Full text: Arbeiter-Jugend - 22.1930 (22)

 
ARBEITER-SUGEND NR. 1! EE 
recht, bildeten Sie die Spitzen in den Demonstrationen der 
Arbeiterschaft. Erinnern wir uns: Der Sozialdemokratische 
Parteitag in Magdeburg, diese Stolze Schau der politisSchen 
Arbeiterbewegung Deutschlands wurde eröffnet durch den 
mitteldeutschen Jugendtag, erhielt aus den Aufmärschen 
und Bekenntnissen der Jugend eine Schwungvolle Einleitung. 
Erinnern wir uns alle der vielen kleinen und größeren 
Jugendtreifen in Bezirken und Unterbezirken, der Zeltlager 
und Ferienfahrten. Denken wir an den überaus günstigen 
Verlauf des internationalen Jugendtages und an die freudige 
Werbearbeit für Jugendorganisation und Partei, an die 
Hilfe in den zahlreichen Wahlkämpfen. Und Schließlich: 
erinnern wir uns des Wiener Jugendtreiiens mit Seinem 
unauslöschlichen Jubel und Seiner Hochstimmung. Heute 
noch, nachdem Wien mehrere Monate hinter uns liegt, 
werden wir allein durch die Erinnerung daran immer 
wieder von neuem begeistert. Wien war das Erlebnis der 
SozialistiSchen Jugend. Es wurde geboren aus der Opfer- 
bereitschaft und es wurde 
getragen zu Seinen Höhen 
durch die Begeisterungs» 
fähigkeit der Jugend. -- D er 
Weg der gesSamten 
Arbeiterbewegung: 
Er Setzt Sich zusammen aus 
Kampf und wieder Kampf. 
Die roten Arbeiterheere Stan 
den und Stehen gegen eine 
Welt von gut gerügteten 
Feinden an allen Ecken und | 
Enden desKriegsSchauplatzes 4 
zwiScher Arbeit und Kapital | 
in zähem Ringen um jeden 8! 
Schritt voran. Aufs ganze ge» 8 
Sehen waren die Gefechte für | 
uns erfolgreich. Es wurden fü 
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entschlossen. 
Jugend. 
Wettbewerb 
Gruppen. 
ten geschlagen, es war Kein 
jubelndes Stürmen, Sondern 
ein mühseliges Fechten um 
Teilerfolge, um Abwehr der 
zahlreichen Angriffe auf die 
Errungenschaften der Ar» 
beiter, die ihrepolitischen und 
gewerkschaftlichen Organi» iz 
Sationen durchgesetzt haben. | 
Das neue Jahr wird kein Jahr des Friedens und der 
Ruhe Sein. Mit vielen wirtschaftlichen und politischen 
Sorgen treten wir in Seinen Lauf ein. Arbeitslosigkeit 
drückt Schwer auf die Lebenshaltung der arbeitenden Be 
völkerung. In dem Arbeitslogenheer Stellt die Jugend 
einen erheblichen Prozentsatz. Für die arbeitsloSen Jugend 
lichen, die unverschuldet ihre arbeitsamen Hände rastend 
in den Schoß legen mügsen, trifft das Wort in Seiner gan“ 
zen Schwere zu, daß Müßiggang aller Laster Anfang ist. 
In den Gerichtsberichten ist jeden Tag nachzulesen, daß 
junge Menschen, ohne Arbeit und deshalb ohne Geld, ohne 
Brot und vor allem ohne Hoffnung, mit den Gesetzen in 
Konflikt geraten. Als Angeklagte Stehen Sie hinter den 
Schranken der Justiz; Ankläger gind Sie in Wirklichkeit. 
Sie erheben Anklage gegen eine unsolidarische, unorgani“ 
Sierte Wirtschaftsordnung, die für ihren Schaffensdrang 
keine Möglichkeiten bietet. Sie erheben Anklage gegen 
eine lieblose Gesellschaftsordnung, die den Armen Schuldig 
werden läßt und ihn dann durch Strafen bessern will. Ihre 
Lebensbeichten Sind Aufrufe für den Kampf zur Beseitigung 
dieser Unordnung. 
Dies wird im neuen Jahr wieder eine unSerer ersten Aut» 
gaben Sein müssen: zu kämpfen für Jugendschutz 
und Jugendrecht. Das Jahr 1930 wird vorausSicht“ 
lich ein Kampffahr um die Sozialpolitik werden. Nach der 
Sehen. 
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Unser Photoweitbewerb 
Um das Interesse ungerer Jugendphotographen an 
| der Aufnahme guter lebendiger Bilder aus dem 
pj Treiben der Arbeiterfugendgruppen zu steigern, haben 
| wir uns zur Ausschreibung eines Photowettbewerbs 
Die Bedingungen Sind: 
1. Teilnahmeberechtigt Sind alle Leser der „Arbeiter 
2. Die Photos müssen ein Stück Jugendleben im Heim, 
auf Fahrt und Rast, bei Spiel und Sport und aus 
unsgeren Zeitlagern darstellen. Äusgeschlogsen vom 
Sind Aufnahmen 
3. Die Einsendungen müsSen: bis zum 31. März 1930 
an die Redaktion . der „Arbeiter-Jugend“, Beriin ij 
SW. 61, Belle-Alliance-Platz 8, erfolgen. Die Bilder +8 
Sind mit dem Vermerk „Photowettbewerb“ zu ver- JJ 
4. Prämiiert werden die besten 15 Bilder. Die Prämien 
bestehen aus Büchern des Arbeiterjugend-Verlags. "| 
5. Die prämierten Bilder werden in der „„ArDbeiter- 
Jugend“ abgedruckt. 
 
