Full text: Arbeiter-Jugend - 24.1932 (24)

 
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Eignungsprüfung im Berufsberatungsamt 
Sehr regen - Gebrauch. Kommt 5o ein 
Junge mit Seinem Vater zu dem Berufs» 
berater, 50 fragt ihn der Berater er5t 
nach Seinem Wunsch, nach Seiner be 
Sonderen Neigung zu einem Beruf. Fin 
det er, daß der Junge zu diesem Beruf 
auch geeignet ist, So werden alle Hebel 
in Bewegung gesetzt, ihm eine entspre“ 
chende Lehrstelle zu beschaffen. Hält 
aber der Berater die Wünsche des Jun» 
gen für aussichtslos, weil entweder Keine 
Lehrstelle in dem erSehnten Beruf zu 
beschaffen ist, oder der Junge Sich dazu. 
nicht eignet, SO Schlägt er ihm einen an-- 
in dem bessere Aus. 
deren Berut vor, 
Sichten für ihn bestehen. Berichtet wird, 
daß die Jungen in den allermeisten Fäl» 
len die Ratschläge der . Berufsberatung 
befolgen; Sicher zu ihrem Vorteil. 
Die Schlechte Lage des Lehr- 
Stellenmarktes ergibt Sich aus dem 
folgenden: “ Im Januar lagen beim Ar» 
beitsamt Berlin-Mitte Nachfrage nach 
Lehrstellen von 486 männlichen und 517 
weiblichen Jugendlichen vor; vorhanden ' 
- Beruf vorbereitet, 
waren aber nur 275 Lehrstellen. Trotz 
aller Bemühungen der Berufsberater wird 
es nicht gelungen Sein, dieses Mißver- 
hältnis zwisSchen Nachfrage und Ange 
bot an Lehrstellen völlig auszugleichen. 
Ein erheblicher Teil der Schulentlassenen 
wird also gleich erwerbstos Sein. Furcht» 
bare Tragik unserer Zeit! | 
Die Berufsberatungsstellen der Ar- 
beitsämter helfen diesen jungen Men- 
Schen, So gut Sie können. Das Arbeits- 
amt Berlin-Mitte - hat Kurse für Zim 
merer, Glaser, Stukkateure, Ofensetzer, 
Töpfer, Gärtner, Schneider, auch für 
Flugzeugbau eingerichtet. 
In Berlin waren es Seit Oktober vort“ 
gen Jahres 12000 Jugendliche, die diese 
Kurse besuchten. In ihnen wird theore 
tiScher und praktischer Unterricht er- 
teilt. Die Jugendlichen werden auf ihren 
ihre „Nummer“ im 
Arbeitsamt läuft weiter, und Sobald eine 
Lehrstelle frei wird, werden gie dieser 
zugeführt. Um ihnen über diese „Kur 
Sen“-Zeit leichter hinwegzuhelfen, gibt 
 
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