Full text: Wochenschrift für katholische Lehrerinnen - 37.1924 (37)

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Ich überlasse es der Regierung, dem Provinzialschulkollegium, in Einver 
nehmen mit den Kreisschulcäten und den Bezirkslehrerräten zu entscheiden, 
ob es unter den dortigen Verhältnissen geraten erscheint, der Anregung 
Holge zu gebend gegebenenfalls ist das weitere zu veranlassen. 
Einem Bericht über die Ausführungen dieses Erlasses sehe ich erst 
malig zum 30. September 1925 entgegen. 
Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, 
gez. Boelitz. 
Lehrpläne der an Frauenschulen 
angegliederten technischen und soztalpäbagogischen Lehrgänge, 
p ll 607 U III U III A. 1 Berlin, den 5. Juni 1924. 
Bei den Anträgen auf Angliederung von technischen sowie Kinder 
gärtnerinnen- und hortnerinnenlehrgängen fällt häusig aus, daß die vor 
gelegten Lehrpläne keine Beziehung erkennen lassen zu den Lehrplänen 
der betreffenden Frauenschule. Das provinzialschulkollegium wolle daraus 
achten, daß die Lehrpläne der angegliederten technischen und sozialpädagogi- 
schen Lehrgänge auf den Lehrplänen der Frauenschule aufbauen. Ins. 
besondere ist in all den Fächern, die der Frauenschule und den angeglie 
derten Lehrgängen gemeinsam sind, eine folgerichtige Weiterführung des 
Lehrstoffes, zu fordern. Bei Schulbesichtigungen möge sich das provinzial 
schulkollegium von der Erfüllung dieser Forderung überzeugen. Anträgen 
auf Angliederung von technischen und sozialpädagogischen Lehrgängen sind 
künftig auch die Lehrpläne der betreffenden Frauenschule beizufügen. Dies 
gilt auch bei Angliederung von zweijährigen technischen Lehrgängen. 
Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, 
gez.: Boelitz. 
Heranziehung von Volksschullehrern und -lehrerinnen 
zur llnterrichtserteilnng an Fach- und Berufsschulen, 
p III E 4699 ABB. Berlin, den 26. Mai 1924. 
Im Einverständnis mit dem Herrn Finanzminister, dem Herrn handels- 
minister und dem Herrn Landwirtschaftsminister sowie nach Benehmen mit 
hem Herrn Kassenanwalt der Landesschulkasse bestimme ich folgendes: 
Lehrer und Lehrerinnen, die an mehrklassigen öffentlichen Volksschulen 
fm Sinne des Volksschullehrer-Diensteinkommensgesetzes zwar vollbeschäftigt 
werden, deren Arbeitsmatz aber hinter dem regelmäßigen zurückbleibt, sind 
verpflichtet, die an der normalen Stundenzahl fehlenden Stunden ohne 
besondere Entschädigung an Fach- und Berufsschulen einschließlich der Lehr 
gänge für Erwerbslose zu erteilen, wenn sie nach dem Urteil der Leiter 
dieser Schulen für die Aufgabe geeignet sind. Es wird jedoch darauf zu 
achten sein, daß die volksschullehrerschaft in ihrem Ardeitsmaß an der 
Volksschule nicht lediglich darum entlastet und der Unterricht der Volks 
schule verkürzt wird, damit die Lehrkräfte zum Unterricht an den Berufs- 
pi) Fachschulen und den Lehrgängen für Erwerbslose herangezogen werden 
stönnen. 
Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, 
gez. In Vertretung: Becker. 
Aus unserem verein. 
An alle Mitglieder. 
Auf der Hauptversammlung wurde auch folgender Dringlichkeitsantrag 
angenommen: 
Die Vereinsleitung stellt an die Delegiertenversammlung den Dring- 
sichkettsantrag: Das Postbestellgeld für die Vereinszeitschriften möge, wie 
in früheren Jahren, ab 1. Juli wieder von den Mitgliedern selbst getragen 
werden. 
Begründung: Für das einzelne Mitglied bedeutet dies keine Belastung, 
da das Postbestellgeld nur wenige Pfennige im Monat beträgt. Dem 
Verein erwächst daraus eine Ersparnis von monatlich über 600 Ji. 
