Full text: Pharus - 6.1915, Halbjahrband 1 (6)

Bücherschau. 
:: 95 
Zur rechten Stunde ein von tüchtigen 
Praktikern mit anerkennenswert praktischem 
Geschick zusammengestellter Führer. Neben 
den amtlichen Richtlinien enthält er, soweit 
es nötig erscheint, Auszüge aus einzelnen 
militärischen Dienstordnungen. Die in den 
„Richtlinien" verlangten Uebungen erfahren 
knappe, aber leicht verständliche Erläute 
rungen. Im Anhange werden Kriegsspiele, 
Freiübungen, Bewegungs- nnd Ballspiele 
geboten neben anderen gerade in der Praxis 
so wünschenswerten Ausführungen, z. B. über 
die erste Hilfe bei Unglücksfällen, Abkochen 
bei Wanderungen. Naturschutz und Zivil- und 
Strafrecht, Versicherung gegen Haftpflicht 
und Unfall. I. Weber, Donauwörth. 
Paul, Ernst, Lehrgang im Gesang 
unterrichte für Präparanden, Lehrer 
seminare und andere höhere Lehranstalten. 
Kleine Ausgabe in einem Bande. Dresden- 
Blasewitz, Bleyl u. Kaemmerer. 1914. 
100 S. Mk. 2,40; geb. Mk. 3. 
Ein höchst wertvolles Werk, dem wenige 
von gleicher Güte an die Seite gestellt werden 
können. Bezeichnend ist es, daß der Ver 
fasser die Ton- und Lautbildungslehre vor 
die Musiklehre stellt. Recht so l Ebenso treff 
lich ist der Satz (S. 19): Stimmentwicklung 
und Lautbildung sind voneinander nicht zu 
trennen. Endlich, endlich ist das erlösende 
Wort gesprochen. — Das Seminar hat alle 
Veranlassung, dieses Buch einer gründlichen 
Durcharbeitung zu unterziehen. Der Nutzen 
wird nicht ausbleiben. Wann wird im Seminar 
der Fortschritt beginnen? Man sollte sich 
eigentlich fragen: „Wie kann es möglich sein, 
daß es noch Mißstände auf dem Gebiete der 
Sprech- und Stimmbildung gibt, nachdem 
ein solches Buch erschienen?" — Die Be 
tonung der Pflege des Rhythmus ist uns hoch 
willkommen. Wie viel taube Nerven schlummern 
in unseren Schülern, die erst durch den Rhyth 
mus geweckt werden können. Wir schließen mit 
Unterstreichung des bedeutungsvollen Wortes 
von Ernst Paul: Das Erfassen des Laut 
bestandes unserer Muttersprache... 
bergen überaus reiche Bildungswerte 
i n s i ch. Dr. Hugo Löbmann, Leipzig. 
Weber, vr. Ernst, Lebendiges Papier. 
Erfindungen und Entdeckungen eines Kna 
ben. Der eigenen Kindheiterinnerung nach 
erzählt. Leipzig, Teubner. 1913. 26 S. 
24 Tafeln in Mappe. Mk. 2,50. 
Schon die Wiedergabe der Kindheit 
erinnerung muß jedem die vergangenen, son 
nigen Stunden froher Kindertage zurückrufen, 
so unverfälscht, so warm und so herzinnig 
ist diese Plauderei. Selbst zu fertigendes 
Spielzeug wird empfohlen. Kein Mechanis 
mus, „lebendiges Papier"! Alle Seelen- 
kräste des Kindes finden mannigfaltige An 
regung und Uebung. Jedes Unterrichtsgebiet 
wird zur Geltung kommen. Es ist produktive 
Arbeit, schaffendes Lernen im Spiel. Alles, 
was die Wirklichkeit das Kind erleben läßt, 
kann es noch einmal erleben, nach dem 
Wunsche seines Herzens. Der Verfasser er 
zählt: „Das lebendige Papier fing plötzlich 
an, selbst Geschichte zu spielen." Die Samm 
lung von 24 Tafeln zeigt in klaren Zeich 
nungen die Art der Ausführung an. Im 
warmen Nachwort wendet sich vr. E. Weber 
an die Eltern und Erzieher und wirbt um 
Mithilfe zur Schaffung wahrer, echter Kinder- 
sreude. H. Falk, München, 
wieser, S., Schildgesang. Lieder und 
Skizzen vom Weltkrieg. München, Lucas 
verlag. 1914. 172 S. Geb. Mk. 2. 
Da haben wir ja schon ein prächtiges 
Kriegslesebuch für Schule und Institut! Wie 
mühsam mußte der Lehrer und Erzieher aus 
den verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften 
Stoff zusammensuchen. Nun bieten in diesem 
,Schildgesang' Männer und Frauen mit klin 
gendem Dichternamen, darunter viele katho 
lische Dichter aus dem Gralkreise, Perlen 
von Kriegsepik und Kriegslyrik an. Eine 
Gabe, wie geschaffen, das Miterleben des 
Krieges durch die Jugend wirksam werden 
zu lassen. Zum Vorlesen, Vorerzählen und 
Memorieren in entsprechender Auswahl findet 
sich hier eine schätzbare Gabe, die neben der 
klassischen Kriegsliteratur der Vergangenheit 
und neben den stereotypen Stücken der obli 
gaten Lesebücher einen hochwillkommenen 
frischen Zug der Gegenwartsnähe verspüren 
lassen. I. Weber, Donauwörth. 
Herausgegeben von der Pädagogischen Stiftung Cassianenm in Donauwörth. 
Verantwortlicher Chefredakteur: Josef Weber in Donauwörth. 
Mitglieder der Redaktion: 
Ludwig Auer jun., Direktor der Erziehungsanstalt für Studierende des kgl. Proghmnasiums in Donau 
wörth; I. B. Dürmüller, Redakteur in Donauwörth; Eugen Erdner, Kämmerer und Pfarrer zu 
Heilig-Kreuz in Donauwörth; I. B. Föhr, Pfarrer und kgl. Distriktsschulinspektor in Oberndorf bei 
Donauwörth; I. Traber, Bibliothekar am Casstaneum und Stadtarchivar in Donauwörth; vr. Joseph 
Ungewitter, Direktor des Knabeninstituts Heilig-Kreuz in Donauwörth; Alois Wagner, Benefiziat 
in Augsburg. 
Druck und Verlag der Buchhandlung Ludwig Auer in Donauwörth. 
Nachdruck sämtlicher Beiträge untersagt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.