Full text: Pharus - 5.1914, Halbjahrband 1 (5)

Bücherschau. 
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von denen er aber mit Recht sagt: „Trotz 
ihres Alters aber bleiben diese Grundsätze 
ewig neu, und ihre Verwirklichung wird all 
zeit das Ziel des Lehrers sein müssen" 
(S. 115 f.). Der Herausgeber hat sich be 
müht, den alten „Kehr" mit seinem „durch 
und durch gesunden, pädagogisch warmen und 
dabei praktischen Idealismus" auch in der 
neuen Auflage so viel als möglich unver 
ändert beizubehalten. Gleichwohl hat er 
nicht unterlassen, Rücksicht zu nehmen aus 
die Reformbestrebungen der Gegenwart, „in 
soweit dieselben berechtigt und durchführbar 
erscheinen" (S. VI). So tritt er z. B. warm 
für die Aufnahme der Handfertigkeit in den 
Lehrplan ein, mißt aber dieser „Arbeits 
schule" nur dann vollen Wert bei, wenn sie 
einen integrierenden Bestandteil der Erzie 
hungsschule bildet. (Auf Seite 40 ist in 
folge Druckversehens ein falscher Satz hinein 
gekommen.) A. Numberger, Landshut. 
Maaß, R-, Die ungelernten Arbeiter 
in der Fortbildungsschule. Langen 
salza, I. Beltz. 1913. 24 S. 50 Pfg. 
Eine übersichtliche Zusammenstellung 
dessen, was bei der Einschulung ungelernter 
Arbeiter zu erörtern ist. Ausfallend leicht 
wird die Lehrplanfrage durch Anlehnung an 
den Berliner Lehrplan und den Hinweis auf 
Abweichungen erledigt, die durch örtliche 
Verhältnisse bedingt sind. Etwas mehr 
Gründlichkeit wäre hier wohl angebracht ge 
wesen. Heimann, Münster i. W. 
pädagogische Chronik. Rundschau über das 
Volksschulwesen der Jahre 1911 und 1912. 
Herausgegeben von Jos. Schiffels. 2. Jahr 
gang. Arnsberg, Stahl. 1913. X, 319 S. 
Mit großem Geschick sind die aktuellen 
Fragen, welche den Volksschullehrer berufs- 
und standeshalber interessieren, auf Grund 
von zahlreichen Auszügen aus einer statt 
lichen Reihe von Fachblättern verschiedener 
Richtungen charakterisiert. Auch dem Schul 
aufsichtsbeamten kann diese Chronik als 
Orientierungsmittel gute Dienste leisten. 
I. Weber, Donauwörth. 
Reihig, R., Neue Gesichtspunkte für 
die Methodik des Volksschul 
rechnens. Leipzig, Ernst Wunderlich. 
1913. 106 S. Geb. Mk. 2. 
Das Schwergewicht der methodischen 
Neuerungen dieses Werkes liegt nach den 
Worten der Einleitung in dem Satz: „Die 
Zahl ist eine selbständige, an sich wahrnehm 
bare Größe." Die natürliche Zahlenreihe 
betrachtet Verfasser als die einzige Quelle 
aller Zahlenerkenntnisse und hofft damit 
erreichen zu können, was schon Pestalozzi 
erstrebte, daß der Rechenunterricht jedem aus 
dem Volke, auch dem Talentlosesten, zu der 
im Leben geforderten Rechenfertigkeit verhilft. 
Namentlich soll das schwierige Kapitel der 
Bruchrechnung und Schlußrechnung auf dieser 
Grundlage wesentlich leichter erfaßt werden 
können. Wir glauben diese Hoffnungen nicht 
teilen zu können und verweisen z. B. nur auf 
die Schlußrechnung (S. 20), die in der neuen 
Form sicher nicht einfacher und klarer ist. 
Immerhin mag der strebsame Rechenmethodiker 
den Ausführungen manchen lehrreichen Wink 
entnehmen. L. Auer jun., Donauwörth. 
Thieme, Bruno, Das physikalische Labo 
ratorium. Anleitung zur sachgemäßen 
Einrichtung eines physikalischen und elektri 
schen Laboratoriums sowie zur Erzielung 
der Grundbedingungen wissenschaftlichen 
Arbeitens für reifere Schüler und an 
gehende Physiker. Ravensburg, O. Maier. 
137 S. Mk. 2. 
Der reichhaltige, lehrreiche und interessante 
Inhalt ist in folgende Kapitel gegliedert: 
Der gewählte Raum, das Inventar, der 
Arbeitstisch, elektrische Leitungen, die elek 
trischen Kraftquellen und Schalttafeln, not 
wendige Einrichtungsgegenstände, Beschaffung 
bezw. Herstellung nötiger Apparate, Hand 
werkszeug, Arbeitsregeln. Es wird jedem, 
der sich mit physikalischen Experimenten zu 
beschäftigen hat, namentlich auch dem Lehrer, 
der solche im Unterrichte darbieten muß, 
wertvolle Fingerzeige bieten. 
L. Auer jun., Donauwörth. 
vruckfehlerberichtigung: In dem Artikel „Jugendpädagogik", Pharus 1914, 5. Heft, 
Seite 436, Zeile 13 muß es heißen: „psychophysischen" Zusammenhanges (nicht „psycho 
logischen"), Seite 448, Zeile 6 „Kipper" (nicht „Kippler"). 
Sprechstelle der Redaktion. 
Dr. 3* h D. Die Reihenfolge der Artikel in den einzelnen Heften des ,Pharus' soll 
keineswegs der Ausdruck der pädagogischen Rangwertung seitens der Redaktion sein, wenn 
gleich selbstverständlich die Anordnung nach gewissen bestimmten Gesichtspunkten erfolgt, 
welche sich aus den programmatischen Verpflichtungen des ,Pharus' ergeben. Daß Sie be 
merkt haben, wie sich gerade im letzten Hefte der erste und dritte Artikel charakteristisch von 
einander hinsichtlich Gedankenrichtung und Darstellung unterscheiden, freut mich, weil sie 
damit einen beachtenswerten Sinn für typische Auffassungen zeigen. Es gibt solche in der 
Pädagogik der Gegenwart. Vergleichen Sie z. B. nur einmal etwa die Gedankengebung 
Foersters mit der von Meumann oder sehen Sie unmittelbar nacheinander einige Kapitel
	        
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