Uach den Erkundigungen bei der Post muß das Bestellgeld 
bei Sammelbestellungen, die vom Verlag aus gemacht werden, 
sogleich bei der Bestellung vom Verlag bezahlt werden. Es 
Kann also nicht von den einzelnen Bezieherinnen der Zeit 
schriften vom Briefträger eingezogen werden, wir bitten 
deshalb unsere Mitglieder, bei der zukünftigen Zahlung (nicht 
rückwirkend), des Vereinsbeitrages monatlich 10 Bestellgeld 
hinzuzufügen. 
Muttertag. 
.. Katholische Schulorganisation fordert die Elternvereinigungen und 
die Mitglieder der katholischen (Organisationen auf, dahin zu wirken, daß 
rn allen deutschen Familien am Sonntag, den 27. Juli, dem Tag nach dem 
Fest der hl. Mutter Anna, „das Fest der Mutter" begangen werde, besonders 
uuch durch die Vereinigung mit dem eucharistischen Heiland zu Ehren der 
Mutter, wir bitten die Bezirksvereine, diesen Gedanken in weite Kreise 
zu tragen. 1 
Karitaskaffe. 
Eingänge vom 1. Mai bis 30. Juni. 
/r Rfleinc 26 Beuchen 16; St. Goarshausen 15 
CocsTelö 19,30; dojel 17; Horde 51; Neiße 8; Sodingen 36,20; Siegen 11 
hohenzollern 20; Höxter II 1,50; Meschede 30; Hamm 358 
Elnzelspenden: L. Sch. in v. 5 Ji\ h. F. in N. 4; M. h. in S. 5 
2: Ungenannt in w. 10; fl. Sch. in h. 5.50; h. G. in v. 10 
CE- fl. in Th. 10; n. N. in h. 10; Ein Mitglied des 8. v. Groß-Berlin 9 
Kath. Lyzeum Düren 10; Verzicht auf Honorar 6. 
vlindenkasse: N. N. in M. 5 Ji\ fl. Sch. in h. 3,50. 
Das Postscheckkonto 26 986 ist geschloffen. Alle Sendungen bitte an 
das neue Postscheckkonto Nr. 96000 Zcheckamt Köln, Maria 
Aistermann, Loppard, Postfach. 
Bericht über den badischen Gautag in Mosbach am 29. Juni. 
Diesmal war der Gautag der Badener in dem Gdenwalüftädtchen 
Mosbach, um auch den „Hinterländern" die Teilnahme zu ermöglichen. 
Eingeleitet wurde die Tagung mit der Generalkommunion, vor welcher der 
geistliche Beirat des dortigen Bezirks h. h. Staütpfarrer Roser ermunternde 
und innige Worte über die hl. Eucharistie als Zentralsonne des Lebens 
der katholischen Lehrerin sprach. Um y 2 10 Uhr war Hochamt und predigt, 
deren Thema, dem Festtag entsprechend, das Lrziehungswerk des göttlichen 
Lehrmeisters an seinem Apostel Petrus bildete, der das (Oberhaupt der 
Kirche werden sollte. L§ war eine pädagogische predigt, die bis zur letzten 
Silbe im Bann hielt. — An das Hochamt schloß sich der erste Teil der 
Tagung an, zu der auch Mütter und die Vorstände verschiedener (Organi 
sationen eingeladen waren. Nachdem die Bezirksvorsitzende, Frl. Pfister, 
Mosbach, die Versammlung eröffnet hatte, übernahm unsere Landesvorsitzende, 
Frl. Beyerle. Konstanz, die Leitung. Zuerst sprach Frl. Schmitz, flachen, über 
„Frauenpersönlichkeit und Lehrberuf". Sie ließ uns in der auf ein höchstes 
Siel gerichteten, allseitig harmonischen Entwicklung der körperlichen und 
geistigen Anlagen und Kräfte die für den Lehrberuf notwendige, wahre 
Persönlichkeit erkennen. Dabei betonte sie das gleichwertige, aber ver- 
schieden geartete Wesen von Mann und Frau und sah mit pauline 
herber unsere Aufgabe darin, eine Frauenpersönlichkeit zu werden. — 
Die zweite Rednerin, Frl. Hornung, Karlsruhe, führte uns in die Praxis 
der Lrzählkunst mit ihrer sinnigen Wiedergabe der fluerbachschen Legende 
„Das Marienkind". Sie zeigte, wie die Erzählkunst mit wahrer Mütter 
lichkeit vereint ist und knüpfte daran praktische Winke, wie wahre Er 
zählungen, Märchen und Legenden den Unterricht beleben nnd vertiefen 
sollen. Schon die Freude der Kinder sollte uns die Mühe nicht verdrießen 
lasten. Der gemütliche Teil, beginnend mit dem gemeinsamen Mittagessen, 
wurde verschönt durch sinnvolle Gedichte, frohe Lieder und einen Frühlings 
reigen Mosbacher Schulmädchen. Auch geschäftliche Dinge wurden am 
Nachmittag noch besprochen. — Alle nahmen das Bewußtsein einer heiligen 
Aufgabe und der Gemeinschaft mit, was wohl am meisten von den Land 
lehrerinnen empfunden wurde, denen selten solch gemeinsame Feierstunden 
beschieden sind. M. fl. 
