:: 94 :: 
Bücherschau. 
sammengetragen hat. Auch angehenden Stu 
dierenden der Germanistik kann das Büchlein 
zur ersten Orientierung ein vorzügliches 
Hilfsmittel werden. vr. H. Beisenherz. 
Ditscheid, Dr. Hermann, Missionskunde. 
Eine Forderung neuzeitlicher Pädagogik. 
Mit ausgeführten methodischen Beispielen. 
Breslau, Aderholz. 1913. 76 S. 80 Pfg. 
Der Verfasser behandelt die Frage: „War 
um sollen Unterricht und Erziehung die 
Heidenmission berücksichtigen?" Gibt „Winke, 
wie die Heidenmission im Unterricht behan 
delt werden kann". Und zeigt an drei aus 
geführten Beispielen (Ueber das Vaterunser, 
den Fischzug Petri, das Leben des heiligen 
Franz Xaver), wie seine Anschauungen „wirk 
sam und fruchtbar gemacht werden" sollen. 
Das Merkchen wird manchem Religionslehrer 
willkommen sein und manche dankenswerte 
Anregung geben. vr. I. Schwab, Parkstein. 
Sichler, Alwin, Stoffe für den An 
schauungsunterricht. Beobachtungen 
der Kinder in methodischen Einheiten. 
4. Aufl. Leipzig, Wunderlich. 1914. VIII, 
108 S. Mk. 1,60; geb. Mk. 2. 
In kindertümlicher Sprache, nach lebens 
vollen Gesichtspunkten gebotene Erfahrungen 
und Beobachtungen von Schülern. Es wäre 
wünschenswert, daß wenigstens an einigen 
Beispielen neben dem Endergebnis auch der 
Gang der Unterredung mit den Schülern ge 
zeigt würde. Auf diese Weise würde dem Leser 
ersichtlicher, was Eigengut der Kinder bezw. 
des Lehrers ist. I. Scherer, Donauwörth. 
Franke, Th., Praktisches Lehrbuch der 
deutschen Geschichte. Nach den Grund 
sätzen des erziehenden Geschichtsunterrichts 
für die Volks- und Bürgerschule, Mittel 
und Töchterschule in anschaulichen aus 
führlichen Zeit- und Lebensbildern be 
arbeitet. I.Teil: Urzeit und Mittelalter. 
5. vermehrte und verbesserte Auflage. Leip 
zig, Wunderlich. 1914. VIII, 444 S. 
Mk. 3,80; geb. Mk. 4,40. 
Das Buch möchte als Lehrbuch dem 
Unterricht und als Handbuch dem Lehrer 
dienen. Jedenfalls aber liegt seine Bedeu 
tung mehr in dem Lehrbuch und weniger in 
dem Handbuch. Die Darbietung der ein 
zelnen Einheiten verläuft klar und übersicht 
lich, die Besprechung anregend. Da werden 
Fragen erörtert, wie die Gegenwart sie der 
Geschichte aufgibt: Gesetzeskunde, Volkswirt 
schaft und Gesellschaftskunde. So wird es 
von frischem Schwung getragen. Ob indessen 
die „krönende Urteilsfindung und Urteilsfor 
schung" die Urteilslosigkeit bekämpfen kann, 
mag dahingestellt bleiben; auf viel reichem 
Material muß das Urteil sich gründen, wenn 
es nicht Phrase werden soll. Zudem ist es 
eine Frage, ob die Menge so urteilslos ist, 
wie der Verfasser meint; eher dürfte man 
wohl die allzu große Lust zum Urteilen be 
klagen; da, wo es für den, der tiefer ein 
gedrungen ist. ein zagendes Vielleicht gibt, 
ist sie oft gleich mit ihrem Gewiß bei der 
Hand. Manche Einseitigkeit in der Auf 
fassung ist zu beklagen. Nur das sei er 
wähnt. daß Kanossa unhistorisch dargestellt 
ist. Nicht wie die Szene, die durch Bismarck 
Symbol geworden ist, sich im Kopfe des Ver 
fassers spiegelt, sondern wie sie tatsächlich 
auf Grund authentischer Quellen, die der 
Kritik standhalten, sich zugetragen hat, möchte 
man sehen. A. Jäger, Mainz. 
Jugendbücherei, Technische. Herausgegeben 
von L. M. K. Capeller. München, Natur 
und Kultur. Jedes Heft 75 Pfg. Nummer 
2 und 3: Schablonieren, 1. und 2. Teil; 
Nummer 4: Papierdruck. Von R. Rothe. 
20 Blatt. 
Nummer 2. In diesem Bändchen wird die 
Technik des Schablonierens, speziell der „ein 
schlägigen Schablone", eingehend besprochen. 
Auf Grund der vorzüglichen Einführung, 
unterstützt durch zahlreiche ein- und mehr 
farbige Abbildungen wird es auch dem An 
fänger nicht schwer fallen, sich hierin bald 
in erfreulichen Leistungen zu sehen. Exlibris, 
Kistenetikette, Entwürfe für Monogramme, 
Briefvignetten und Hestschilder sind die Ar 
beiten, die in einfacher, aber doch recht ge 
schmackvoller Ausführung gezeigt sind. — 
Nummer 3: Dieser Band bildet die Fort 
setzung des vorigen. In die Technik der 
„mehrschlägigen Schablone" wird hier ein 
geführt. In leichtfaßlicher Weise ist an 
geleitet, zwei- bis vierschlägige Schablonen 
herzustellen. Zahlreiche Bilder, zum Teil 
farbig, zeigen deutlich, wie vielfach sich die 
Schablonierkunst anwenden läßt. Bücher und 
Mappen sind mehrfach schabloniert, Span 
körbe und Pappschachteln, sogar Porzellan 
geschirre und eine vollständige Wandbemalung 
in Schablonierkunst ausgeführt. — Nummer 4 
Der Band „Papierdruck" bringt eine voll 
ständig neue Technik zum erstenmal vor die 
Oeffentlichkeit. Zunächst überrascht die außer 
ordentlich leichte und einfache Ausführungs 
möglichkeit und zwar bei geringem Anspruch 
von Material und Zeit. Für Anfänger wird 
zuerst der Konturdruck empfohlen. Abbil 
dungen zeigen deutlich die Handhabung des 
Schabloniermessers, das Verfahren beim Ab 
drucken mittels Löffelschale, die Ausführung 
vieler Kontur- und Silhouettendrucke, sodaß 
jeder diese Technik rasch erlernen und be 
herrschen kann. H. Falk, München. 
Jugenderziehung, die militärische. Ein Hilfs- 
und Nachschlagebuch. Herausgegeben von 
Dr. Martin Vogt, Karl Koerber und 
I. v. Moltke. Mit einem Geleitwort von 
Generalmajor Paul Köberle. München, 
Karl Schnell. 320 S. Mk. 1,50.