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post den Gestalten der Dichtung, also auch von ihren Schöpfern er.
sebt werden, ein Zeugnis der von Natur aus christlichen Seele, wir
Dürfen aber auch wohl folgern, daß mit dem Werte dieser Dichtungen
plr Kunstwerke die in ihnen gestalteten erhabenen Ideen unzer
trennlich verbunden sind.
Und gerade die allgemeine Kunstwissenschaft gelangte genau zu
den gleichen Ergebnissen. In den „Grundlinien einer Künftigen
Literaturpädagogik" von Wilhelm Alfred Miller* finden wir den
überzeugenden Nachweis, daß die noch junge allgemeine Kunstwissen
schaft, zumal in ihren bedeutendsten Vertretern Müller-Zreienfels
und Emil Utitz, die Bedeutung des Gehaltes für den wert einer
Dichtung unbedingt anerkennt. Nach Utitz ist die Kunst, die auf
ein Gesühleerleben abzielende Darstellung von werten; er unter
scheidet bei jedem Kunstwerke gestaltete werte und werte der Ge
staltung. die beide in ihrem Zusammensein und Zusammenwirken
/den wert des Kunstwerkes ausmachen; so zwar, daß auch die er-
Habenste Idee ohne künstlerische Gestaltung an sich weder künstlerische
Wirkung hervorruft, noch künstlerischen wert besitzt, daß sie aber,
wenn sie in die künstlerische Gestaltung eingetreten ist, in ihrer welt
anschaulichen Geltung und Bedeutung wesenhaft mitbestimmend ist
für den Gesamtwert des Werkes. Die Auffassung also, als ob sich der
Kunstwert im rein Formalen, im Ästhetischen erschöpfe, sich mit ihm
decke, ist überholt.
Immer mehr gewinnt diese Auffassung an Boden. Nach der
Meinung des bekannten Kritikers Friedrich Düse!, dem man gewiß
picht weltanschauliche Befangenheit im künstlerischen Urteil nachjagen
wird, ist die einseitige und liberalistische Theorie von der „Glaubens-
fosigkeit der Bühne längst zum alten Eisen gewandert und das Ge
stirn der christlichen Weltanschauung von neuem über unseren dra
matischen Dichtungen aufgegangen." ^ wie ernsthaft und gründlich
heute die Beziehungen der Weltanschauung des Dichters zu seinem
Werke, zu der Art seines künstlerischen Schauens und Gestaltens in
den Bereich der wissenschaftlichen Untersuchung gezogen werden, sehen
wir mit besonderer Klarheit in einer eindringlichen Studie über den
westfälischen Dichter Hans Koselieb von Wilhelm Schulte? hier wird
der Beweis geführt, daß die Weltanschauung des Dichters mit Not
wendigkeit einwirken muß auf seinen Stil, auf seine Art, Welt und
Menschen zu sehen, in ein Verhältnis zu bringen, auf die Beseelung
und Durchglühung des Rohstoffes; das dichterische Erlebnis erhält
feine besondere Prägung durch die gesamte seelische Einstellung des
Dichters zu den Grundfragen des Lebens und Denkens.
Es ergibt sich daher vom Standpunkte der Kunst aus das un
bestreitbare Recht, wie von dem der Pädagogik die, unabweisbare
Pflicht besieht, die Werke der Dichtung auf ihren religiös-sittlichen
Gehalt hin zu prüfen und sie von der Idee der deutschen volks-
bUdung aus für die Zwecke der deutschen Jugendbildung auszu
wählen.
Literatur: Weismantel. Die festliche Stadt, volkschast und Dichtung.
Nürnberg, Verlag der Bund (Walther Günther Sckreckenbach). — Flas
kamp, Die deuische Romantik; derselbe, Die deutsche Romantik. Ein Rach,
wort. Leipzig, Vier-Guellen-Verlag. — Miller, Grundlinien einer künftigen
Literaturpäüagogik. Sonn, Marcus & Weber. - Schinhofen, „Literatur
und Volksschule", ein Vortrag, abgedruckt in „Deutsche Schule und deutsches
Volkstum an der Saar". 3. Jhrg. S. 305 ff.
yaiiptverjaminlung und Presse.
wer die Geschichte des Vereins katholischer deutscher Lehrerinnen
kennt, w:iß, welch große Bedeutung seine Hauptversammlungen nicht
nur für das vereinsleben, sondern auch für Schule und Lehrerinnen,
ja darüber hinaus*auch für Kirche und Vaterland hat. Nur dadurch
ist es vsrsiältdlich, daß selbst in den schweren Jahren der Kriegs
und Nachkriegszeit mit nur einer Ausnahme der Vorstand auf seine
pfingsttagungen glaubte nicht verzichten zu können, und seine Ein
ladungen auch in der Zeit der Bahnfahrt-Erlaubnisscheine, der Brot-
und Fleischkarten stets eine Schar von Lehrerinnen zu gemeinsamer
Beratung herbeirief. Aber auch die Behörden und die breite Sffent-
lichkeit wiffen unseren Verein und feine Veranstaltungen zu schätzen,
dafür zeugt alljährlich neben der regen Teilnahme die oft gegebene
Versicherung, daß man an hoher geistlicher und weltlicher Stelle den
1 Bonn, Marcus & Weber.
» Westermanns Monat-Heft«, Dezember 1S2S.
