UNSERE INTERNATIONALE
Jugendarbeit i in der Tschechoslowakei
Der SozialistisSche Jugendverband für die deutschen Ge-
biete der ISchechoslowakischen Republik hielt am 11. und
12. Januar in Prag eine Tagung Seiner Verbandsvertretung
ab. Die Tagung war eine ausgesprochene Arbeitstagung,
in der die nächsten Aufgaben der Bewegung festgelegt wur
den. Am Vormittag erstatteten Genosse Geißler als Ver-
bandsSsekretär und Genosse Materna als Kassierer über
die organiSatorische Lage des Verbandes Bericht. Die Ent-
wicklung der OrganiSsation im Jahre 1929 war zutrieden-
Stellend.
In der Nachmittagssitzung behandelte Genosse Dr. Heller
vom Parteivorstand die politische und wirtschaftliche Lage.
In Seinem Referat ging er auch ausführlich auf die Frage der
Regierungsteilnahme “der deutschen Sozialdemokratie ein.
Der Verbandsvorsitzende, Genosse Kern, behandelte die po“
litischen und wirtschaftlichen Aufgaben des Verbandes. In
einer einstimmig angenommenen Entschließung Sicherte die
SozialistiSche Jug end der Partei alle Unterstützung in ihrem
Schweren Kampf zu und Sprach Sich für die gemeinsame
Arbeit mit den Sozialdemokratischen Jugendorganisationen
der TSchechoslowakei aus. Die Entschließung faßt dann die
Forderungen zusammen, die die SozialistiSche Jugend zu
Stellen hat, u. a. wird gefordert die Schaffung eines Jugend-
wohlfahrtsgesetzes, der Ausbau der Fürsorge für die er»
werbslose Jug end, der Ausbau des Fortbildungsschulwesens,
Umgestaltung der Gewerbeordnung, GeSundnheitsfürsorge
ſür die arbeitende Jugend, Schaffung von Jugenderholungs-
beimen und Sicherung und Erweiterung des Urlaubs. Im
Kampfe gegen den Nülitarismus wird die Forderung aut
Herabsetzung der Dienstzeit auf zwölf Monate, die Demo-
kratiSierung des Heerwesens und die Wiederherstellung der
politischen Rechte der Soldaten verlangt.
Ueber die Notwendigkeit einer regelmäßig gen und SySte-
matischen Bildungsarbeit Sprach Genosse Ernst Paul.
Seinem Vortrag folgte eine anregende Debatte über diese
Frage. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Frage der
Zusammenarbeit der Sozialistischen Jugend- und Erziehungs S-
organigationen. Es wurde ein weiterer Ausbau des Reichs-
erziehungsbeirats gefordert. Die Tagung war von großer
Bedeutung für die "Organisation. Der gute Verlauf berech-
tigt zu der Hoffnung, daß die Bewegung im Neuen Jahr
Weitere Fortschritte erzielen wird.
AUS DER BEWEGUNG
Auslandsfahrt durch » Holland
Wir bringen nachfolgend den genauen Plan der Auslands-
fahrt durch Holland.
Dauer der Reiss2: 12. August bis 31. August.
Abreise: Dienstag, den 12. August ab Rheine.
Reiseweg: Rheine -- Amsterdam -- Rotterdam --
Den Haag -- Katwiik -- Amsterdam -- Enkhuizen -- Har-
ingen -- “ Paasheuvel -- Rheine.
Beendigung der Reise: Sonntag, den 31. August
in Rheine.
Kosten: Die Reise kostet 125 RM. in diesem Betrag
Sind eingeschlossen: Fahrgeld ab Rheine bis Rheine und die
-Kosten für Verpflegung und Unterbringung.
Teilnahmebedingungen: Teilnehmen kann jedes
Mitglied der Sozialisticchen Arbeiterjugend. Die An-
mel dung muß bis zum 15. Juli beim Hauptvorstand des
Verbandes erfolgen. Jeder Teilnehmer muß Seiner An»
meldung eine Bescheinigung des Vorstandes Seiner Orts»
2TUPPEC Über Seine Mitgliedschatt in der SAJ. und Sein Alter
beifügen. Mit der Anmeldung ist die erste Rate des Reise-
geldes i in Höhe von 20 RM. einzuzahlen. Die Gesamtsumme
muß bis Spätestens 12. August an den Hauptvorstand ein-
gezahlt werden.
Ueber die Annahme der Anmeldung erhält jeder Teil
nehmer eine Schriftliche Mitteilung, ebenso über alle wei-
ieren Vorbereitungen für die Reise.
ARBEITER-JUGEND NR. 3
Berlin, den 17. Februar 1930.
Liebe GenosSsinnen und Genossen!
