220
unb Vermittlung und Besorgung von Material für kleine Missionsveran-
Haltungen in Bezirksoereinen, Kongregationen und Zirkeln. Die Arbeiten
jür die Diaspora wurden im Schutzengelvcrein fortgesetzt.
M. Sander, Thals a. h., Vorsitzende.
5. Tätigkeit der LandesverireLeriNnen.
Die Arbeit der Landesvertreterinnen war noch stärker behindert als
die der Ausschüsse, denn sie hatten noch mit ungeheuren örtlichen Schwierig
keiten zu Kämpfen, namentlich mit der Verkehrsbehinderung. Monatelang
matzte m den einzelnen Bezirken die Arbeit brach liegen, und erst seit
kurzer Seit beginnt neues Leben sich wieder zu regen. Daß es immer und
immer wieder angefacht wurde, ist zum großen Teil das Verdienst der
Landesvertreterinnen, die oft unter großen Schwierigkeiten die einzelnen
vereine besuchten und in Lezirkskonserenzen in gemeinsamer Arbeit mit
den Vorständen neue Wege finden halsen, um die Interessen der Schule
und de; Standes zu wahren.
Wie groß das Gebiet -der Arbeit war, zeigt folgende Aufzählung der
ha uptberatungr gegenständ e: Ronrektorat, Wahlen zum Bezirks
schulen, Ausbildung der Eewerbelchrerinnsn, Mädchenfchulreform, Haus
lehrerinnenfrage, Unterbringung von Uuhrkindern, unsere pensionierten,
verheiratete Lehrerinnen, Eingehen von Stellen, Abbau, Verinnerlichung
des vrreinslebens.
Entschließungen und Eingaben bezogen sich außerdem auf Lehr
pläne der Volks- und Fortbildungsschule, Erhaltung der konfessionellen
Schule, Ausscheiden der verheirateten Lehrerin aus dem Amte, Abfindungs
summe, Abbau von Stellen und Lehrkräften, Erhaltung von Lehrerinnenstellen.
Gautage wurden nicht in allen Gebieten gehalten, da verkehrssperre
und Geldnot oft das Zusammenkommen der Mitglieder von vornherein
unmöglich machten oder bestehende Pläne unausgeführt ließen. Immerhin
haben eine Unzahl Gaulage und eine ganz staatliche Zahl von Lehrgängen
stattgefunden. Besonders rege war die vereinsarbeit in Baden und in
Gberschlesien, jetzt blüht sie auch im Rheinland und im besetzten Teile
Westfalens wieder auf.
Die Landesvertreterinnen haben im Berichtsjahrs öfter noch als früher
die Schul- und Srandesinteressen des Bezirks bei den Regierungen und
prooinzialschulkollegien vertreten. Wo sie nicht am Drte der Regierung
wohnen, ist dort meist eine andere Rollegin als „vertrauensdame" ernannt.
Diese ständige Fühlungnahme mit den Behörden sichert dem Verein einen
immer größeren Einfluß. 6n mehreren Grien sind sie auch von dem
preußischen Rultusminister Boelitz auf seinen Reisen als die Vertreterinnen
oer katholischen Lehrerinnen empfangen werden.
Es ist nicht möglich, an dieser Stelle die gesamte Arbeit der Landes-
verireterinnen zu würdigen, schon aus dem Grunde, weil sie sich nicht ab
grenzen läßt. Sie haben teil an den Arbeiten, die sowohl in den vorigen
Abschnitten als auch in dem folgenden dargelegt sind, find doch manche
zugleich Vorsitzende eines Ausschusses und die meisten Vorsitzende ihres
Bezirksvereins. Darum gilt besonders das im folgenden Teil Gesagte auch
von ihnen.
ui. Die Tätigkeit einzelner rNitglieöLrgrnppen
und der Bezirksvereine.
Im Verein katholischer deutscher Lehrerinnen arbeiten verschiedene
Ausschüsse, die zwar nicht der Vereinsleitung angehören, aber auch nicht
wie die Bezirksvereine örtlich begrenzt sind. So hat der Verein 3, B. drei
Ausschüsse zum Studium der Lehrerbildungsfrage, einen in Berlin,
der die organisatorische Seite der Frage, den 2. in Trier, der die Frage der
wissenschaftlichen Bildung und den 3. in Goblcnz, der die Frage der prak
tischen Berufsbildung behandelt, ferner einen Filmausschuß, der seit dem
Sommer ein Mitglied in die Zilinprüfungsstelle Berlin entsendet (der Zweig
verein Bayern ist in der Filmprüfungsstelle München vertreten), einen Aus
schuß zur Bekämpfung des Alkoholismus, dessen Vorsitz Fräulein Hanna
Stephan in Neisse G.-Schlesien übernommen hat; eine Lesebuchkommissiou
arbeitet gemeinsam mit dem Ratholischen Lehrerverband an der Herausgabe
eines katholischen Lesewerkes (das 1924 zum Abschluß gebracht wird) usw.
