239
Ich überlasse es der Regierung, dem Provinzialschulkollegium, in Einver
nehmen mit den Kreisschulcäten und den Bezirkslehrerräten zu entscheiden,
ob es unter den dortigen Verhältnissen geraten erscheint, der Anregung
Holge zu gebend gegebenenfalls ist das weitere zu veranlassen.
Einem Bericht über die Ausführungen dieses Erlasses sehe ich erst
malig zum 30. September 1925 entgegen.
Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung,
gez. Boelitz.
Lehrpläne der an Frauenschulen
angegliederten technischen und soztalpäbagogischen Lehrgänge,
p ll 607 U III U III A. 1 Berlin, den 5. Juni 1924.
Bei den Anträgen auf Angliederung von technischen sowie Kinder
gärtnerinnen- und hortnerinnenlehrgängen fällt häusig aus, daß die vor
gelegten Lehrpläne keine Beziehung erkennen lassen zu den Lehrplänen
der betreffenden Frauenschule. Das provinzialschulkollegium wolle daraus
achten, daß die Lehrpläne der angegliederten technischen und sozialpädagogi-
schen Lehrgänge auf den Lehrplänen der Frauenschule aufbauen. Ins.
besondere ist in all den Fächern, die der Frauenschule und den angeglie
derten Lehrgängen gemeinsam sind, eine folgerichtige Weiterführung des
Lehrstoffes, zu fordern. Bei Schulbesichtigungen möge sich das provinzial
schulkollegium von der Erfüllung dieser Forderung überzeugen. Anträgen
auf Angliederung von technischen und sozialpädagogischen Lehrgängen sind
künftig auch die Lehrpläne der betreffenden Frauenschule beizufügen. Dies
gilt auch bei Angliederung von zweijährigen technischen Lehrgängen.
Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung,
gez.: Boelitz.
Heranziehung von Volksschullehrern und -lehrerinnen
zur llnterrichtserteilnng an Fach- und Berufsschulen,
p III E 4699 ABB. Berlin, den 26. Mai 1924.
Im Einverständnis mit dem Herrn Finanzminister, dem Herrn handels-
minister und dem Herrn Landwirtschaftsminister sowie nach Benehmen mit
hem Herrn Kassenanwalt der Landesschulkasse bestimme ich folgendes:
Lehrer und Lehrerinnen, die an mehrklassigen öffentlichen Volksschulen
fm Sinne des Volksschullehrer-Diensteinkommensgesetzes zwar vollbeschäftigt
werden, deren Arbeitsmatz aber hinter dem regelmäßigen zurückbleibt, sind
verpflichtet, die an der normalen Stundenzahl fehlenden Stunden ohne
besondere Entschädigung an Fach- und Berufsschulen einschließlich der Lehr
gänge für Erwerbslose zu erteilen, wenn sie nach dem Urteil der Leiter
dieser Schulen für die Aufgabe geeignet sind. Es wird jedoch darauf zu
achten sein, daß die volksschullehrerschaft in ihrem Ardeitsmaß an der
Volksschule nicht lediglich darum entlastet und der Unterricht der Volks
schule verkürzt wird, damit die Lehrkräfte zum Unterricht an den Berufs-
pi) Fachschulen und den Lehrgängen für Erwerbslose herangezogen werden
stönnen.
Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung,
gez. In Vertretung: Becker.
Aus unserem verein.
An alle Mitglieder.
Auf der Hauptversammlung wurde auch folgender Dringlichkeitsantrag
angenommen:
Die Vereinsleitung stellt an die Delegiertenversammlung den Dring-
sichkettsantrag: Das Postbestellgeld für die Vereinszeitschriften möge, wie
in früheren Jahren, ab 1. Juli wieder von den Mitgliedern selbst getragen
werden.
Begründung: Für das einzelne Mitglied bedeutet dies keine Belastung,
da das Postbestellgeld nur wenige Pfennige im Monat beträgt. Dem
Verein erwächst daraus eine Ersparnis von monatlich über 600 Ji.
