Full text: Arbeiter-Jugend - 24.1932 (24)

der der Starke Aufbau dieser Arbeit ins 
Stocken geraten ist. 
wünschen, daß eine BesSserung der Wirt» 
Schaftslage auch die weitere Förderung -/ 
der Jugendpflege wieder in Stärkerem 
Maße ermöglicht. | 
Unsere Wirtschaft wird um So eher 
geSunden, je Stabiler die politischen Ver- 
hältniss5ze Sind. Bei den Preußens 
' Wir können nur. wahlen muß -die arbeitende Jugend 
alles daransSetzen, daß der Sozialdemokra 
tische Einfluß auf Leitung und Verwal 
tung dieses größten deutschen Frei 
Staates gerade zum Wohle der Jugend 
nicht nur erhalten bleibt, Sondern noch 
verstärkt wird. 
Kultur- und Schulausgaben in Preußen 
In Seiner Rede in der letzten Tagung des Preußenparlaments machte Ge- 
nosse Otlo Braun über die Aufwendungen für Kulturzwecke im neuen Preußen 
gegenüber dem viel größeren und auch reicheren alten Preußen die folgenden 
Es wurden ausgegeben i in Millionen Mark 
Angaben: > 
| Universitäten 
Technische Hochschulen 
Theater . . . . 
Höhere Schulen .- 
Volksschulen < .- 
1913 1931 
. . 22,6 57,6 
: . . 5,5 12,9. 
.„ * . .= 20 9,3 
« - .- = 24,3 492. 
. . 1550 461,0 
Der Haß der gesamten Reaktion gegen die unter Sozialdemokratischer 
Führung stehende Preußenregierung erklärt Sich aus diesen Tatsachen. 
Die 
Prinzen und Grafen bei den Nationalsozialisten möchten wieder in die Zeiten 
vor dem Krieg zurück. Sorgt durch höchste Kraftanspannung dafür, daß 
ihnen das nicht gelingt. 
Berufsaussichten und Berufsberatung 
Die Berufswahl war diese Ostern Sehr 
erSchwert durch die Wirtschaftskrise. 
Zahlreiche Fabriken liegen stillL. Büros 
Sind in Menge geschlossen. Waren» 
häuser und Läden haben Sinkende Um 
Sätze und entlassen Personal. Immer 
mehr Handwerksmeister müssen ihre 
„Bude“ zumachen. Da wird mancher 
Junge und manches Mädel mit Vater 
oder Mutter von Tür zu Tür gepilgert 
Sein, um eine Lehr- oder Arpeitsstelle 
ZU finden. Das Mühen wird recht oft 
umsonst gewesen Sein. 
Für die Schulentlasszenen Mädchen 
Sind die BerufsausSichten am Schwie- 
rigsten. Die Nachfrage nach Steno“ 
typistinnen ist durch die allgemeine 
Schwierige Geschäſtslage äußerst gering. 
Stellen für den Gärtnerberuf offen. 
beratung 
Auch Lehrlinge in der Verkäuferinnen 
branche haben wenig Aussichten auf Ein- 
Stellung. Die Friseure lehnen heute zum 
größten Teil weibliche Lehrlinge ab; man 
bevorzugt männliches Personal. Die 
Schneider haben kürzlich den Beschluß 
gefaßt, möglichst wenig weibliche Lehr» 
linge einzustellen,- um ausgelernten 
männlichen Beruſfsgenossen, die ärbeits- 
los geworden Sind, Arbeitsmöglichkeit zu 
Schaffen. Nach Mitteilungen des Ar- 
beitsamtes Berlin-Mitte, auf die Sich un» 
Sere Angaben Stützen, blieben aber Lehr 
Hel 
ferinnen in der Krankenpflege, Haus“ 
töchter werden immer wieder geSucht. 
Die Jugend macht von der Berufs 
der Arbeitsämter 
Walter Friedlän der. 
107
	        
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