» Würzburg, Wolfram-verlag.' '
Verhandlungen mit größtem Interesse folge, das bezeugt auch der
Anklang, den nicht nur die Elternabende, sondern auch die ganze
Veranstaltung beim großen Publikum findet. Dem entspricht es,
daß auch die Preffe und nicht allein die pädagogische an unseren
Hauptversammlungen lebhaften Anteil nimmt. Das wird besonders
in diesem Jahre der Fall sein, wo wir im katholischen Westen tagen,
in jenem Teil des Kelches, wo von alter sher die Lehrerin in der
Jugenderziehung einen hervorragenden Platz einnimmt, im Volks«
bewußtsein als die Erzieherin der weiblichen Jugend gilt, wo daher
auch unser Verein die größte Zahl seiner Mitglieder hat.
Um die Berichterstattung über unsere Versammlung zu einer
möglichst schnellen und umfassenden zu machen, ist ein preffeaurschuß
gebildet, der aber, wenn er seine Aufgabe lösen soll, auf die Mitarbeit
der Vereinsmitglieder, besonders der Bezirksoorsitzenden angewiesen
ist. Schon in den vergangenen Jahren hat sich der Ausschuß auf
diese Mitarbeit gestützt und manche Förderung durch sie erhalten.
Es bestehen jedoch manche Unklarheiten und Mißverständniffe, die
zu beheben ich es für angebracht halte, die Vereinsschwestern einen
,Mick in die Werkstatt des Ausschusses tun zu lassen.
Haupterfordernis eines guten Berichts ist es, daß er möglichst
schnell veröffentlicht werden kann und aus der Fülle des Gebotenen
jene Tatsachen herausschält, die für die Verhandlungen von wichtig,
keit und für die Öffentlichkeit von Interesse sind, ohne durch die
Kürzung das Bild in seinen Grundzügen zu verwischen. Um dies
zu ermöglichen, werden vor der Tagung die Redner gebeten, einen
für die Tagespreffe geeigneten Auszug ihres Vortrags einzureichen.
Diese Auszüge werden vervielfältigt und den Pressevertretern aus
gehändigt, so daß ihnen nicht nur das Mitschreiben erspart wird,
sondern auch eine sinngemäße Kürzung im Geiste des Redners, die
ihnen als Nichtfachleuten manchmal schwer werden könnte, geboten
wird. Diese Auszüge stellt der Ausschuß auch gern denjenigen ver-
einsmitgliedern zur Verfügung, die es übernehmen wollen, für
Zeitungen ihres Drtes oder Bezirks einen Bericht zu schreiben. Die
Zeitungen sind zumeist für einen solchen Sonderbericht sehr dankbar,
und der verfafferin ist die Möglichkeit geboten, sich einen oft nicht
unerheblichen Teil ihrer Kosten für die Hauptversammlung mit ge
ringer Mühe zu verdienen, überdies kann in einem solchen Be
richt gerade das herausgestellt werden, was von den Verhandlungen
für den betr. Bezirk von Bedeutung ist. Diese Mitarbeit setzt neben
den Verhandlungen mit den betr. Redaktionen auch eine Verständigung
der Bezirksoorsitzenden voraus, damit diese bei den Zeitungen nicht
in anderem Sinne vorstellig wird. Außerdem muß der Unterzeichneten
spätestens bis zum 25. Mai mitgeteilt werden, wer Auszüge wünscht
und in welcher Anzahl, damit die nötigen Vervielfältigungen her
gestellt werden können. Während der Tagung aber ist der Ausschuß
gern bereit, den Kolleginnen mit Kat und Tat zu helfen.
Ver preffeaurschuß würde sich freuen, wenn viele Zeitungen mit
solchen Sonderberichten versorgt würden, es werden jedoch die weit
aus meisten einen anderen erhalten müffen. Zu diesem Zwecke hat der
Verein ein Abkommen mit der Zentrums-Parlaments-Korrespondcnz
(EPE.) abgeschloffen. Die TPT. ist ein Unternehmen, das Tag für
Tag mehr als 200 ihr angeschloffenen Tageszeitungen zumeist größeren
oder mittleren Umfangs Leitartikel, Berichte und Nachrichten über
mittelt. von unserer Hauptversammlung geht täglich ein Bericht
von etwa V2 — % Spalte einer größeren Zeitung nach Berlin und
wird von dort an die Abonnenten weitergeleitet. Für die Arbeit
unseres Ausschußes ist es nun von Wichtigkeit, daß dieser Bericht
von den angeschloffenen Zeitungen nicht nur, sondern auch von mög
lichst vielen anderen aufgenommen wird. Deshalb bittet der Aus
schuß alle Bezirksvorsitzenden, am besten in persönlicher Rücksprache
zunächst zu erfragen, ob die Zeitung der TPT. angeschloffen ist und
bejahendenfalls um Aufnahme unseres Berichtes zu ersuchen. Man
möge nicht ohne weiteres auch von einem größeren Aentrumsblatt
den Anschluß an die TPT. voraussetzen, wo mehrere Zentrums-
blattet an einem Grte sind, wird ln der Regel nur eins angeschloffen
sein, auch sonst stehen aus mancherlei Gründen Zentrumsblätter der
TPT. fern. Die Anftage erübrigt sich nur dann, wenn man bestimmt
weiß, daß die Zeitung auf die TPT. abonniert ist, aber auch in
diesem Falle möge man um Veröffentlichung unseres Berichts bitten.
Ergibt er sich, daß eine Zeitung nicht angeschlossen ist. so stelle man
die Anfrage, ob die Redaktion geneigt ist, unseren ihr durch die
TPE. zur Verfügung gestellten Bericht aufzunehmen. Zeitungen, die