Full text: Wochenschrift für katholische Lehrerinnen - 37.1924 (37)

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Karlsruhe i. V. 
Einladung 
zu den am Sonntag, den 25. Mai 1924, um 10 Uhr morgens im großen 
Rathaussaal stattfindenden 
Vorträgen des Herrn Schulrat F. Weigl-Amberg. 
I. psychologische Grundlage der Arbeitsschulbewegung. 
H. Unwendung der Arbeitsschulgedankens auf die Unterstufe der Volks 
schule (Lehrskizze — Schülerarbeiten). 
III. Unwendung der Arbeitsschule aus die religiös-sittliche Erziehung im 
allgemeinen. 
IV. Aussprache. 
3u zahlreicher Beteiligung, wobei auch Gäste willkommen sind, ladet ein 
der Vorstand des Bezirksvereins Karlsruhe F. Hornung (weltzienstr. 32). 
Um 2 Uhr ist Gelegenheit für gemeinsamer Mittagessen im „Gasthaus 
zur Rose" (Mühlburger Tor) und gemütliches Zusammensein. 
Anmeldungen auswärtiger Kolleginnen für Unterkunft sind baldigst 
zu machen. 
Neurode. Mittwoch, 28. 5., Ausflug nach Uiedersteine. Fahrt bis 
Mahlten. Ankunft dort gegen 3% Uhr. 
Gffenburg (Baden). Nächste wichtige Vereinsversammlung Sonntag. 
1. 6., 2 Uhr in Gengenbach. Treffpunkt Bahnhof. Vortrag: Landes- 
Vorsitzende Frl. Beyerle. Wir bitten dringend um vollzähliges Erscheinen 
aller Mitglieder. — vereinsbeitrag (5 M, für die Seit v. 1. IV.-1.X. 
oder 9 Ji fürs ganze Jahr) sofort schicken oder zur Versammlung mit 
bringen. Der Vorstand. 
Säckingen. Unsere nächste Zusammenkunft findet gemeinsam mit der 
jenigen der Mitglieder des kath. Lehrervereins am Samstag, den 3l. 5. in 
Waldshut im Warteck (Bahnhof) statt. Beginn %2 Uhr. Vereins- und 
Heimbeiträge nicht vergessen! — Mitglieder, die am Kommen verhindert 
sind, werden gebeten, den fürs zweite Vierteljahr noch restlichen Beitrag 
von 1 Ji (75 c) -j- 25 $) umgehend an unsere Sammlerin, Frl. Rohr, Wehr 
einzusenden. 
Waldenburg, Schles. Nächste Sitzung Sonnabend, den 31. 5., nachm. 
4 Uhr im Förfterhaus in Dittersbach. Besprechung der Anträge für die 
Hauptversammlung. (Haltestelle der Straßenbahn Leidelweiche.) 
Merttasel. 
Studienfahrten für Freunde des Natur- und heimatschutzes, Juli 1924. 
1. harzreise (14.-22. Juli). 
Goslar, Gkertal, Clausthal, Brocken, St. Andreasberg, Stöberhai, Kloster 
Walkenried, Stolberg, Josephshöhe, Alexisbad, Mägdesprung, hexentanzplatz, 
Bodetal, Thale, TUedlinburg. Treffpunkt: Goslar. 
2. Lüneburger Heide, Bremen (25. —31. Juli). 
Telle, Unterlüß, Hermannsburg, Fallingbostel, Naturschutzpark, wilseder 
Berg, Lüneburg, Bremen, Fischerhude. Treffpunkt: Telle. 
3. Bayrisch-Böhmischer Wald (14.-23. Juli.) 
Regensburg (Walhalla, Befreiungshalle bei Kehlheim, Kloster Weltenburg), 
Bayrischer Wald: Urwaldgebiet am Lusen-Passau. Treffpunkt: Regensburg. 
Alle Studienfahrten finden unter sachkundiger Führung statt und sind 
von Vorträgen, Vorführungen, Besichtigungen usw. begleitet. 
Auskunft und Anmeldung: Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege 
in Preußen, Berlin-Schöneberg, Grunewaldstraßs 6/7. - Fernruf: Lützow 
6600. — Postscheckkonto: Berlin 6241. — Ausführlichere Programme stehen 
auf Wunsch zur Verfügung. Rückporto ist beizufügen. 
Lehrerlnnen-Txerzitien vom 10. abends - 14. Juni in hedwigs- 
Nähterinnenheim, Breslau. Lehmdamm 28 bei voller Beköstigung. 
