß, mit dew Worten der Bauptredner der 
Länder und den Leitjüßen der gefaßten Beſ<hlüjje vorge- 
tragen und von dem Chor 
ergänzt, unterſtricßen und 
ſtimmungstragend erweitert. 
Dieſer Teil ſ<loß mit dem 
Sozialiltenmarſd. TLWod ein 
gewaltices Chorwerk: „Der 
Rreuzzug der Maſchine“ 
wurde geboten. Illuſtriert 
dur< filmiſ<e Dorführungen. 
Eine packende Sinfonie der 
Arbeit und des Kampfes iſt 
es, außer von Filmſzenen 
au& von geſanglichen Dar- 
bietungen aufs wirkungs- 
volle geſteigert. Im Statten 
der Maſchine, S<xönhbeit und 
Rhythmus, Gewalt vor Ret, 
Ausgeſtoßene und Auſſtieg im 
Film. Wudtig im Bild, 3ae- 
wäaltig im Wort, und exr- 
hebend im Cied, ſo wob jich 
das bunte Diel zur verbund2- 
nen ETinhbeit. Der BewgagunIs5- 
| Gox der Arbeiterturnerjugend 
bot ginen YHiaſjentanz, dem die ſo oft aus tauſend Kehlen ge- 
ſungene Arbeitermarſeillaiſe als rhythmiſche Unterlage diente. 
In Bamburg wurden zinige Tage vor der Maifeier an 
dreihundert junge Genoſſinnen und Eenoſſen dur<“ eine 
Parteiweihe in die Sozialdemokratiſme PDartei auf- 
genommen. Der ſ<öne ſinnvolle Gedanke der Partoiweibe 
wurds in einem künſtleriſ&on Programm von Muſik, Rezi- 
tationen, Redo und Eolöhnis geſtaltet. Mit einem gemeinſamen 
Geſang ſ<loß die eindru>svolle Weiheſiunde. 
In Hannover trug die Iugcend im UMaiſeſtzug Trans- 
parente mit Kufſchriften wie :„S>afft Iugend- und Ferien- 
heime!“ „Für , Jugend- 
ſchuß und Dölkerfrieden! “ 
„Wir fordern geſeßlimen 
Jugendſmus!“ Uur 
wonige Orte haben wir 
genannt. Damit ſoll 
nicht geſagt werden, daß 
an andoren Orien die 
Jugend nict an der 
Maifeier beteiligt wur. 
Ueberall iſt ſie div De- 
geiſtertſte Smar in dei 
Aufmärſc<hen und KRund- 
cebungen geweſen. 8n 
den genannten Orten iſt 
die Jugend nur in DL- 
ſonderer Form beteiligt 
geweſen. Die kurzen Bo- 
richte mögen Anjporn 
ſein für alle Gruppen, 
im nädſten Iahre in 
no<; ſtärkerem UWaße 
an den Maiſeiern mit- 
zuwirken. Jugend 
und Mai, ſie g0o- 
hören zuſammen!
	        
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