manche Einschränkungen auferlegt, so stehen diese doch in keinem Verhältnis
zur Not der Diaspora, viele „wenig" machen ein „viel" aus. Auf zur
Tat! Wie wirksam der Missionsgedanke in den Kerzen der Duisburger
Nolleginnen ist, zeigte die reiche Ausstellung der Paramente, die von den
Damen des Missionszirkels innerhalb eines Wahres verfertigt worden waren
als fromme Liebesgabe für arme Pfarreien, wie manches Stündchen
fleißiger Arbeit haben sie im Laufe des Wahres gern geopfert! Reichhaltige
Literatur zum Gebrauche in der Schule sowie zur persönlichen Vertiefung
der Missionswissenschaft lag zur Einsicht und zum Kaufe aus. wirkungs
voll vorgetragene Chöre, Soli und Deklamationen atts Oreizehnlinden
trugen zur Verschönerung des Festes und zur Erhebung des Mifficms-
gedankens bei. Den Abschluß der würdigen Feier bildete ein lebendes Bild.
Lin Engel führt Heidenkinder aus allen Weltgegenden zur Himmelskönigin,
buch die Gemütlichkeit kam zur Geltung bei Kaffee und Kuchen. gewürzt
mir verlosungsfreuden und Enttäuschungen, welch letztere zunr Besten der
Mission „heroisch" getragen wurden.
Halle a/5. So., 8. ll. Versammlung. 1. 3 Uhr relig. Vortrag des
Herrn P. Erasmus in der neuen Kirche St. Barbara Lcke Turmstr. und
Lauchstädterstr. (zu erreichen mit Straßenbahnlinie 4 ab Riebeckplatz Richtung
Merseburgerstr.). 2. 5 Uhr auf Wunsch freie Ausiprache über schulpraktische
Fragen im Lehrerinnenzimmer der kath. Schule. 3. Gemütliches Beisammen
sein im Lafö König. Für das letzte Vierteljahr find 5,70 Ji vereinsbeiirag
zu zahlen. E. Berber.
Limburg. Mi., 5. II., Bezirksversammlung. 2% Uhr Segensandacht
mit religiösem Vortrag in der Rapelle der Marienschule. Danach im Schiller-
saal der „Ulten Post" gemeinschaftlicher Kaffee mit Gebäck, hierauf drei
Referate, gewonnen aus dem Fortditdungskursus in Fulda. Rückständige
Beiträge mitbringen. Um einen Überblick zu gewinnen, ob in der Rarwoche
'im Kloster der Pallottinerinnen zu Limburg wieder Exerzitien zustande
kommen können, bitte ich alle lieben vereinsschwestern, die sich beteiligen
wollen und nicht zur Versammlung kommen können, bis zum 15. November
zu schreiben an die Vorsitzende A. Rutscheidt, Limburg a. L.
Gsfeuburg i. B. Unsere nächste Vereinsversammlung findet am Sonn
tag, y. 1l., 3 Uhr im Rloster hier statt. Vortrag des h. h. Rlostsrpfarrers
Scheeler: „Wanderungen durch das gesunde und kranke Seelenleben des
Rindes." wir laden die Ib. Rolleginnen zu dieser ersten Versammlung nach
der Befreiung Dffenburgs recht herzlich ein und bitten um zahlreichen Besuch.
Der Vorstand.
Vezirkrvrrein Schweidnitz. Nächste Versammlung mit Vortrag am
8. 11. im Konferenzzimmer der kath. Mädchenschule, wegen verschiedener
wichtiger Besprechungen ist möglichst vollzähliges Erscheinen dringend not
wendig. Bitte, bald die Beiträge für das vierte Vierteljahr (3 Ji und
30 H Bestellgeld für die Wochenschrift) und auch die rückständigen Beiträge
'an die Sammlerin: Fräulein Rönig, Schweidnitz, Untere wilhelmstr. 22 zu
schicken.
Wsrmdiit. Dis Lehrerinnenversammlung findet Sonntag, 9. II. statt
,in Guttstadt um 1 Uhr in der Volksschule. I. Lektion des Schulrats Beusch
i(Veutsch), 2. Wahl zweier ausscheidender Mitglieder des Vorstandes, 3. ver
schiedenes.
Merttafel.
Die Familie als Grundlage des voller.
Ein Kursus für junge Frauen und Mütter, im heimgarten,
Neifse-Ueuland.