Schlafen möglichst zu Hause. Exerzitienmeister: P. Tohausz S. J. An 
meldungen: h. Schröter, Breslau IX, Göpperstr. 9. 
Der Bund der Lehramlsbewerberinnen (stellenlos) Trier hält in der 
Zeit vom 19. — 23. Juli Exerzitien in Trier im St. Joseph st i ft. Die 
Exerzitien beginnen am 19. 7. morgens und enden am 23. 7. morgens. 
Auswärtige Teilnehmerinnen können zu ermäßigten preisen im St. Joseph- 
stift wohnen und wollen sich bald dort anmelden. Brot und Brotaufstrich 
ist mitzubringen. 
Bücherbesprechungen. 
Pädagogisches. 
Prof. Rein, Bildende Kunst und Schule, (päd. Magazin Nr. 949; 
Preis Ji 2,60). Langensalza, Beyer u. Mann. 
dar jüngst bei prögel in Ansbach erschienene Werk von Keller 
j'-i r bum Bildgenuh" die Bildbetrachtung in der Schule in vorzüg 
licher Werse behandelt, so weist das vorliegende Buch Wege zur Kunst- 
erzlehung überhaupt, planmäßige, dauernde Einwirkung auf das Kind 
durch seme Umgebung und durch den Unterricht soll es fähig machen, den 
Smn der Kunstwerke zu erfaßen und sie nachzuerleben. Besonders wichtig 
lAEinen mir dre Ausführungen über das zu fein, was eigentlich selbstoer- 
ständlrch rst oder vielmehr sein sollte: daß Zchulhaus und Klaffenräume 
künstlerisch gestaltet und geschmückt werden sollen, wie wenig Volksschulen 
haben es bis jetzt erreicht! Die Leitsätze am Schluffe faßen alles wichtige 
noch einmal kurz und knapp zusammen. In den beigefügten Tabellen 
empfehlenswerter Bilder (zur Belebung des Unterrichs) wird jeder leicht 
eine Auswahl nach den örtlichen Verhältnißen treffen oder sie nach beson 
deren Bedürfnissen (katholische Religion) ergänzen können. Ml. 
Vr. Maria Monteßori u. a., Die Selbsterziehung des Kindes. Mit 
6 Bildbeilagen. Berlin 1923. Verlag T. A. Schweischke u. Sohn. Samm 
lung: Die Lebensschule. Schriftenfolge des Bundes der entschiedenen 
Schulreformer, herausgeg. von Franz hilker. 
Maria Monteßori hat freilich persönlich nur wenige Seiten zu diesem 
Büchlein beigesteuert. Aber ihre Mitarbeiterinnen tragen sämtlich Mon- 
teßorigedanken vor, und so ist das Büchlein dennoch das Werk dieser 
italienischen Ärztin. Für jeden Pädagogen sind die Gedanken dieser be 
deutenden Frau lesenswert, ob er sie in seiner Erfahrung nun bestätigt 
oder ablehnt. Sie ist jedenfalls auf Grund von Erfahrungen zu ihren 
Anschauungen gekommen, und tägliche Beobachtungen und Erfahrungen, 
tagebuchartig im Montessori-Kindergarten gesammelt, sind es, die ihre Mit 
arbeiterinnen vortragen. Freilich sind nicht alle Schlußfolgerungen aus 
diesen Beobachtungen zu unterschreiben. Außerdem hatte die Monteßori 
selbst jedenfalls bei den fcühwachen und stärker intellektuell entwickelten 
italienischen Kindern andere Grundbedingungen gefunden, als wir sie im 
norddeutschen Kinde haben. Immerhin liegt hier ein ernster Versuch vor, 
das Sinnesleben des Kindes früher und reicher zu entwickeln und damit 
keßere Grundlagen für die Schule zu schaffen. Auch die planmäßige Er 
ziehung zur frühen Selbständigkeit wird dem deutschen Kinde, dessen 
Lebensbedingungen zur Zeit die denkbar ungünstigsten sind, nur zum vor 
teil gereichen. E. 
Handbuch der Jugendkunde und Jugenderziehung. vonvr.Jakob 
hoffmann. Freiburg. Verlag Herder. 
Die zweite und dritte neubearbeitete Ausgabe des bekannten Werkes 
wird allgemein begrüßt werden. Venn dem Seelenleben der Jugendlichen 
gerecht zu werden, ist heute wichtiger denn je. wer das Buch besinnlich 
liest, der lernt auch lesen in der Seele der Heranwachsenden Jugend. Gleich 
zeitig nimmt der Verfasser Stellung zu allen zeitgemäßen Erziehungsfragen, 
z. B. dem Aufstieg des Begabten, der Gemeinschaftserziehung, der Jugend 
bewegung. Auch die krankhaften Erscheinungen des seelischen Lebens lernen 
wir kennen. So bietet das werk jedem Erzieher einen Reichtum an neuer 
und vertiefter Erkenntnis. 
