Full text: Pharus - 6.1915, Halbjahrband 1 (6)

Rundschau. 
471:: 
ziel, Breslau 1818. Schmelling, W. v., 
Die Landwehr, gegründet auf die Turn 
kunst, Berlin 1819. Scheibert, C. G., 
Das Wesen und die Stellung der höheren 
Bürgerschule. Berlin 1848, Reimer. 
Spieß. Adolf, Lehre der Turnkunst, 4. Bd., 
Basel 1845. Klumpp, F. W.. Gymnastik 
für die Jugend von Guts Muths, Neu 
bearbeitung, 1847. Langbein, F. W., 
Ueber die militärischen Uebungen für 
Schülerturnplätze. 1853. Fischer, Wil 
helm, Turnen oder Exerzieren, Mahnruf 
in Robert Prutz' „Deutsches Museum", 
1860. Berliner Turnrat, Turnen und 
Wehrhaftigkeit, Denkschrift, 1860. Kom 
missions-Bericht der Württembergischen 
Kammer der Abgeordneten vom 16. Mai 
1861. Lange, Fr. A., Die Leibesübungen, 
Gotha 1863. Jäger, O. H., Vorschläge 
zur Lösung der Wehrfrage in der Schule 
(„Neue Jahrbücher für die Turnkunst", 
1866). Waßmannsdorf, Dr. Karl, Ord 
nungsübungendes deutschen Schulturnens, 
1868. Jaro, Professor, Schulerziehung 
und Wehrkraft (Feuilleton der „Neuen 
Freien Presse"). Purtscheller, L., Wehr 
frage und Turnen, 1879. Matzka, Dr. V., 
Wehrfrage und das Turnvereinswesen, 
Wien 1880. Stürenburg, Heinrich, Er 
ziehung zur Wehrhaftigkeit („Deutsche 
Turnzeitung", 1878). Stürenburg, Hein 
rich, Wehrpflicht und Erziehung („Deutsche 
Zeit- und Streitfragen", 8. Jahrgang). 
Moltkes Gesammelte Schriften und Denk 
würdigkeiten, 5. Bd., S. 184. Mohaupt, 
Fr., Die miltitärischen Ordnungs- u. Frei 
übungen für die österreichischen Volks- und 
Bürgerschulen, Denkschrift. Prag 1884. 
Lukas, Gustav, Gegen die Einführung 
militärischer Exerzitien und Kommando 
worte in Elementar- und Mittelschulen 
(„Jahrbücher der Deutschen Turnkunst", 
Leipzig 1885, 7. Heft, S. 288). Scheibert 
und Hönig, Handbuch für den Turn- und 
Waffeuunterricht d. Jugend, Leipzig 1882. 
Die ttunsterziehungsbestrebungen im 
Spiegel der Gegenwart. 
Die im letzten Jahrzehnt mit vielen 
Worten und manch starker Betonung ver 
kündeten Bestrebungen zur künstlerischen 
Erziehung der Jugend und des Volkes 
haben gewiß manches Wertvolle geschaffen 
und zur Besinnung wachgerufen, wo 
Lässigkeit und verurteilenswerte Gleich 
gültigkeit Platz gegriffen hatten. Der 
Ueberschwang aber, der oft zu beobachten 
war und der nichts weniger als echt 
deutsch war, gewinnt eigenartige Be 
leuchtung in den ernsten Tagen der Ge 
genwart. Die Internationale Monat 
schrift für Wissenschaft, Kunst und Technik' 
hat in in ihrem ersten Kriegsheft (Leipzig, 
Teubner, Oktober 1914) eine Reihe von 
Beiträgen gesammelt, die den Krieg und 
seine Wirkung auf unsere internationalen 
Verbindungen besprechen. Darin ist ein 
Beitrag von Ernst Troeltsch enthalten: 
„Der Krieg und die internationale 
Kultur", in welchem schwere Verluste für 
die Wissenschaft gebucht werden, während 
für die Kunst nicht allzuviel zu be 
trauern wäre. Wörtlich führt er aus: 
„Daran kann kein Zweifel sein: Der 
Internationalismus der europäischen gei 
stigen Kultur und damit das gleich nach 
der wirtschaftlichen Austauschgemeinschaft 
wichtigste Band der europäischen Gesamt 
heit, ist auf eine Generation hinaus 
aufs schwerste geschädigt. Kunst und 
Wissenschaft als die sichtbaren Aeuße 
rungen eines in ihnen sich offenbarenden 
europäischen Gemeingeistes sind tief er 
schüttert. Bei der Kunst ist es vielleicht 
gar nicht allzusehr zu beklagen. Die 
Jnternationalität des Kunstmarktes und 
des Kunstgeschwätzes hat uns die natür 
liche Empfindung oft genug verdorben, 
und es ist vielleicht gut, wenn wir Ger 
manen, die nun einmal kein wesentlich 
künstlerisch veranlagtes Volk sind, davon 
ablassen, uns künstlerisch zu drapieren 
und uns die ästhetische Feinnervigkeit 
als Surrogat für sittliche, religiöse und 
physische Kraft aufreden zu lassen. All 
die Aestheten, die in der Großstadtpresse 
uns ihre Finessen einzuflößen suchten, 
fitzen heute in ihren Mauselöchern und 
wenn sie dereinst wieder hervorkriechen, 
dann werden sie einem Volke wenig Ein 
druck machen, das unsere Bauern und 
Arbeiter hat zu den Fahnen eilen sehen 
und ihrem ehrlichen, derben Pflichtgefühl 
die Rettung von Herd und Heimat vor 
feindlicher Invasion verdankt. Die Ern 
steren und Tieferen unter ihnen haben 
es ja heute schon begriffen, daß die 
elementaren Lebensschicksale der Völker 
von der Kraft der Nerven und dem Ernst 
der Gesinnung abhängen und nicht von 
der Betrachtung und Einfühlung in die 
Werke der Kunst, die doch in Wahrheit
	        
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