Full text: Wochenschrift für katholische Lehrerinnen - 37.1924 (37)

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fich dazu bereit erkläre«, müssen unter genauer Angabe der Adresse 
spätesten» bi» zu« 25. Mai der Unterzeichnete» gemeldet werden. 
€» werden sich auch Zeitungen finden, die wegen ihrer geringeren 
Umfang» oder aus anderen Gründen glauben, einen nur einmaligen 
zusammenfassenden Bericht vom Umfang etwa bis zu einer Spalte 
bringen zu können. Viesen Zeitungen soll am Ende der Tagung 
durch den Ausschuß ein Bericht zugestellt werden. Nur müssen auch 
diese Zeitungen bis zum 25. Mai dem Ausschuß gemeldet werden. 
Recht herzlich bitte ich alle Kolleginnen, sich der Mühe zu unter 
ziehen, die angegebenen Verhandlungen mit ihren Zeitungen zu 
führen und über das Ergebnis dem Ausschuß rechtzeitig Mitteilung 
zu machen. Nur von den der LPC. angeschlossenen Blättern ist 
keine Mitteilung erforderlich. Bei den anderen aber ist die Angabe 
unerläßlich, ob der größere LPE.-Bericht oder der kleinere gewünscht 
wird. Nur wenn durch Einhalten des angegebenen Termins (25. Mai) 
die Vorarbeiten restlos erledigt werden können, wird es dem Aus 
schuß möglich sein, in den Tagen der Hauptversammlung selbst seine 
Aufgabe zur Zufriedenheit der Mitglieder zu lösen. Alle Meldungen 
und Anfragen bez. der Berichterstattung wolle man senden an 
M. hüsemann, Coesfeld, lveberstr. 7. 
..Seht. wie die Tage sich sonnig verklären! 
Blau ist der Himmel und grünend das Land." 
von Lrna Schulz. 
Die Osterglocken sind verklungen. Zu neuer Arbeit haben sich 
Lehrer und Schüler in den vertrauten Räumen wieder eingefunden. 
Das Sommerhalbjahr beginnt, was uns dieses im vergleich zum 
Wintersemester kurz und verlockend erscheinen läßt, ist, — gestehen 
wir es nur — die Aussicht auf die schönste Zeit des Jahres für 
alle, die in einem Beruf stehen, auf die Zeit der Sommer reise. 
Pläne werden gemacht, wieder geändert, dann neu geschmiedet. Jede 
Lehrerin weiß ein Fleckchen Erde, das ihr besonders verlockend 
erscheint, das sie kennen lernen möchte, oder sie kennt einen Ort, 
an den sie liebe Erinnerungen knüpfen, den sie wieder aussuchen 
möchte. Wie wurde in den Jahren vor dem Kriege schon lange 
vorher für die Sommerreise gespart! Wieviel Unruhe brachte die 
Ferienreise des vorigen Jahres so vielen, die, infolge der Inflation 
nicht mit genügend Geldmitteln versehen, nur unter großen Schwierig 
keiten wieder in ihren Wirkungskreis zurückkehren konnten! Die 
Zeit der Inflation ist, Gott sei Dank! vorüber. Wir hoffen und 
wünschen, daß unser armes deutsches Volk sie nicht noch einmal 
erleben muß. Ruhigere Zeiten haben wir augenblicklich, und wenn 
sie uns bleiben, können wir getrost in diesem Jahre wieder Pläne 
machen für unsere Sommerreise. Aber — haben wir auch in diesem 
Jahre dafür sparen können? Die Beamtengehälter sind — und 
waren es besonders vor dem l. April — so gering, daß sie gerade 
für die notwendigen Ausgaben reichten, aber sparen konnten wir 
dabei nicht. Und doch möchten wir ungern auf unsere Ferienreise, 
auf die wir uns schon das ganze Jahr freuen, verzichten. Der 
Verein katholischer deutscher Lehrerinnen will seinen Mitgliedern 
gern zu Hilfe kommen und wie im vergangenen Jahre einen Reise 
austausch zwischen den Vereinsschwestern gern vermitteln. Schon 
damals wiesen wir darauf hin, daß die größten Schwierigkeiten, die 
sich unserer Reise entgegenstellen, nicht in der Verpflegung während 
der Reise liegen, die wir ja auch zu Hause haben müffen und mit 
der wir uns auch auf Reisen bescheiden einrichten können, auch nicht 
in der Bahnfahrt, für die wir das Geld schließlich doch zusammen 
sparen könnten, sondern in der Unterkunft. In der Reisezeit steigen 
wieder die Preise in den tjotels, die Orte in allen schönen Gegenden 
Deutschlands sind überfüllt. Es ist schwer, Wohnungen zu finden 
und nur zu für uns unerschwinglichen Preisen. Darum ergeht auch 
in diesem Jahre an unsere Mitglieder die Aufforderung: Stellt eure 
Wohnung, wenn ihr selbst verreist seid, einer Kollegin zur Verfügung, 
oder nehmt sie bei euch auf, wenn ihr ein Fremdenzimmer habt. 