Schülerausflüge v. Hugo Schomburg. Leipzig 1920. Teubner. 
Die von der Behörde gewünschten Schülerausflüge werden leider immer 
noch nicht regelmäßig und sachgemäß ausgeführt, gewiß nicht zuletzt, weil 
die Lehrer darin so oft eine lästige, sehr anstrengende und verantwortungs 
volle Arbeit erblicken, unsere Jugend denkt anders und auch der Verfasser 
vorliegenden Büchleins. Ts ist aus echter Begeisterung fürs wandern und 
aus großer Liede zu unsern Heranwachsenden Jungens geschrieben, vor 
wiegend aus praktischer Erfahrung gesammelte Ratschläge sind in 18 Ka 
piteln niedergelegt. Wenn auch die meisten mit „Wanderziele, Ausmarsch, 
Musik und Gesang" vollauf unseren Beifall finden, so werden gewiß viele 
Lehrer dem Kapitel „am Wasser" nicht zustimmen. 
A. Senner, Wie kann die Schule bei Behebung unserer wirt 
schaftlichen Notlage helfen? Lin ernstes Wort an Regierende, Land 
wirte, Forstmänner und Lehrer. 2. Auflage. Heidelberg 1922. Verlag 
Ehrig. 
Dieses Büchlein ist in der Tat ein ernstes Wort an die Lehrer, in 
erster Linie an die Landlehrer. In überzeugender klarer Weise bringt 
es die große Aufgabe der Schule für die Vorbereitung des landwirtschaft 
lichen Berufes zum Bewußtsein. Die meisten Kinder der Landwirte, vor 
allem der mittleren und Kleinbauern kommen in den landwirtschaftlichen 
Beruf, sei es auf dem elterlichen oder fremden Gut und betreiben es, wie 
sie es vom Vater gesehen. 3ur Hebung unserer wirtschaftlichen Not muß 
die landwirtschaftliche Produktion so viel als möglich gesteigert werden. 
Die Naturwissenschaft gibt freilich durch die landwirtschaftlichen Schulen 
und die landwirtschaftliche Fachpresse dem Bauer immer neue Mittel an 
die Hand zur Bodenoerbesserung. Daß trotzdem so wenig davon ausge 
nommen wird, ist zum großen Teil der geringen geistigen Schulung dieser 
Kreise zuzuschreiben, hier soll auch der naturkundliche Unterricht der Land- 
schule mithelfen, indem er im Prinzip her Arbeitsschule durch versuche die 
Schüler in die elementaren Begriffe der Bodenernährung einführt. Kollege 
Senner gibt hierfür eine Reihe Versuche an und leitet zur Anschaffung der 
Lehrmittel an. Das Büchlein sollte bei keinem Landschullehrer fehlen. Ls 
ist in der Tat wichtiger für das Landkind, daß es die Kräuter seiner Wiesen 
und die Saalpflanzen und ihre Lebensbedingungen kennt, als daß es lang 
und breit darüber unterrichtet wird, wie das Kamel für feine Wüftenreifen 
ausgerüstet ist! 
Geschichte und Literatur-Geschichte. 
Walter Tlassen: Das bürgerliche Mittelalter. (Sammlung: Das 
Werden des deutschen Volkes. 6. heft), hanseatische verlagsanftalt Ham 
burg, 1922. 
Eine Geschichtsschreibung, wie man sie sich nicht wünscht für das deutsche 
Volk. Nichts von den großen tragenden Ideen des Mittelalters. Das 
innere Verhältnis von Staat und Kirche völlig mißverstanden. Engste pro 
testantisch-kleinstaatliche Auffassung, manchmal geradezu in dem bekannten 
Hamburger Traktätchenton. Dazu subjektive Redereien und Urteile statt 
objektiver Tatberichte, hätte man wenigstens anschauliche Bilder von der 
Entwicklung des Bürgertums! Statt dessen vqnastengeschichte, die den Titel 
des Buches nirgends rechtfertigt. Einzig die Hansa kommt zu einer einiger 
maßen blutvollen Darstellung. Im übrigen reicht der Gehalt nicht einmal 
an den „Leitfaden" in der Geschichte für höhere Schulen.
	        
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