Bücherschau.
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Zur rechten Stunde ein von tüchtigen
Praktikern mit anerkennenswert praktischem
Geschick zusammengestellter Führer. Neben
den amtlichen Richtlinien enthält er, soweit
es nötig erscheint, Auszüge aus einzelnen
militärischen Dienstordnungen. Die in den
„Richtlinien" verlangten Uebungen erfahren
knappe, aber leicht verständliche Erläute
rungen. Im Anhange werden Kriegsspiele,
Freiübungen, Bewegungs- nnd Ballspiele
geboten neben anderen gerade in der Praxis
so wünschenswerten Ausführungen, z. B. über
die erste Hilfe bei Unglücksfällen, Abkochen
bei Wanderungen. Naturschutz und Zivil- und
Strafrecht, Versicherung gegen Haftpflicht
und Unfall. I. Weber, Donauwörth.
Paul, Ernst, Lehrgang im Gesang
unterrichte für Präparanden, Lehrer
seminare und andere höhere Lehranstalten.
Kleine Ausgabe in einem Bande. Dresden-
Blasewitz, Bleyl u. Kaemmerer. 1914.
100 S. Mk. 2,40; geb. Mk. 3.
Ein höchst wertvolles Werk, dem wenige
von gleicher Güte an die Seite gestellt werden
können. Bezeichnend ist es, daß der Ver
fasser die Ton- und Lautbildungslehre vor
die Musiklehre stellt. Recht so l Ebenso treff
lich ist der Satz (S. 19): Stimmentwicklung
und Lautbildung sind voneinander nicht zu
trennen. Endlich, endlich ist das erlösende
Wort gesprochen. — Das Seminar hat alle
Veranlassung, dieses Buch einer gründlichen
Durcharbeitung zu unterziehen. Der Nutzen
wird nicht ausbleiben. Wann wird im Seminar
der Fortschritt beginnen? Man sollte sich
eigentlich fragen: „Wie kann es möglich sein,
daß es noch Mißstände auf dem Gebiete der
Sprech- und Stimmbildung gibt, nachdem
ein solches Buch erschienen?" — Die Be
tonung der Pflege des Rhythmus ist uns hoch
willkommen. Wie viel taube Nerven schlummern
in unseren Schülern, die erst durch den Rhyth
mus geweckt werden können. Wir schließen mit
Unterstreichung des bedeutungsvollen Wortes
von Ernst Paul: Das Erfassen des Laut
bestandes unserer Muttersprache...
bergen überaus reiche Bildungswerte
i n s i ch. Dr. Hugo Löbmann, Leipzig.
Weber, vr. Ernst, Lebendiges Papier.
Erfindungen und Entdeckungen eines Kna
ben. Der eigenen Kindheiterinnerung nach
erzählt. Leipzig, Teubner. 1913. 26 S.
24 Tafeln in Mappe. Mk. 2,50.
Schon die Wiedergabe der Kindheit
erinnerung muß jedem die vergangenen, son
nigen Stunden froher Kindertage zurückrufen,
so unverfälscht, so warm und so herzinnig
ist diese Plauderei. Selbst zu fertigendes
Spielzeug wird empfohlen. Kein Mechanis
mus, „lebendiges Papier"! Alle Seelen-
kräste des Kindes finden mannigfaltige An
regung und Uebung. Jedes Unterrichtsgebiet
wird zur Geltung kommen. Es ist produktive
Arbeit, schaffendes Lernen im Spiel. Alles,
was die Wirklichkeit das Kind erleben läßt,
kann es noch einmal erleben, nach dem
Wunsche seines Herzens. Der Verfasser er
zählt: „Das lebendige Papier fing plötzlich
an, selbst Geschichte zu spielen." Die Samm
lung von 24 Tafeln zeigt in klaren Zeich
nungen die Art der Ausführung an. Im
warmen Nachwort wendet sich vr. E. Weber
an die Eltern und Erzieher und wirbt um
Mithilfe zur Schaffung wahrer, echter Kinder-
sreude. H. Falk, München,
wieser, S., Schildgesang. Lieder und
Skizzen vom Weltkrieg. München, Lucas
verlag. 1914. 172 S. Geb. Mk. 2.
Da haben wir ja schon ein prächtiges
Kriegslesebuch für Schule und Institut! Wie
mühsam mußte der Lehrer und Erzieher aus
den verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften
Stoff zusammensuchen. Nun bieten in diesem
,Schildgesang' Männer und Frauen mit klin
gendem Dichternamen, darunter viele katho
lische Dichter aus dem Gralkreise, Perlen
von Kriegsepik und Kriegslyrik an. Eine
Gabe, wie geschaffen, das Miterleben des
Krieges durch die Jugend wirksam werden
zu lassen. Zum Vorlesen, Vorerzählen und
Memorieren in entsprechender Auswahl findet
sich hier eine schätzbare Gabe, die neben der
klassischen Kriegsliteratur der Vergangenheit
und neben den stereotypen Stücken der obli
gaten Lesebücher einen hochwillkommenen
frischen Zug der Gegenwartsnähe verspüren
lassen. I. Weber, Donauwörth.
Herausgegeben von der Pädagogischen Stiftung Cassianenm in Donauwörth.
Verantwortlicher Chefredakteur: Josef Weber in Donauwörth.
Mitglieder der Redaktion:
Ludwig Auer jun., Direktor der Erziehungsanstalt für Studierende des kgl. Proghmnasiums in Donau
wörth; I. B. Dürmüller, Redakteur in Donauwörth; Eugen Erdner, Kämmerer und Pfarrer zu
Heilig-Kreuz in Donauwörth; I. B. Föhr, Pfarrer und kgl. Distriktsschulinspektor in Oberndorf bei
Donauwörth; I. Traber, Bibliothekar am Casstaneum und Stadtarchivar in Donauwörth; vr. Joseph
Ungewitter, Direktor des Knabeninstituts Heilig-Kreuz in Donauwörth; Alois Wagner, Benefiziat
in Augsburg.
Druck und Verlag der Buchhandlung Ludwig Auer in Donauwörth.
Nachdruck sämtlicher Beiträge untersagt.