Full text: Wochenschrift für katholische Lehrerinnen - 37.1924 (37)

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unb Jahrgängen, denen die Stoffe und Bilder vorgelegt wurden. 
um aus diese Weise die Verständlichkeit und Uindertümlichkeit 
Les Lesebuches zu sichern. 
So konnte aus der Grundlage der Zweiteilung das 
große katholische Lesewerk erwachsen, das in seinen 
yeimatbänden die Mannigfaltigkeit der deutschen Land- 
schaft und des deutschen Volkstums zum Ausdruck bringt 
und sich in seinen allgemein.literarischen Büchern als 
einigendes Band um die deutschen Lande schlingt. 
Meinungsaustausch. 
Unglaublich — aber wahr! 
Jedes vereinsmitglied, das die „Wochenschrift" aufmerksam liest, kann 
immer wieder sehen, wie die vereinsleitung die Auswirkungen der per- 
fonalaboauverordnung - in unseren Reihen mit Bangigkeit erwartet - 
nimmermüde überwacht. Im Interesse der Erziehung unserer werblichen 
Jugend wird nichts unversucht gelassen, um die Zahl der abzubauenden 
Lehcerinnenstellen aus ein Mindestmaß zu beschränken. Für unsere stellungs- 
losen Flüchtlings- und Junglehrerinnen ist das von besonderem Wert. Ls 
müßte selb st verständlich sein, daß alle vereinsmitglieder die Bestrebungen 
unserer Führerinnen unablässig unterstützen. Zum wenigsten dürfte keine 
Lehrerin zum Abbau ihrer Stelle anderen tnlcrcfjicrtcn kreisen be- 
hilflich sein. 
was ist statt dessen geschehen? Ich schäme mich zu sagen, was in 
diesem Vierteljahr in IT. vorkommen konnte. weil Angehörige unserer 
Stander nicht daran dachten, daß Mädchenerziehung Sache der Frauen 
ist. Um weiterer Unheil zu verhüten, soll dar schon Geschehene berichtet 
werden: An den beiden Mädchen-Volksschulen in IT. wirkten bisher sechs 
Lehrer und nur sechs Lehrerinnen, während nach dem Minifterialerlaß drei 
Lehrer und neun Lehrerinnen angestellt sein müßten. Vie Stadt wollte 
anfänglich vier Lehrerinnenstellen einziehen, die Regierung genehmigte naf 
den Abbau von zwei Stellen. Für die beiden anderen Lehrerinnenstelleq 
sollte an jeder Mädchenschule eine Lehrerstelle eingehen, Herr Rektor X, 
machte sich zum Anwalt der beiden Lehrer in den gefährdeten Stellen, Da, 
ist löblich. Seine Fürsorge nahm aber Formen an, die uns Lehrerinneq 
von vornherein bedenklich erscheinen müssen. Er ging zu den beideq 
Lehrerinnen, deren Stellen nach dem Bescheid der Regierung nicht eingezogen 
werden sollen, und bat die beiden vamen dringend, freiwillig zugunsten 
ihrer Kollegen zu verzichten und die schriftliche Erklärung abzugeben, 
daß sie mit der vorübergehenden (?) Besetzung ihrer Stellen durch Lehre, 
einverstanden sind, über das eigenartige Vorgehen des Rektors soll an 
dieser Stelle nichts gesagt werde,u Vas Unglaubliche geschah! Die berdrq 
Lehrerinnen - Mitglieder unseres Vereins! - gaben den dringenden Bitt«, 
nach. Es geschah noch mehr! Man forderte von den beiden Lehrerinnen 
das noch unglaublichere versprechen, der Vorsitzenden des Bszirksveretn- 
von der ganzen Angelegenheit keine Mitteilung zu machen. Wie dir aveq 
angeführte schriftliche Erklärung verwertet worden ist, wird die Zukunft 
zeigen, wenn die Regierung nicht aus dem einmal eingenommenen Stand, 
punkte beharrt. 
Angesichts dieser unglaublichen Tatsachen ftagt sich gewiß gar manch, 
Leserin gleich mir: Wie ist so etwas möglich? Wie kann ein Vereins-, 
Mitglied der Vereinsleitung so entgegenarbeiten? wie kann man dar 
versprechen geben, von einem so wichtigen Vorkommnis, wie es die Ad, 
gäbe der schriftlichen Erklärung ist, der Vorsitzenden des Lszirksverrisr 
deine Mitteilung zu machen? Warum verzichteten nicht die beiden Lehrerinnen 
auf ihre Stellen zugunsten solcher Srandesschwestern, denen die Sorge ob. 
liegt für den Lebensunterhalt der alten Eltern, denen Krieg und Inflation 
den Spargroschen raubten, oder zugunsten solcher Kolleginnen, die Er, 
nährerin minderjähriger Geschwister sein müssen, und die stellungslos sind? 