Der unter diesem Titel bereits angekündigte Kursus mußte aus ver
schiedenen Gründen verschoben werden. Lr ist nun auf die Seit vom 3'
bis 7. November festgesetzt worden. Der Lehrgang kann allerdings nur
dann stattfinden, wenn die notwendige Zahl von Teilnehmerinnen sich
angemeldet hat. Bei der eminenten Wichtigkeit gerade dieses Lehrganges
bitten wir alle Seelsorger, Lehrer und Leiterinnen von Frauenvereinen in
ihren Kreisen auf den Kursus aufmerksam zu machen. Die Gesamtkosten
für den ganzen Kursus einschließlich Wohnung und Verpflegung betragen
>16 Ji. Bettwäsche ist mitzubringen. Anmeldungen wolle man bis zum
29. 10. an die Kanzlei des „heimgarten" in Neisse-Neuland G/S. richten.
Oer genaue Kursusplan ist folgender:
Montag, den 4. November abends Eröffnung. Literarischer Abend:
„Mutter und Kind"; Vortrag: „Die Familie als Grundlage des Volkes."
Dienstag, den 4. November vormittag: Br. Walter Ztmmermann:
Die biolog'schen Grundlagen der Familie; Säuglingssterblichkeit und ihre
Bekämpfung. Nachmittags: Frau Maria Jokisl: praktische Säuglingspflege.
Rdends: Fräulein Musiklehrerin Ninni Vombrowski: Die Bedeutung der
Körperpflege, Rhythmik und Gymnastik mit praktischen Übungen.
Mittwoch, den 5. November vormiitags: Br. med. Walter Zimmer-
mann: Krankheiten in der Familie; Gesunde Lebensweise und Ernährung.
Fräulein Lehrerin Lachnitt: Die Schäden des Alkohols. Nachmittnos:
Br. Rudolf Jokiel: Vas heim und feine schöne Gestaltung. Präfekt Franz
Fritsch: von der rechten Familiengesinnung.
Donnerstag, den 6. November vormittags: P. Stratmann S. V. D.;
Die religiöse Aufgabe der Frau und Mutter. Nachmitlags: Studienassessor
w^esner: Kinderpsychologie und Lrziehungskunde. RreisfürsorgerinFläu-
lein E. Tschauner: Vormundschaftswesen und soziale Fürsorge. Abends
rnustkalifche Unterhaltung; Vortrag von Professor Br. Neumann: Musik und
Volkslied m der Familie.
Freitag, den 7. November vormittags: Br. med. w. Zimmermann:
der Kinder""* un ^ crcc Q '° 9e * $rau Schulrat Pohl: Die sexuelle Aufklärung
_ '
wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaften zu Hamm (Wests.)
(Staatlich anerkannt.)
Den Vorlesungen und Übungen liegt im Wintersemester folgende:
Arbeitsplan zugrunde:
1. Deutsch: Mittwoch 3-4% Uhr: Deutsche Literatur- und Sprachgeschichh
von der Renaissance über die Reformation und das Barock, übe:
Rlopstock, Wieland, Lesfing, die Stürmer und Dränger bis einschlietzliö
Herder. Studienassessor Franks.
2. Geschichte: Mittwoch 4%-6% Uhr: Deutsche Geschichte vom Ausgange
der Karolinger bis zum Interregnum. Studiendirektor Br. Kiinghorj:
3. Französische Mittwoch 4%-6% Uhr: I. Grammatik: Syntax des
Zeitwortes, verbunden mit schriftlichen Übungen. 2. Ausgewählte
Kapitel der Phonetik mit Übungen. 3. Lektüre: Maupassant:
Gentes et Nouvelles und ein modernes Lustspiel nach Vereinbarung
4. Überblick über die Geschichte und Erdkunde Frankreichs mit Vor
trägen in französischer Sprache. Studienrat hartkamp.
4. Englisch: Mittwoch 6%-8 Uhr (für Anfänger): An der Hand de-
Lehrbuches von Hausknecht: The Eaglish Scholar. 1. Einübung de
Aussprache. 2. Einführung in das gesprochene Englisch, verbunden
mit einem Überblick über die Formenlehre und 4ie wichtigsten Er
scheiirungen der Syntax. 3. Einführung in die Schriftsprache und
systematische Behandlung der englischen Grammatik. Dazu nach Weih
nachten: Lesen und Besprechen englischer Aufsätze, Erzählungen usw.
Studienrat Lllöracht.
5. Englisch: Mittwoch 6%-8 Uhr (für Fortgeschrittene): I. Grammatik:
Syntax des Verbs, des Artikels, der Pronomina, Gebrauch der Prä
positionen, Wiederholung der Elementargrammatik. Sammlung von.
Material zur Synonymik. 2. Lektüre: Thambers English History.
Dickens: A Christmas Carol. 3. Sprachübungen und Aussprache.
- belehrung auf phonetischer Grundlage. Professor Br. Roack.