Beendigung der außenvolitischen Auseinandersetzungen um 
den Young-Plan wird die Sogenannte Wirtschaft (lies Inter- 
esSsenvertreter der Schwerindustrie und Großlandwirtschaft) 
ihre ganze Kraft wenden an eine Einschränkung der Sozial- 
politischen Gesetzgebung. Der Reichstag wird Sich mit den 
Entwürfen für ein Arbeitsschutz-, Berufsausbildungs- und 
Hausgehilfengesetz zu beschäftigen haben. An der FaSsung 
dieser Gegetze Iist die arbeitende Jugend Stärkstens inter- 
essSiert. Ihre Arbeitsgestaltung, ihre Arbeitszeit, ihre Frei- 
zeit, ihr Schutz vor Ausbeutung, ihre Berufsausbildung 
werden in diesen Gegetzen ſestgelegt. Die arbeitende 
Jugend fühlt Sich eins mit den freien Gewerkschaften und 
der Sozialdemokratischen Partei bei den bevorstehenden 
Ausgeinandersefzungen, deren LoSung Sein wird: Arbeiter» 
interesSen gegen Ausbeuterinteressen. 
Wirtschaftliche und politisSche Kämpfe können heute nur 
in und von Organisationen geführt werden. Eing Starke 
SozialistiSche Jugendorganisation ist eine der Vorbedin- 
gungen für einen aussSichts- 
reichen Kampf für Schutz 
und Recht der Schaffenden 
Jugend. Wir müssen des- 
halb auch im neuen Jahr 
um den Aufbau und AÄus- 
bau unsSeres Verbandes be 
müht sgein: Werben und 
Wecken muß unsere stän- 
dige Aufgabe in der Jugend- 
arbeit werden, unt So mehr 
als der Kampf um die 
Jugend von allen Seiten 
in verstärktem Maße geführt 
werden wird. Die Extreme 
| von rechts und links vnd 
| das Bürgertum rvüsten Sich 
 
von gestellten 
zu einem Wettlauf um die 
Gunst der Jugend. Dabei 
werden Sie zu ihren alten 
jB Versprechungen heue häu- 
4 fen. Unsere Arbeit wird 
ik Sich auch darauf zu richten 
haben, der Jugend klaren 
Wein einzuschenken über 
die wirklichen AÄAbsichten 
und Hintergründe dlesSer 
Buhlschaft um die Junge 
Generation. Wir können das am besten durch klare Darstel- 
lung unserer Forderungen, unserer Absichten und unseres 
SozjalistiSchen Ziels. -- Kampf und Aufbauist un= 
Sere Parole für das neue Jahr! Kämpfen wollen 
wir Schulter an Schulter mit den erwachSenen GenosSen 
und Kollegen gegen jede Reaktion, gegen alle Versuche, 
Errungenschaften für die Wohlfahrt des Volkes einzu“ 
Schränken oder gar rückgängig zu machen. Arbeiten 
wollen wir für die Einreihung möglichst großer Scharen 
der Jugend in die SozialistiSche Front. Aufbauen und aus- 
bauen wollen wir unseren Verband. Wir müssen mehr 
werden, unser Gruppenleben muß lebendiger und werbe-. 
kräftiger werden; wir müsSsen an uns und um uns Sozialisti-- 
Sche Erziehungsarbeit leisten. Wenn alle Kräite in unserem 
Verband zusammenwirken, wenn wir alle erfüllt Sind von 
dem unerschütterlichen Glauben an den Sozialismus, dann 
wird es auch im neuen Jahr voran und aufwärts 
gehen 
u . B ES 
WERBT LESER 
FOR DIE „ARBEITER- JUGEND ! 
 
	        
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