Uach den Erkundigungen bei der Post muß das Bestellgeld
bei Sammelbestellungen, die vom Verlag aus gemacht werden,
sogleich bei der Bestellung vom Verlag bezahlt werden. Es
Kann also nicht von den einzelnen Bezieherinnen der Zeit
schriften vom Briefträger eingezogen werden, wir bitten
deshalb unsere Mitglieder, bei der zukünftigen Zahlung (nicht
rückwirkend), des Vereinsbeitrages monatlich 10 Bestellgeld
hinzuzufügen.
Muttertag.
.. Katholische Schulorganisation fordert die Elternvereinigungen und
die Mitglieder der katholischen (Organisationen auf, dahin zu wirken, daß
rn allen deutschen Familien am Sonntag, den 27. Juli, dem Tag nach dem
Fest der hl. Mutter Anna, „das Fest der Mutter" begangen werde, besonders
uuch durch die Vereinigung mit dem eucharistischen Heiland zu Ehren der
Mutter, wir bitten die Bezirksvereine, diesen Gedanken in weite Kreise
zu tragen. 1
Karitaskaffe.
Eingänge vom 1. Mai bis 30. Juni.
/r Rfleinc 26 Beuchen 16; St. Goarshausen 15
CocsTelö 19,30; dojel 17; Horde 51; Neiße 8; Sodingen 36,20; Siegen 11
hohenzollern 20; Höxter II 1,50; Meschede 30; Hamm 358
Elnzelspenden: L. Sch. in v. 5 Ji\ h. F. in N. 4; M. h. in S. 5
2: Ungenannt in w. 10; fl. Sch. in h. 5.50; h. G. in v. 10
CE- fl. in Th. 10; n. N. in h. 10; Ein Mitglied des 8. v. Groß-Berlin 9
Kath. Lyzeum Düren 10; Verzicht auf Honorar 6.
vlindenkasse: N. N. in M. 5 Ji\ fl. Sch. in h. 3,50.
Das Postscheckkonto 26 986 ist geschloffen. Alle Sendungen bitte an
das neue Postscheckkonto Nr. 96000 Zcheckamt Köln, Maria
Aistermann, Loppard, Postfach.
Bericht über den badischen Gautag in Mosbach am 29. Juni.
Diesmal war der Gautag der Badener in dem Gdenwalüftädtchen
Mosbach, um auch den „Hinterländern" die Teilnahme zu ermöglichen.
Eingeleitet wurde die Tagung mit der Generalkommunion, vor welcher der
geistliche Beirat des dortigen Bezirks h. h. Staütpfarrer Roser ermunternde
und innige Worte über die hl. Eucharistie als Zentralsonne des Lebens
der katholischen Lehrerin sprach. Um y 2 10 Uhr war Hochamt und predigt,
deren Thema, dem Festtag entsprechend, das Lrziehungswerk des göttlichen
Lehrmeisters an seinem Apostel Petrus bildete, der das (Oberhaupt der
Kirche werden sollte. L§ war eine pädagogische predigt, die bis zur letzten
Silbe im Bann hielt. — An das Hochamt schloß sich der erste Teil der
Tagung an, zu der auch Mütter und die Vorstände verschiedener (Organi
sationen eingeladen waren. Nachdem die Bezirksvorsitzende, Frl. Pfister,
Mosbach, die Versammlung eröffnet hatte, übernahm unsere Landesvorsitzende,
Frl. Beyerle. Konstanz, die Leitung. Zuerst sprach Frl. Schmitz, flachen, über
„Frauenpersönlichkeit und Lehrberuf". Sie ließ uns in der auf ein höchstes
Siel gerichteten, allseitig harmonischen Entwicklung der körperlichen und
geistigen Anlagen und Kräfte die für den Lehrberuf notwendige, wahre
Persönlichkeit erkennen. Dabei betonte sie das gleichwertige, aber ver-
schieden geartete Wesen von Mann und Frau und sah mit pauline
herber unsere Aufgabe darin, eine Frauenpersönlichkeit zu werden. —
Die zweite Rednerin, Frl. Hornung, Karlsruhe, führte uns in die Praxis
der Lrzählkunst mit ihrer sinnigen Wiedergabe der fluerbachschen Legende
„Das Marienkind". Sie zeigte, wie die Erzählkunst mit wahrer Mütter
lichkeit vereint ist und knüpfte daran praktische Winke, wie wahre Er
zählungen, Märchen und Legenden den Unterricht beleben nnd vertiefen
sollen. Schon die Freude der Kinder sollte uns die Mühe nicht verdrießen
lasten. Der gemütliche Teil, beginnend mit dem gemeinsamen Mittagessen,
wurde verschönt durch sinnvolle Gedichte, frohe Lieder und einen Frühlings
reigen Mosbacher Schulmädchen. Auch geschäftliche Dinge wurden am
Nachmittag noch besprochen. — Alle nahmen das Bewußtsein einer heiligen
Aufgabe und der Gemeinschaft mit, was wohl am meisten von den Land
lehrerinnen empfunden wurde, denen selten solch gemeinsame Feierstunden
beschieden sind. M. fl.