Heffen-Naffau. 
Da für den Fortbildungskurs in der Zeit vom 28. Juli bis 2. August 
nur wenige Anmeldungen erfolgt sind, kann zu diesem Termine der Kurs 
nicht stattfinden, fluch im herbste (Anfang Oktober) kann er nur zustande 
kommen, wenn noch mehr Teilnehmerinnen sich melden. 
Die Landesoertreterin E. Rathmann, Frankfurt a. M., Lersnerftr. 39 
Bezirk- und Zweigvereine. 
Sackingen. Samstag, den 26. Juli, Zusammenkunft im Marienhau?, 
mittags 2y 2 Uhr. 1. Vortrag: Der Rechenunterricht im zweiten Schuljahr. 
2. wichtige Vereinsangelegenheiten, Beitrag fürs III. Vierteljahr usw. 
Merktafel. 
Düsseldorf. Thomas von Aquino-Feier der akademischen Kurse. 
1. Kyrie und Gloria aus der Messe G-Dur von Schubert. 2. Festrede: 
Prof. Dr. Steffes, Nymwegen: Thomas von Aquino und unsere Zeit. 
3. Sanktus aus der GDur-Meste, von Schubert. Die Feier findet statt am 
Donnerstag, den 17. Juli, abends iy 2 Uhr im Kaisersaal der Tonhalle. 
Eintrittskarten für unsere Mitglieder 1 M (sonst 2 Ji, an der Abend 
kasse 2y 2 JI) sind zu haben in der Geschäftsstelle der akademischen Kurse, 
Klosterstr. 7 und im Tanisiushaus, wilh. Tellstr. 16. 
Exerzitien für Learerinnen werden von einem als Jugend- und Seelen 
führer" rühmlichst bekannten hochw. (vrdensmanne (8. I.) gehalten. Sie 
finden statt vom 4. August abends bis 8. August morgens im Kloster vom 
„hl. Herzen" in pützchen bei Beuel (nahe Bonn). Anmeldungen werden 
vis spätestens 1. August erbeten an „Mutter Lumes, (vrdensfrau vom 
hl. h." (Verpflegung 12 Ji.) 
Stellenvermittlung. 
Leiterin: E. Schulz, Berlin-Steglitz, Breitestraßs 7. (Rückporto beilegen!) 
Stellenangebote. 
Adlig, westfäl. Fam. sucht für (vkt. zu 5 Kindern im Alter von 7 — 11 I. 
musik. Lehrerin, perfekt in Englisch und Französisch. (103.) 
Fam. in Mitteldeutsch!, sucht f. 12jähr. Knaben Lehrerin mit Abitur. (105. 
Bücherbesprechungem 
Ein Büchlein hat das Frühjahr 1924 uns geschenkt, das den vielen 
Freunden Beurons und seiner erhabenen Kunst große Freude bereiten wird: 
„Der gregorianische Thoral" von B. Domikus Johner 0. S. B., 
Beuron, erschienen bei Engelhorns Aachfolger, Stuttgart, 
wie der Titel besagt, schildert der erste Kantor der berühmten Trzabtcr 
und bekannte Thorallehrer, Verfasser der „Schule des Thoralgescmges", in
	        
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