Einzelne Mitgliedergruppen halten untereinander Fühlung, z. B. die
pensionierten, die hilfsschulleyrerinnen, die Gewerörlehrerinnsn, die Land«
schullehrerinnen usw.
In den Bezirksvereinen begannen örtliche Studienausschüffe und -Zirkel
rhre Tätigkeit wieder. Als ihr Arbeitsgebiet find in den Berichten ange
geben: Religion, Pädagogik, soziale Fragen, volksschul-, Miitelschul-, Fort-
büdungsschulfragen usw., Schulpolitik, Jugendpflege, Jugendfürsorge, Ge
schichte, Literatur, fremde Sprachen (des. Latein), Stenographie, technische
Fächer usw. ~
Besondere Veranstaltungen und Lehraäng-, sowohl kürzere als
auch dauernde, hatten zum Inhalt: Religion und Lerufrethik, Pädagogik,
Schulpolitik, Jugendpflege, Volks- und Jugendipiele, Jugendgerichrshilfe
und waisenpflcge, Säuglingspflege, Falten, Basteln, Reißen, Schneiden,
Rae.en, Nadelarbeit, Zeichnen, Literatur, fremde Sprachen, des. Latein usw.
^ v-.t Betätigung in den Bezirksvereinen war sehr verschieden. Im
Westen war sie monatelang völlig lahmgelegt, aber im Gsten, namentlich
rn Dberschrcjien, das die Folgen der Abstimmungszeit zu überwinden be-
gmnf war sie recht angeregt. Jetzt blüht sie auch im Rheinland und im
£" ! rÄ n aeile Westfalens wieder auf. Wie trotz aller Ungunst der ver-
öew tz, unsere Mitglieder auf dem Posten waren, mögen einige Zahlen
von etwa 213 Bezirksvereinen sind:
112 mit 246 Mitgliedern in Schuldeputationen und Schulvorständen vertreten-
76 „ 119 „ in Bezirkslehrerräten,
130 „ 351 „ in Rreislehrerräten,
47 „ 64 „ im Stadtrat und Magiftct,
einzelne sind Mitglieder des Provinzial-Landtags, des Rreistags, sie arbeiten
rn städtischen Ausschüssen, als Bezirks- und Rreisjugendpflegerin, als Schöffen
und Geschworene usw.
Mit Freude können wir feststellen, daß die Mitgliederzahl trotz der
schlechten Zeitverhältnisse nicht abgenommen hat. Gerade in der letzten
Zeit sind in der Hauptgeschäftsstelle viele Neuanmeldungen von Mitgliedern
eingegangen und haben den Abgang ausgeglichen, so daß der Verein wie
bisher etwa 18 500 Mitglieder zählt. Unsere Zeit aber hat wie kaum'eine
andere bewiesen, daß die Stärke des Vereins nicht allein in der Zahl liegt,
sondern vor allem in der Tüchtigkeit und der Treue seiner Mitglieder.
Beweist doch gerade das Jahr 1923, daß die Mitglieder des Vereins
katholischer deutscher Lehrerinnen weder Mühe noch Opfer scheuen, wenn
es gilt, unsere Berussideale hochzuhalten und unsere Forderungen zu ver
treten. Möge dein Verein zu allen Zeiten dieser Geist erhalten bleiben,
das ist das Beste, was wir ihm wünschen können.
Aus unserem Verein.
herzliche Einladung zum Gautag in Bochum!
Samstag, 12. Juli nachm. 4% Uhr im Parkhause: Ronferenz der Vor
stände der Bezirksvereine Arnsbergs und der in Lehrerkammern, Schul
deputationen, Grmeindeparlamenten u. ä. tätigen Mitgliedern.
Die Auswirkung der paderborner Beschlüsse. (Frl. Schmitz.)
Sonntag, 13. Juli: morg. 10 Uhr im Parkhause: öffentliche Versammlung,
zu der besonders die Mitglieder der benachbarten Bezirksvereine ge
beten werden.
1. Begrüßung.
2. Vortrag: Das katholische Frauenideal und die sich aus ihm ergebenden
Forderungen für die Erziehung der weiblichen fugend. (Frl. Schmitz.)