Unser Werkstattbrief erfüllt bereits eine Seiner Forde-
rungen. In der Januarnummer wunderten wir uns über die
mangelnde Funktionärlust der „Genossen im Werbebezirk
Quedlinburg. Das hat die Genossen So angespornt, daß
auf der näcnhsten Führersitzung eine richtige „Keilerei
entstand und Sich neun Genossen zur Uebernahme der in
rage kommenden Funktionen bereit erklärten, obwohl nur
zwei gebraucht wurden. Bravo, So ist's richtig! Ein Einblick
in den Halbjahrsplan zeigt uns auch, daß dort im grünen
Harzgau tüchtig gearbeitet wird.
Unsere Mitteilung über die MitarbeiterSuche des Unter-
bezirks Elberfeld hat die dortigen Genossen in helle
Aufregung versSetzt, und mit den Schäristen Geschossen
bombardieren Sie unsere „Werkstatt“. Sie befürchten näm-
lich, die Leser des Werkstattbriefes entnehmen aus unserer
Mitteilung, daß die Eiberfelder ihre Mitarbeiter tatSächlich
als Vertieter für „Handelsartikel“ betrachten, wie wir es
Scherzhafterweise bezeichneten. Liebe Wuppertaler! Wir
haben eure Zeitungsnotiz durchaus richtig verstanden,
ebenso auch alle anderen LeSser des Werkstattbriefes. Daß
wir davon überzeugt waren, daß ihr als Mitarbeiter unsere
ParteigenosSen und | nicht etwa uns Fernstehende Sucht, dürft
ihr uns ruhig zutrauen. Wir und auch alle anderen Ver-
bandsmitglieder halten aber diese Methode der Mitarbpeiter-
Suche trotzdem nicht für richtig und verweisen aut UNSere
bereits gegebene Begründung. Eure Vermutung, daß wir die
Notiz nicht Seibst gelegen haben und auch Sonst eure Arbeit
nicht verfolgen, Schreiben wir nur eurer augenblicklichen
Verärgerung zu. Wir Sind genau über eure Arbeit orientiert
und freuen uns besonders darüber, daß ihr im Jahre 1929
einen Viitgliederzuwachs von 115 habt, was wir allen anderen
Unterbezirken zur Nachahmung empfehlen.
Daß fast alle Unterbezirke mit dieser allgemeinen Aut-
wärtsentwicklung Schritt halten, haben wir ja Dereits er-
wähnt. Heute wollen wir nur noch ein weiteres Bei Spiel hin-
zufügen. Der ostSächsiSche Unterbezirk Freital ist von
Sechs Gruppen mit 173 Mitgliedern auf neun Gruppen mit
280 Mitgliedern gestiegen. Der Jahresplan zeugt von einer
Straffen, SVS tematischen Arbeit.
Einem unserer Ziele, der Vereinheitlichung der
SOoOzialistiSchen Jugendarbeit, kommen wir
ebenfalls immer näher. Die SozialistiSchen Jugendorganis4a-
tionen des Rheinlandes kamen zu einer gemeinsamen
Tagung zusammen und legten ein Bekenntnis zum gemein
Samen "Wollen und zu gemeinsamer Arbeit ab. Gerade im
rheiniSsch-westfälischen Industriegebiet iSt diese Sammlung
der Kräfte beSonders begrüßenswert.
In der letzten Zeit haben mehrere größere Ortsgruppen
planmäßig ein neues Arbeitsgebiet erschlossen: die Organi-
Sierung der Schüler der höheren Lehranstalten. Innerhalb
der SAJ. wurden SozialistiSche Schülergemein-
SChaften gegründet. Diese Arbeit ist hesgonders Schwierig,
am erfolgreichsten konnte Sie unter der Schülerschaft der
Aufbauschulen geleistet werden, deren Soziale und gesgell-
Schafiliche Lage € eine Werbung für die SozialistiSche Bewe egung
erleichtert. Die Berliner SSG. stellen ihre Werbung jetzt auf
eine breitere Basis durch die Herausgabe einer „monatlich
erscheinenden SozialistiSchen Schülerzeitschrift „Der Rote
Schüler“ Wir wünschen diesem neuen KampfgenosSen
recht gute Erfolge im InteresSe unseres gesamten Verbandes.
Unser Reichsferienheim, das Friedrich-Ebert-
Heim lännich in Thüringen, richtet einen erneuten
Werberuf an alle GenosSinnen und GenosSsen. Durch die
Bezirksleitungen ließen wir allen Ortsgruppen ein Werbe-
Schreiben Sowie einen illustrierten ProSpekt zugehen. Die
Ortsgruppen, die dieses Material in der nächsten Zeit nicht
erhalten, wollen Sich an ihre Bezirksleitungen wenden. Tän-
nich muß auch in diesem Jahre wieder das Fahrtenziel
Tausgender SAJ.ler Sein. Allen Teilnehmern unserer Ferien,
Oster- und Pfingstfahrten ruft es ein herzlich Willkommen
zu. Auch für längeren Erholungsaufenthalt ist es der
geeignetste Ort.
Für unsere norddeutschen Bezirke heißt OSstern die Parole:
„Auf zum Norddeutschen Jugendtag nach
Lüneburg!“ Freundschaft! Käie Vröhbrodt.
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