6. Englisch: Donnerstag 4% — 6% Uhr (für Anfänger): parallelkurfus
zu Nr. 4. Studienrat Ellbracht.
7. Latein: Donnerstag 3-4% Uhr: I. Kenntnis der elementaren latei
nischen Grammatik, insbesondere der Formenlehre (5 Deklinationen,
Hilfsverbum esse, 4 Konjugationen, Adverbia, Numeralia, Komparation,
unregelmäßige I. und 2. Konjugation) (Vftermann-Müller: Lateinisches
Übungsbuch, Ausgabe für Reformschulen. 2. Konstruieren und Über
setzen lateinischer und deutscher Sätze. 3. Ab Weihnachten gelegentliche
Übersetzungen leichterer Stellen aus Eäsar: Be hello Galileo. Studien
assessor Kientrupp.
8. Mathematik: Mittwoch 3-4% Uhr: (Quadratische Gleichungen mit
mehreren Unbekannten, unbestimmte Gleichungen, komplexe Zahlen,
Wiederholung und Erweiterung der ebenen Trigonometr'ie, Geometrie,
Stereometrie. Schulrat Br. Keisker.
9. Physik: Mittwoch 4%-6% Uhr: Fortsetzung der Mechanik fester
Körper, Mechanik der Flüssigkeiten und Gase. (Mit praktischen
Übungen.) Studienrat Br. preußer.
10. Erdkunde: Mittwoch 6% — 8 Uhr: Meeres- und Gletscherkunde.
Übungen im Auswerten der Karlen der Landesaufnahmen, 4 halb
tägige Ausflüge. Studienrat Br. Giers.
Yücherbesprechungen.
Mariendlchtungen ans der vühne.
Lin Kranz von lieblichen Blüten umgibt das Haupt der Himmelskönigin
in der mittelalterlichen Dichtung. Zarte Legenden, Lieder, in denen ihre
Macht gepriesen wird, sind uns aus diesen Tagen überliefert. Geringer ist
die Anzahl der dramatischen Dichtungen, die aus dem Leben der Jungfrau
Maria oder aus dem Legendenkreis, den das fromme Volk um sie gewoben,
ihren Stoff nehmen. Am verbreitetsten sind die „Marienklagen". Zwie
gespräche zwischen Maria und Johannes nach dem Tode des Herrn, in denen
ofl eine süße, schmerzliche Innigkeit waltet. U. w. ist keine davon ins
Neuhochdeutsche übersetzt. Unmittelbar an Nlariä Leben schließt sich ein mittel-
niederländisches Mysterienspiel an: „Mariens siebente Herrlichkeit", das
soeben in einer neuhochdeutschen Bühnenbearbeitung im Verlag des Bühnen -
Volksbundes erschienen ist. Die siebente Herrlichkeit Mariens ist ihre
wunderbare Himmelfahrt. Da diese aber nicht gut allein Gegenstand einer
dramatischen Dichtung sein konnte, hat der unbekannte Dichter die Hand
lung geschickt mit den letzten Lebenslagen Mariens verknüpft, da sie Ab
schied ilimmt von Johannes, der sich auf Gottes Geheiß nach Ephesus
begeben soll. Die Wut einiger Feinde Jesu gegen seine Mutter, ihre
versuche, auch sie zu verderben oder sich wenigstens ihres Leichnams zu
bemächtigen, wobei sie von Satan und seinem Anhang unterstützt werdet!,
die wunderbare Zusammenkunft der Apostel am Sterbelager Marias mn
einziger Ausnahme des Thomas, den feine Grübeleien in Indien festhalten,
endlich die Gff.iung des leeren Grabes, dessen Wunder den Aposteln mit.
zuteilen Thomas gewürdigt wird, und die darauf erfolgende Bekehrung
eines großen Teiles des Volkes — das alles ist geschickt zu einer drama
tischen Handlung verwoben. An die Spieler, wie auch an die Bühnenaus
stattung, besonders die Beleuchtung werden ziemlich hohe Anforderungtu
gestellt, so daß eine Aufführung nur für sehr geübte Kreise in Frage kommen
kann. Dann wird sie sicher ihre Wirkung nicht verfehlen.
Neben diesen dramatischen Dichtungen, die ihren Stoff aus dem Leben
Mariä selbst entnehmen, treten dann die Bearbeitungen von Legenden, di-
sich an ihren Namen anlehnen, hier liegt eine altflämische Dichtung vot
„Mariechen von Nymwegen, wie sie mehr denn sieben Jahre mit dem
Teufel zusammenwohnte und verkehrte". Gegen Ende des 15. Jh. spielet
> die seltsamen Begebnisse. Ansang des 16. Jh. ist die Dichtung wohl ent-