Heffen-Naffau.
Da für den Fortbildungskurs in der Zeit vom 28. Juli bis 2. August
nur wenige Anmeldungen erfolgt sind, kann zu diesem Termine der Kurs
nicht stattfinden, fluch im herbste (Anfang Oktober) kann er nur zustande
kommen, wenn noch mehr Teilnehmerinnen sich melden.
Die Landesoertreterin E. Rathmann, Frankfurt a. M., Lersnerftr. 39
Bezirk- und Zweigvereine.
Sackingen. Samstag, den 26. Juli, Zusammenkunft im Marienhau?,
mittags 2y 2 Uhr. 1. Vortrag: Der Rechenunterricht im zweiten Schuljahr.
2. wichtige Vereinsangelegenheiten, Beitrag fürs III. Vierteljahr usw.
Merktafel.
Düsseldorf. Thomas von Aquino-Feier der akademischen Kurse.
1. Kyrie und Gloria aus der Messe G-Dur von Schubert. 2. Festrede:
Prof. Dr. Steffes, Nymwegen: Thomas von Aquino und unsere Zeit.
3. Sanktus aus der GDur-Meste, von Schubert. Die Feier findet statt am
Donnerstag, den 17. Juli, abends iy 2 Uhr im Kaisersaal der Tonhalle.
Eintrittskarten für unsere Mitglieder 1 M (sonst 2 Ji, an der Abend
kasse 2y 2 JI) sind zu haben in der Geschäftsstelle der akademischen Kurse,
Klosterstr. 7 und im Tanisiushaus, wilh. Tellstr. 16.
Exerzitien für Learerinnen werden von einem als Jugend- und Seelen
führer" rühmlichst bekannten hochw. (vrdensmanne (8. I.) gehalten. Sie
finden statt vom 4. August abends bis 8. August morgens im Kloster vom
„hl. Herzen" in pützchen bei Beuel (nahe Bonn). Anmeldungen werden
vis spätestens 1. August erbeten an „Mutter Lumes, (vrdensfrau vom
hl. h." (Verpflegung 12 Ji.)
Stellenvermittlung.
Leiterin: E. Schulz, Berlin-Steglitz, Breitestraßs 7. (Rückporto beilegen!)
Stellenangebote.
Adlig, westfäl. Fam. sucht für (vkt. zu 5 Kindern im Alter von 7 — 11 I.
musik. Lehrerin, perfekt in Englisch und Französisch. (103.)
Fam. in Mitteldeutsch!, sucht f. 12jähr. Knaben Lehrerin mit Abitur. (105.
Bücherbesprechungem
Ein Büchlein hat das Frühjahr 1924 uns geschenkt, das den vielen
Freunden Beurons und seiner erhabenen Kunst große Freude bereiten wird:
„Der gregorianische Thoral" von B. Domikus Johner 0. S. B.,
Beuron, erschienen bei Engelhorns Aachfolger, Stuttgart,
wie der Titel besagt, schildert der erste Kantor der berühmten Trzabtcr
und bekannte Thorallehrer, Verfasser der „Schule des Thoralgescmges", in