der allgemeinen Abrüstung zur Folge haben Solle“. Ueberdies
enthält die Satzung des von Wilson begründeten Völkerbundes in ihrem Artikel 8
das Bekenntnis der Völkerbundsmitglieder zu dem Grundsatz, „daß die Aufrecht
erhaltung des Friedens eine Herabsetzung der nationalen Rüstungen auf das Mindest»
maß erfordert, das mit der nationalen Sicherheit vereinbar ist“. Und Seit dem
Jahre 1920 ist eine Kommission des Völkerbundes damit beschättigt, die erste
Abrüstungskonferenz vorzu“
bereiten, die nun endlich am
2. Februar 1932 unter Teil“ 00B0222220007N0N8L5Z7NDEE;
nahme von 64 Regierungen HENSEBEINERSENGEIET
in Genf zusammentritt. Die
Augen der friedliebenden VGl
ker Sind auf diese größte Kon»
ferenz der Weltgeschichte ge
richtet, Wird Sie die Hoffnun-
gen, die auf Sie für die Be-
friedung der Welt gesetzt
Sind, erfüllen? Ein Blick auf
den Stand der Rügtun»
g en einzelner Mächte stimmt
nicht gerade optimistisch.
(Siehe „Das internationale
Wettrüsten “.)
Eine völlige Beseit:;gung
aller Rüstungen kann niemand
von der Genfer Weltkonferenz
erwarten; neben politischen
Stehen einem Solchen Werk
pSychologische Hemmungen
entgegen. Mit Recht hat der
Führer der britischen Arbeiter“
partei und Vorgitzende der
Abrüstungskonferenz, Genosse
Artur HenderSsSon, erklärt,
daß dazu die Welt noch nicht
reif Sei; es müssSe erst eine
neue Generation heranwachsen.
Man wird also im besten Falle
nur erwarten dürfen, daß ein
Stillstand in den Rüstungen
und möglichst eine allmäh*
liche Herabsetzung durchge
Setzt wird. Aber auch hier- Artur Henderson
über bestehen Meinungsver- Führer der britischen Arbeiterpariei und Außenminister in der zwei-
Schiedenheiten: nach dem Ar- ten Arbeitenregierung, ist der Präsident der Abrüstungskonferenz
tikel 8 der Völkerbundssatzung
Soll ja die „nationale Sicherheit“ eines Landes durch die Abrüstung nicht
geschwächt werden. Während Deutschland der Ansicht ist, daß durch gleich-
mäßige Abrüstung erst Sich alle Länder gesichert fühlen können, glaubt man in
England, daß die Verpflichtung, alle Streitfragen Schiedsgerichten zu unterwerfen,
die beste Sicherheit böte. Gewiß Sind auch, und besonders von Deutschland, eine
große Zahl von Schiedsverträgen geschlossen worden, aber die Frage bleibt ofien,
ob die Entscheidungen eines Schiedsgerichts auch durchgeführt werden Können.
Wie der Mandschureikonflikt zwischen Japan und China lehrt, verläßt man Sich nur
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