Beherbergt auch besonders in den großen Städten durchreisende 
Kolleginnen für eine oder einige Nächte oder tauscht eure Wohnungen 
für die Ferienzeit miteinander. Die Kolleginnen, die bereit sind, 
ihre Zimmer zur Verfügung zu stellen, werden gebeten, ihre genaue 
Anschrift anzugeben und auf folgende Punkte einzugehen: 
1. Befindet sich die Wohnung in landschaftlich schöner oder ge 
sunder Gegend (z. v. Land. See. Gebirge) oder in der Nähe sehens 
werter Städte oder Kurorte? 
2. Ist eine Kirche am Orte oder in der Nähe? 
3. Steht ein Schlafzimmer zur Verfügung, mit ein oder zwei 
Betten? 
4. Ist eine Küche oder andere Kochgelegenheit vorhanden? 
5. wie sind die Verpflegungsverhältniffe am Orte (etwa em- 
pfehlenswerte Gasthäuser für die Hauptmahlzeit)? 
6. Ist Anschluß am Orte zu finden? 
7. Genaue Angaben der Zeit, von wann bis wann die Woh 
nung zur Verfügung aeftellt wird; ob kostenlos oder zu welchem 
Preise. 
Die Hauptgeschäftsstelle vermittelt gern die gegebenen Anschriften 
und Auskünfte, dagegen müffen die weiteren Verhandlungen wegen 
Übernahme der Wohnung und Erkundigungen über nähere Um 
stände den betreffenden Damen selbst überlasten bleiben. 
Auch die Vereinsschwestern, besonders in größeren Städten, die 
gewillt sind, gegebenenfalls durchreisende Kolleginnen für ein paar 
Tage bei sich aufzunehmen, bitten wir herzlich, uns ihre Anschrift 
mitzuteilen. 
„wonnig ist's, in Frühlingstagen nach dem wanderstab zu 
greifen." Unter dieser Überschrift gab ich in unserer Wochenschrift 
im vergangenen Jahre die erste Anregung zum Reiseaustausch. Eine 
Reihe Angebote gingen ein, zahlreicher noch waren die Wünsche. 
Möge es in diesem Jahre umgekehrt sein! Mägen so viele An- 
geböte einkommen, daß die Wünsche aller, eine Unterkunft für die 
Sommerferien - oder auch schon für die psingstferien - suchenden 
vereinsschwestern erfüllt werden. Auch hier ist ein Gebiet, auf dem 
wir zeigen können, daß wir als Mitglieder des Vereins katholischer 
deutscher Lehrerinnen uns wirklich als Schwestern, als Glieder einer 
Gemeinschaft fühlen. 
Dar Arbettsschulprinzip im Religionsunterricht. 
von Fr. Hornung, Karlsruhe in B. 
wenn auch das Grundprinzip des christlichen Unterrichtes An, 
nähme fertiger Erkenntnisse sowohl in den Glaubenswahrheilen alz 
auch in den Sittengefetzen verlangt, die eigentlich im Gegensatz zn 
dem grundlegenden Gedanken der Arbeitsschule, des Selbsterarbeitens, 
steht, so bietet sich in der Übertragung der Arbeitrschulmethode auf 
den Religionsunterricht doch eine Fülle von Möglichkeiten, die den 
Schüler dahin führen kann, daß aus eigenem Erleben und Er. 
kennen Einsicht und sittliches handeln hervorgehen. Daß die Ent, 
Wicklung der Katechismuslehren im engsten Anschluß an die bib 
lische Geschichte erfolgen soll, ist eigentlich zu allen Zeiten eine Haupt 
forderung der katholischen Pädagogen gewesen, seit Augustinus in 
seiner Schrift „De catechizandis rudibus“ der religiösen Unter 
weisung die Methode des Erzählens gewiesen hat. Daß die 
abstrakte Darstellung des Katechismus Leben und Anschaulichkeit 
durch die biblischen Geschichten empfangen muß, war auch eine der 
eindringlichsten Forderungen Fenelons, der für die induktive Methode 
auch Anschauung aus dem engeren Gesichtskreis des Kindes ver 
langt und von der Bedeutung religiöser Bilder im Unterricht spricht, 
Otto willmann zeigt ferner in seiner Beurteilung des Werkes? 
De Magister von Thomas v. Agnin, daß auch die Forderung der 
Selbsttätigkeit der Lernenden von diesem schon erhoben wurde. 
Willmann hat auch in seiner Didaktik den Heimatgedanken bereits 
in Beziehung zur religiösen Unterweisung gesetzt, hier liegt dasjenige 
Moment, das auch Prof. Dr. Göttler bei einem badischen Lehrgang 
in neuer, eigenartiger weise darlegte, indem er den heimatbegriff 
als eine Ouelle vieler Hilfsmittel für die Erklärung abstrakter 
Wahrheiten und zugleich als eine tiefe innere Verbindung zwischen 
der Liebe zur irdischen Heimat und der Sehnsucht der Seele nach 
der ewigen benützte. 
Es ist zweifellos, daß die größten Schwierigkeiten der Begriffs- 
Vermittlung, vor allem der Katechismuslehren, bet den Kleinen 
bestehen. 
Nachstehendes soll eine praktische Erläuterung fein, wie man in 
einer zweiten Klaffe (zweites Schuljahr) der Volksschule im Sinne 
der Arbeitsschule eine biblische Geschichte behandeln kann. 
Führichs Bild: „Maria geht über das Gebirge" ist an der Wand 
im Schulzimmer festgemacht. Etwa 1&—20 kleine Mädchen der
	        
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