3. Vortrag: Freiheit und Bindung in der Erziehung des schulpflichtigen
Mädchens. (Frl. heinen, Barmen.)
4. Gemütliches Beisammensein im Parkhaus von 3-6 Uhr.
Mütterversammlung im Eesellenhaus um 6 Uhr.
Anmeldungen zum Übernachten und zum Mittagessen sind umgehend zll
richten an Frl. Bertling, Bochum, Marienstraße 4. - Teilnehmerkarten 2 Ji.
(Junglehrerinnen zahlen I erwerbslose Junglehrerinnen haben freien
Eintritt.)
Um zahlreichen Besuch bitten für den Bezirksverein Bochum:
E. Luke. M. Biederbeck.
Veziris- und Zweigvsreme.
Düsseldorf. Mi., 9. 7., auf Wunsch punkt 5 Uhr religionswifsensch.
Vortrag des Herrn P. hoffmann S. J. in der Ursulinenkirche. — Mi., 23.7.»
4 y 2 Uhr in der Hilfsschule an der Florastr. (Mittelschule) Bezirksversammlung.
Vortrag: »Der erste Sprech- und Leseunterricht auf phonet. Grundlage",
Herr hilftschullehrer Inhoven, vorausgehend: prakt. Vorführung. Nach
dem Vortrage Besprechungen von Vereinsangelegenheiterr. — Zahlung der
Mitgliederbeiträge am 9. Juli.
Hagen-Schwrlm. Mi, 9. 7., 4 Uhr Versammlung. 1. Bericht über die
Hauptversammlung. (Fräulein Herrmann.) 2. Meine R.eise nach Italien und
Sizilien. (Fräulein Jörgenshaus.) 3. Zahlung der Beiträge. 4. verschiedenes.
Halle d/S. Am Sonnabend, 5. 7., Versammlung der kaih. Lehrer und
Lehrerinnen des Reg.-Bez. Merseburg. Tagesordnung: 1. Besichtigung der
Universitäts-Institute für Geologie. Führung und Vortrag von Herrn Prof.
Gcheimrat Vr. Wather. 2. Saalefahri nach der Bergfchsnke. (Abfahrtsstelle:
peißnitzbrücke 4% Uhr.) 3. Bericht über die pfingstversammlung in Pader
born. 4. Geselliges Beisammensein. — Anmeldungen für Freiquartiere bis
Donnerstag, den 3. Juli an E, Beyer, Rarlstr. 51. Treffpunkt: Hof der
Usstdenz, Domftc. 5 um 2% Uhr.
Gsfeubnrg (Baden). 6m Samstag, 12. 7., v. 2-5 Uhr findet im R lost er
in Dffcnburg eine praktische und theoretische Einführung in die Gedanken
der Arbeitsschule statt. Es sind womöglich Schere, Glanzpapier und Plastilin
mitzubringen. Die Veranstaltung ist gedacht al; Vorbereitung auf einen
interessanten Vortragszyklus des h. Stadtschulrat Weigl v. Amburg i. B.
über die Arbeitsschule, der am darauffolgenden Samstag oder Sonntag
stattfinden soll, vorausgesetzt, daß es uns gelingt, Einreiseerlaubnis für den
Herrn Referenten zu erlangen. Wir lassen dafür noch besondere Einladungen
ergehen. Der Vorstand.
5ZellenvermltL!rrng.
Leiterin: E. Schulz, Berlin-Steglitz, Brcitestroße 7. (Rückporto beilegen!)
a) Stellenangebote.
Fam. i. Wstf. s. musik. ä!t., erfahr. Lehr. m. out. Sprachkenntn. z.
8 jähr. Rn. u. 11 jähr. M. (95 )
Fam. i. Rhnld. ). Erz. z. 2 M. v. 11 u. 2 Jahr.
Diasporaschule s. pensionierte volksschullchrerinnen. (93.)
Lyz. v. Sch west, geleit., s. Ges. Lehr. m. 2. wiss. cb. techn. Er. (99)
v) Stellenaesucke.
Lehr. nr. Ex. f. Volkssch. u. Lyz. v. 20-60 J., 3. C. musik., z. T. m.
Lateinkennt., s. Stellg. in Schule od. Fant
v^'.lsLicitung verantwortlich: Ltisadeth Meinet, Verltn-Steglitz, breitest»'. 7. Kür den Anzeigenteil nur der Verlag Lerdinand SchSningh in Paderborn.