drei
wir Sähen aus --
dreht werden, wo
Kumpel in Not!
„Die Herren Sind geschminkt“
Regisszeur G. W. Pabst
„Sameradschaft, der ebensogut
auch heißen Könnte „Die Grenzen
nieder“, und der ein hohes Lied der
internationalen Arbeitersolidarität iSt.
vom Film
Diese „geschminkten Herren“ waren wir
-- drei „Kumpels“ (Fritz
Alexander Granach und ich).
Schadenfroh grinsend hatte uns der
Frigeur mit einer Kanne Oel,
Kampers,
Portion Zorn kräftigst bearbeitet und in
Dann verschwand er Spurlos und ward
nicht mehr gesehen!
„Ganz Schön Schon,“ meinte Kampers,
Granach Sagte nur: „Mahlzeit!“ und ich?
-- Sagte gar nichts --, mir war einfach
die „Spucke“ weggeblieben. Kunststück,
'wie Mohren! Zu
fällig hatte der FriSeur Seinen Spiegel
zurückgelassen, ich Schäute hinein, und
"= legte ihn wieder hin, So einen
Schrecken habe ich vor mir Selbst be»
"kommen.
Unter uns, ich war ja von „Westfront
1918“ her Schon auf allerhand gefaßt,
äber auf das, was jetzt kam, doch nicht.
- Es Sollte nämlich eine Szene in der
franzöSiSchen Grube im Pferdestall ge
wir drei
- Kumpels und zwei Franzosen, Großvater
und Enkel -- aufgefunden und aus be»
drängter Lage befreit werden Sollten.
„Es kommt ein bissel Wasser und
- etwas Kohle runter", meinte der Regis-
22
'ginge unterl
Seur, Und, er hatte recht, es kam auch
„runter“, aber wiel Ein „bissel' 7? - Na,
ich danke!
Einhundertsechzig Zentner Kohle und
Steingeröll, und die gleiche Portion
Wasser prasSelten haarscharf neben uns
herab, daß uns Hören und "Sehen ver
ging.
Wir drei „Mohren“ Stoben nach allen
Seiten auseinander und dachten, die Welt
-- mel.
dete freudestrahlend der Friseur dem
einigen -
"Kilo Kohlenstaub und einer erfrischenden
waSchechte Kumpels verwandelt.
'deutsche
' Suchenden Hirn
-. kürlich hineingebrüllt, Rettung herbei-
Es krachte, splitterte und -
: wütete um UnS her, daß wir einfach nicht
Ein Darsteller über den Film "Kameradschaft“
mehr wußten, was mit uns geschah. Das
zwiSchen Stampfte und tobte der Gaul,
Schlug nach vorn und nach hinten aus,
wie wild -- kurz, es war eine Schaurige
Symphonie der Vernichtung! -
Dazu stieg das Wasser höher. und
höher, Stand bald meterhoch im Raum
und trieb uns wie Ratten aus unseren
Schlupflöchern, wohin wir uns in unserer
Not geflüchtet hatten. -- Naß, wie be
gosSene Pudel, Standen wir bis an die
Brust im - eieigkalten WasSer, Schauten
uns ganz verstört an. |
So waren wir gezwungen, uns einen
Ausweg zu Schaffen, um aus dem eisigen
Wasser herauszukommen. Mit Hilfe
eine dicken Bohle rammten wir die
Seitenwand ein und gelangten in den
Lokomotivschuppen. Doch auch hier der
Weg nach oben versperrt, verschüttet!
Was nun? -- Wie lange -- arme Kum“
pels -- reicht der Savuerstoff der Luft
noch in unserem engen Loch? -- Kommt
die Rettung noch früh genug, uns lebend
zu befreien? -- -- Wer iSt Schnel
Ier, der Tod, oder -- unsere
Retter?!
Da klingelt, zwischen Schutt und Trüm-
mern eingeklemmt, das Telephon, die
letzte Verbindung. mit der Außenwelt .
Rettung? -- Nach fieberhaftem Suchen
wird es ausgebuddelt, die letzten franzö“
SiSchen - Wortfetzen dem krampfhaft
entrisszen und unwill-
zurufen!
Endlich! Ein irres Preudengelächter
gibt dem gequälten Herzen Entspannung.
Und oben -- nach gelungener Rettung
-- wir hatten Keine Angst! -- Dur
nicht .....! SE
Wie nun aber, wenn diese dünnen
-Drähtchen des Telephons mit zerrisSen
wurden? -- -- Dann, armer „Kumpel“,
ereilt dich dein Geschick! Hunderte von
Metern tief -- in dunkler Grube -- Sieht
niemand deine Not -- dein Sterben! --
-- Und oben lacht die warme Sonne! ...
In dieser fürchterlichen Not ist einzig
und allein das unverwüstliche Kamerad