— Wäre nicht eine Gewissenserforschung aller mittelbar oder unmittelbar 
an der Sache beteiligten vereinschwestern angebracht? hoffen wir, daß dieser 
unglaubliche Fall während der ganzen Abbauzeit einzig dastehen wird. B. 
wer kann ein gutes methodischer Werl für die Grundschnle vom katho. 
lischen Standpunkt empfehlen? Angaben an die Hauptgeschäftsstelle erbeten. 
Aus der Zeit. 
Besoldung der Lehrerinnen ab April 192H. 
Gruppe 
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Grund 
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I. u. 2. 
1797 
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185,75 
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2145 
178,75 
283 
2085 
173,75 
228 
2025 
168,75 
174 
1971 
164,25 
3. 
1854 
432 
2286 
190,50 
348 
2702 
183,50 
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174 
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169,- 
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4.-7. 
1890 
432 
2322 
193,50 
348 
2238 
186,50 
283 
2173 
185,50 
228 
2118 
176,50 
174 
2064 
172,- 
I. u. 2. 
1890 
432 
2372 
195,50 
348 
2238 
186,50 
288 
2178 
181,50 
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176,50 
174 
2064 
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3. u. 4. 
1998 
432 
2430 
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2346 
195,50 
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5. n. 6. 
2106 
432 
2538 
211,50 
343 
2454 
204,50 
288 
2394 
199,50 
228 
2334 
194,50 
174 
2280 
190,- 
Gruppe 
7. u. 8. 
2214 
576 
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456 
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2526 
210,50 
210 
2454 
20450 
VII 
9. u. 10. 
2376 
576 
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2616 
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n. u. 12 
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334 
2c-68 
239,- 
312 
2796 
253, - 
240 
2724 
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13. u. 14. 
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312 
3012 
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240 
2940 
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über 16 
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312 
3120 
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2048 
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334 
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312 
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240 
2400 
200,- 
3. u. 4. 
2322 
576 
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2778 
231,50 
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2706 
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312 
2634 
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240 
2502 
213,50 
5. u. 6. 
2484 
576 
3060 
255,— 
456 
2940 
245, - 
384 
2868 
239, - 
512 
2796 
233, - 
240 
2724 
227.- 
Gruppe 
7. u. 8. 
2646 
576 
3222 
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456 
3102 
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384 
3030 
252,50 
312 
2958 
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240 
2886 
240,50 
VIll 
9. u. 10. 
2754 
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5210 
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312 
3066 
255,50 
240 
2994 
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11. u. 12. 
2916 
576 
3492 
291,- 
456 
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384 
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3156 
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13. u. 14. 
3078 
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240 
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über 14 
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318,- 
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312 
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1. u. 2. 
2538 
576 
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2922 
243,50 
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240 
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576 
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384 
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3318 
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342 
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240 
3102 
258,50 
Gruppe 
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3024 
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300,- 
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384 
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284,- 
512 
3336 
278,- 
240 
3264 
272.- 
IX 
9. u. 10. 
3186 
576 
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240 
3426 
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11. u. 12. 
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576 
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327,- 
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317,- 
384 
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305,- 
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3588 
299,- 
13. u. 14. 
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576 
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456 
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330,50 
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312,50 
über 14 
3726 
576 
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4182 
348,50 
384 
4110 
342,50 
312 
4038 
336,50 
240 
3966 
330,50 
Oie Bezüge der pensionierten erhöhen sich entsprechend, vgl. Wochenschrift Nr. 14 S. 85 
Geheimer Gberregierungsrat Ministerialrat Heuschen. 
»6l>bau" ist Gehrimrat heuschen im preußischen Ministerium 
TV*' en ' <i I a f t Kunst und Volksbildung, der 67jährige, in den Ruhestand 
rfetzt worden. Aus diejem Anlaß hat der v. k. d. L. feine beiden Vor 
sitzenden und die Schristleiterin der Wochenschrift, Fräulein Mleinek, in» 
Kultusministerium entsandt, um ihm Dank auszusprechen. Dabei vertrat 
Fräulein Mleinek gleichzeitig unseren Berliner Verein. Die Abordnung 
überreichte dem hochoerdienlen Schulmann eine Blumenspende, während 
Fräulein Schmitz in einer Ansprache dessen Verdienste hervorhob. Als Kind
	        
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