Bücherschau.
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Hoppe, Alfred, Religiöse Lichtbilder-
Vorträge für Skioptikon. Wien,
Selbstverlag. 1914. 84, XXIV Seiten.
Kr. 1,10; geb. Kr. 1,30.
Ein gefälliges Heftchen, das sechs Licht
bildervorträge enthält und zwar: 1. Christus,
der Erlöser, 2. Die heilige Eucharistie, 3. Die
katholischen Missionen, 4. Lourdes und seine
Heilungen, 5. Des Oesterreichers Wallfahrts
orte, 6. Die sieben Schmerzen Mariä. Der
Titel der ersten Serie läßt nicht ohne wei
teres ersehen, daß die ersten 40 Bilder einen
Ueberblick über das Alte Testament geben,
wobei besonders jene Momente verwertet
sind, die auf den Erlösungsgedanken hin
weisen. Die zweite Hälfte, ebenfalls 40 Bil
der, schildert das Leben und Leiden Christi
und die ersten Zeiten der christlichen Kirche.
— Für verschiedene Nummern ist die Nota
unter dem kirchlichen Imprimatur zu be
achten, „daß alle in diesem Buche als Wun
der" und „wunderbare Tatsachen" erklärten
Vorkommnisse, insoweit sie nicht von der
kirchlichen Obrigkeit kanonisch untersucht und
bestätigt wurden, nur rein menschliche Glaub
würdigkeit verdienen". Der Text obiger
Serien erreicht wiederholt die Höhe betrach
tenden Gebetes und ist geeignet, den Vor
führungen eine sehr weihevolle Stimmung zu
verleihen. Als Anhang sind in gutem Druck
44 kurze Nummern für Klavier, besser Har
monium beigegeben, die den Zweck haben,
die Vorträge noch wirksamer zu gestalten.
Mehrfach geschah die Auswahl mit gutem
Geschick, mitunter kann man geteilter Mei
nung sein. Die etwas einseitige Bevor
zugung Richard Wagners möchte weniger
verständlich erscheinen, zumal bei solch spe
zifisch katholischen Gedankengängen. Nahe
liegender und wirkungsvoller dürften religiöse
Volksgesänge sein, die ja Hoppe mitunter
auch verwertet, aber nur für das Instru
ment. Es wäre eine Frage prinzipieller
Natur, ob der Lichtbildervortrag durch In
strumentalmusik oder durch den Gesang ge
hoben werden soll. Letzteres versucht zum
Beispiel die Süddeutsche Lichtbilderzentrale
München 28, die ihren Vortragtexten An
leitungen für Auswahl der Gesänge beigibt.
Auch H. gibt ein paarmal eine derartige An
weisung. Meines Erachtens hat beides seine
Berechtigung, wenn eine psychologisch fein
fühlige Anpassung an Bild und Text möglich
ist. Einfache Lieder aber, von Kindern rein
gesungen, müßten eine ergreifende Wirkung
erzielen. — Die Lichtbilder verkauft (auch
einzeln) und leiht die Firma I. Sengsbratl,
Wien VII, Mariahilferstraße 74 b; auch der
Verfasser leiht genannte Serien.
vr. Hartmann, München.
Uempf, Joseph, Liturgik, oder: Erklärung
der heiligen Zeiten, Orte und Handlungen
der katholischen Kirche für die mittleren
Ghmnasialklafien und entsprechende Stufen
anderer Lehranstalten. 11. Auflage, heraus
gegeben von Karl Faustmann. Paderborn,
F.Schöningh. 1913. VIII, 139 S. Mk.1,10.
Das Werk hat die Probe längst bestanden,
die Neuauflage läßt überall die bessernde
Hand erkennen. Es ist zu begrüßen, daß die
Ergebnisse der neueren Forschungen auf dem
Gebiete der Liturgik überall berücksichtigt
sind. Das Buch wird auch in der neuen
Gestalt ein willkommenes Lehrmittel für
Religionslehrer und Schüler höherer An
stalten sein. vr. I. Schwab, Parkstein.
Wedewer, l)r. Hermann, Lehrbuch für den
katholischen Religionsunterricht
in den oberen Klassen höherer Lehranstalten.
Freiburg i. B., Herder. 1. Abteilung:
Grundriß der Kirchengeschichte. 13. und
14. Aufl. 1913. XIV, 136 S. Mk. 1,80;
geb. Mk. 2,20.
Das Buch bedarf keiner Empfehlung mehr.
Es hat sich in den Kreisen, für die es be
stimmt ist, längst eingebürgert. Kräftige
Hervorhebung des Wesentlichen und Wich
tigsten und knappe, klare Darstellung sind
seine Vorzüge. — Ich bezweifle jedoch, ob
den Gegnern der Kirche und des Papsttums
überall ihr Recht geworden ist. Die Wahr
heit über alles I vr. I. Schwab, Parkstein.
Methodik.
vorchert, P., Buntpapierkunst im Ar
beitsunterricht. Leipzig, Teubner.
1914. IV, 44 S. Kart. Mk. 1,20.
Als Leiter eines Ausschneidekurses hatte
ich Gelegenheit zu erfahren, wie selbst Er
wachsenen die praktische Durchführung ganz
einfacher Arbeiten Schwierigkeiten bereiten
kann. Borchert erwähnt in seinem Büchlein
all diese Kleinigkeiten, die dem einzelnen
Schweres vortäuschen; er berücksichtigt ins
besondere auch die vielen im Massen-Unter-
richte entstehenden Schwierigkeiten. Sein in
eigener Schularbeit erprobter Weg zeigt, daß
seine „Buntpapierkunst" im Arbeitsunterrichte
der unteren Klassen der Volksschule sich leicht
einführen läßt. Den Eltern ist das Büch
lein eine eingehende Anleitung zur nützlichen
und beliebten Kinderbefchäftigung.
H. Falk, München.
Brenner, Or. Oskar, Die lautlichen und
geschichtlichen Grundlagen unserer
Rechtschreibung. 2. Auflage. München,
Lindauer. 1914. IV, 70 S. Mk. 1.
Eine wertvolle Schrift, die mit den wich
tigsten Tatsachen aus dem Leben unserer
Muttersprache in übersichtlicher Darstellung
bekannt macht. In knappster Form wird hier
dem Praktiker alles für den Unterricht Wert
volle geboten, was die Sprachwissenschaft in
mühsamen und umfangreichen Arbeiten zu-