Full text: Arbeiter-Jugend - 22.1930 (22)

 
  
mpf und Auf 
Als wir in mitternächtlicher Stunde an lodernden Feuern 
oder in frohSinnerfüllten Jugendheimen Abschied nahmen 
vom alten Jahr, ist uns wieder alles SO recht be 
wußt geworden, was wir an ernsten und frohen Dingen 
in Seinem Ablauf erlebt haben. Unser eigener Weg, der 
Weg unseres Jugendverbandes und der Weg der geSsamten 
SozlalisStiSchen Arbeiterbewegung Standen in ihren wich» 
tigsten Strecken vor unserem geistigen Auge. 
Unser eigener Weg: Es ist uns ergangen wie es 
allen jungen Arbeitern und Arbeiterinnen, Lehrjungen und 
Lehrmädchen ergeht, wir haben uns vieles erSehnt und 
konnten doch nur wenig erfüllen. Wir hungerten nach 
Freude und Frohsinn und wurden immer wieder in das 
drückende Grau des Alltages hineingestoßen. Wir Suchten 
mit heißem Herzen das Edle und Schöne an der Menschheit 
und fanden meistens nur Niedertracht und Ausbeutung, Not 
und Haß. Wir hofiten auf Wärme und Standen tagaus, tagein 
in einem rauhen, Schneidenden Wind. Aber wir haben uns 
nicht unterkriegen lasSen, 
au Ist die Parolei 
gruppe, für ihre Jugendgemeinschalt, die ihnen eine Stätte 
der Unhterhaltung, Erholung und Bildung nach der Arbeit 
und am Wochenende bot, hingegeben. 
Mit 54 000 Burschen und Mädchen in 1550 Orisgrupper 
Sind wir in das Jahr 1929 eingetreten. Durch eine ununter- 
biochene Werbearbeit -- ihre Höhepunkte waren die Oster- 
werbung und die Herbstwerbewoche -- Sind unsere Mit- 
olieder- und Ortsgruppenzahlen langsam und meist nicht 
immer gleichmäßig gestiegen. Genaue Angaben über die 
Höhe unserer Gewinne Können noch nicht gegeben werden. 
Ueber das letzte Quartal mit der HRerbstwerbung liegen 
noch keine endgültigen ReSultate vor. Schätzungsweise 
werden wir mehrere tausend neue Mitglieder und einige 
hundert neue Gruppen am JahreSsende gehabt haben. 
Mit der Mitgliederzunahme parallel gelaufen ist eine Ver» 
jüngung unserer Mitgliedschaften. Einem natürlichen Ab 
gang von Aelteren Steht gegenüber ein Stärkerer Zugang 
von Jüngeren. Fast in allen unseren Gruppen läßt Sich 
die Verjüngung feststellen; 
 
wir Sind nicht verzweitelt. 
Im Gegenteil! In uns iSt der 
Wille gestärkt und gehär- 
tet worden durch gemein» 
zames Schaffen Stück um 
Stück unserer Nöte abzu 
tragen, durch gemeinsamen 
Kampf einige goldene Fä- 
den in unser Arbeiterda» 
Sein Zu weben. 
Der Weg unszveies 
Verbandes: EsiSst.vor- 
an und aufwärts gegangen 
mit der SozialistiSschen 
Arbeiterjugend. Wir Stell- 
ten uns für unsere Arbeit 
am Anfang des verflosse- 
nen Jahres zwei Aufgaben. 
Erstens: Steigerung unsSerer 
Mitglieder- und Ortsgrup- 
penzahlen. Zweitens: Ver» 
tiefung und Ausbau un» 
Serer Arbeit an der Jugend 
und für die Jugend. An 
beiden Aufgaben haben alle 
Teile unserer OrganisSation 
Selbstlos und mit Ausdauer 
gearbeitet. Unsere Ge 
nesSinnen und Genossen 
'naben ihre meiste Freizeit 
und viele GroSchen von 
ihrem Knappen TJasSchen“- 
zeld für inre Jugend» 
 
 
Wir zwingen das Werk! Linolschnitt von A. Grimmer 
und nicht nur an Mitglie- 
dern, Sondern auch an Mit« 
arbeitern, an Funktionären. 
Diese erfreuliche EntwickK- 
lung ist in erster Linie zu- 
rückzuführen auf die Rote» 
Falken-Arbeit. Ihre Metho 
den haben wieder friSches, 
frohes, jugendbewegtes 
Treiben in unsere Bewe- 
zung gebracht. Sie haben 
Unlust zur Arbeit und man- 
gelndes Vertrauen zur Or- 
ganiSation ausgerottet. Die 
Durchsetzung der Rote 
Falken-Methoden in unserer 
Jüngerenarbeit ist der Be- 
weis dafür, daß wir an der 
Vertiefung unserer Arbeit 
mit Erfolg gearbeitet haben. 
Welch ein prächtiger und 
hoffnungsfroher Geist in 
den Reihen unserer Jugend 
lebendig ist, zeigten uns 
diegroßen Veranstaltungen, 
unSere AufmärsSche, Kund 
gebungen und Ireffen. Er- 
innern wir uns! Am Vor 
abend und am Tage der 
Maifeier marschierten tau“ 
Sende Arbeiterjugendbünd- 
ler in Stadt und Dorf aut für 
Jugendschutz und Jugend- 
 

	        
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