226 Pata Morgans -- Feßler 1c.
ſpruch, wona<) das Geſchi> des Menſchen bis in das Einzelnſte ſo
feſt beſtimmt iſt, daß ihm die Freiheit, ſeinen eignen Weg zu gehen,
völlig genomwen erſcheint, Der Fatali8mus iſt ein Glaabenspunct
der Muhamedaner. | |
Fata Morgana, Luftſpiegelung, eine eigenthümliche optiſche Er-
ſcheinung, welche dem Auge trügliche Bilder von Städten, Seen 7c,
vorſpiegelt. |
Tatigue, Ermüdung, Beſchwerde ; fatiguiren, ermüden.
Au<ß durch wiederholtes Auftragen das Colorit eines Gemäldes be-
einträchtigen. - |
Fauteuil , ein Lehnſtuhl zur Bequemlichkeit.
Fehler in der Erziehung, Nur im Allgemeinen wollen wir
hier die Grundzüge andeuten, wie erzogen werden ſoll, und die
einzelnen Fehler der Kinder an ihrem Orte beſprechen. --- Alle
moraliſc<e Erziehung muß auf die Veredelung der ganzen
Geſinnung, auf die innere Harmonie aller Vorſtellungen und
Aneignungen , alle innere und äußere Thätigkeiten hinwirken. Nur
daraus geht Der tugendhafte Charakter hervor, den man ſo
oft mit einigen guten Eigenſchaften oder der Freiheit von einigen
Untagenden verwechſelt, und ſich dabei ſo leicht zufrieden ſtellt,
wenn man ſeinen Zöglingen nur einiges Böſe abgewöhnt, einiges
Gute in ihnen erhalten oder hervorgebrac<t hat, wodurch gleichwohl
für ihren ſittlichen Werth no< ſo wenig erreicht iſt, Indeß muß
die moraliſche Erziehung auch fördernd und beſſernd auf das Ein-
zelne Rückſicht nehmen, und in ſo fern laſſen ſic) von den allge-
meinen Grundſäßen noc< beſondere Regeln unterſcheiden, welche
einzelne Tugenden und moraliſche Fertigkeiten, ſo wie die Verhü-
tung und Bertilgung einzelner Unarten zum Gegenſtande haben.
Die Pädagogik dürfte dabei gewiſſermaßen auf jedes Moral-
ſyſtem verweiſen, wenn nicht das, was in dieſer Hinſicht zu thun
iſt, man<es Eigenthümliche in dem Verfahren des Jugenderziehers
nothwendig machte; und wenn nicht namentlich auf das Ent-
ſtehen guter und ſchlimmer Eigenſchaften des Charakters und ihre
erſte Behandlung grade hier ſo Vieles anfäme. Schon viel iſt
gewonnen, wenn nur der Erzieher in den Urſprung und die Natur
des Guten und Fehlerhaften und ſeine allmählige Entwikelüng
richtige Einſichten hat, und ſich von dieſen in der Behandlung
jugendlicher Gemüther leiten läßt. Die ſpecielle Anleitung Dazu
findet man bei den einzelnen Tugenden und Fehlern. Man vergl,
hierüber :
Kant's Anthropologie.
VBillaume, im Reviſionswerke, 2., 4., 5. Th.
S < warz, Erziehungslehre, 2. Th.
Salzmann, Krebsbüchlein, oder Anweiſung zu einer unver-
nünftigen Erziehung 2c,