423
,Zungen sich lösten. Ls folgte lebhafte Zustimmung zur Bekämpfung |
der Auswüchse. Noch manches anlegende Wort folgte und mit der
Aufforderung, in Sachen der Aufklärung und Berufswahl vertrauens-
vvoll Bat auch bei der Lehrerin zu suchen, schloß die leitende Lehrerin
die Versammlung.
Lehrerinnen und Mütter waren sich eins in dem Gedanken:
„IDir sind einander näher gekommen" - das fühlte man - und
es dauerte noch lange — es war 9 Uhr geworden, — bis die
letzten Mütter dankbar von uns Lehrerinnen Abschied genommen hatten.
Sur Nsdefrage.
(Line Skizze für unsere Modearbeit bringt das Nachrichtenblatt
des katholischen Frauenbundes vom Oktober 1924. Sie wird sicher
viel Interesse finden, vre Schriftleitung.)
Leitsatz:
Die Modearbeit im Bund, als eine in der Hauptsache aposto
lische, verpflichtet zu Gewissenhaftigkeit und zu Ausdauer.
Sie ist ein mühsames, kleines, aber systematisches Tun Tag für Tag.
I. Für die Abwehr:
1. Ist feiner Takt gewährleistet, dann dürfte eine gesinnungs
treue Gemeinschaft die Uleidung, wie sie von Mitgliedern zu vundes-
zusammenkünften, in der Kirche . . . getragen wird, prüfen und
auch rügen.
Engherzigkeit des Urteils verdirbt mehr, als es nützt.
2. Selbsthilfe der Konsumenten durch Organisation und Boykott.
Tine bestimmt ausgesprochene Meinung in Mode und Konfektions
haus kann maßgebend werden für den Umsatz eines Modeartikels
(Kleinstadt). Die Nachfrage regelt das Angebot. — Schaufenster
auslagen.
3. Vas verwerfliche des in Modeschauen Gebotenen klar in einer
Besprechung für die presse herausstellen.
II. Zur Erziehung und Beeinflussung:
1. Persönliches zielbewußtes hineintragen und Pflegen unserer
Auffassung im Familien-, beruflichen und Bekanntenkreis.
2. Aussprachen in kleinen Arbeitsgemeinschaften (an Hand der
-Kostümgeschichte, eines neuzeitlichen Modeblattes, bei Museumsbesuchen,
^Wanderungen durch die Modeabteilungen eines Warenhauses, beim
^Anschauen der Auslagen der Konfektionsgeschäfte) mögen von Ge
dankenlosigkeit zu einer vom Gewissen geleiteten Geschmacksrichtung
führen. - Junge Mütter (Kinderkleidung), Ballmütter, im gesell
schaftlichen Leben tonangebende Mitglieder.
3. Einrichtung von Schneider- und Schneideränderkursen unter
verantwortlicher Leitung.
4. Bei Exerzitien besondere Behandlung dieser Themas nach vor
heriger Rücksprache mit dem Exerzitienmeister.
5. Gewinnung aller örtlichen Jugendbewegungsgruppen für unser
Apostolat (kann nicht pflegerisch, nur durch eine jugendliche Ver
treterin selbst versucht werden).
6. Verpflichtung aller örtlichen Vereins-Leitungen und-sekretärinnen
auf ein dauerndes Propagieren des leitenden Gedankens in dem
Mitgliederkreis ihrer Organisationen.
7. Erfassung der Mädchenschullehrsrinnen. — Kommunionkinder-
klaisen, besonders in den Volksschulen; höhere Lyzeal- und Gym
nasialklassen. Klosterfrauen (Instiiutskleidung). Elternabende bei
Schulentlassung.
8. Fühlungnahme mit den technischen Lehrerinnen, den Lehre
rinnen der Zortbildungs- und Gewerbeschulen und der sozialen Frauen
schulen. (Beim Unterricht in Lebenstzunde, Materialkunde. . . .)
9. Beeinflussung der Schneiderkursleiterinnen, der Schneider
akademien. der wrißnähschulen. letzteres z. 3t. besonders wichtig.
(An Lehrer und Schülerschar am besten zu erreichen durch ernen
gesinnungstreuen in der Schule oder im Kurs lernenden Iugendkreis.)
10. Zusammenschluß und Bekanntmachung durchaus zuverlässiger
Schneiderinnen und Werkstätten. Dieselben sind für unsere Aufgabe
nur zu interessieren und zu gewinnen, wenn ihnen sachliche Anregung
(ftuchtbarer Austausch mit dem jungen Kunstqewerbe) oder wirt
schaftliche Unterstützung (neue Kundinnen) geboten wird. - wie
erreichen wir die hausschneiderin?
11. Erfassung der Lehrmädchen; direkt in den Ständesvereinen,
indirekt durch die Fortbildungsschule.
12. Gute Aufsätze zur Kleid- und Modefrage rn der Lokalpresse,
besonders in Frauenbeilagen.
13. Erhaltung und Pflege der Volkstrachten. (Landwirtschafts-
kammer.)
Ul. Als neugestaltendes Zchafftn.
1. Die Jugend zum Selbstschneidern anregen.
2. Veranlassung geben zu handwerklicher Ausbildung junger
Mädchen mit höherer Schulbildung (Berufsberatung), Fühlung be
halten mit den für das Schneiderhandwerk gewonnenen jungen
Lehrlingen und Gesellen.
3. Beratung?-, Zuschneide- und Anprobiermöglichkeiten schaffen bei
einer schneidertechnisch befähigten Schneiderin gegen geringes Entgelt.
4. Preisausschreiben und Prämiierung guter Modelle (inbegriffen
Abgabe von Zeichnung, Schnitt und beschreibendem T.xt).
5. veranstalten eigener Kleidschauen, vorbereitende Arbeit und
die Prüfungskommission können liegen, wenn man weite Kreise
fassen will, etwa bei den Jugendgruppen und -bünden für das Kleid
der Jugend; bei den Frauenorganisationen für das Frauenkleid; bei
den Standesorganisationen für das Berufskleid; beim Kunstgewerbe
für das Festkleid. Die Schwierigkeiten einer gleichen Meinungs
bildung unter so verschiedenen weltanschauungs- und Jnteressenpruppen
ist nicht zu verkennen.
6. Die eigentliche und vollkommene Lösung der Kleidfrage kann
uns nur gelingen mittels eigener Werkstätten im Bund, wenn
sich keine der örtlich bestehenden zur Verfügung stellt, liegt die not
wendigste Aufgabe unseres Modeapostolates im Gewinnen junger,
fähiger Frauen im Hinblick auf dieses Ziel. (Meisterdiplom uner
läßlich zur schneidergewerblichen Geltung.)
7. Als erstes heft aus einer geplanten heftfolge zur praktischen
Anregung für die Frauenkleidung ist bei unserer Zentralstelle die
Herausgabe eines Wäscheheftes in Vorbereitung. Es sollen darin
auch gern alle Erfahrungen aus Mitgliederkreisen aufgenommen
werden, wenn sie brauchbar in Schnitt und genauer Beschreibung
weitergegeben werden.
verantwortlich für die Modearbeit im Bund:
Martha KT. Kretschmer, Breslau I, Taschenstraße 19
Aus unserem verein.
An die verheirateten Lehrerinnen im besetzten Gebiet.
Die Zeit für die Anträge auf Bewilligung der Abfindungssumme auf
Gründ des Min.-Erl. vom 3. Juli 1924 (flehe Wochenschrift Nr. 26 vom
26. 3ult 1924) ist nicht befristet. Die Übertragung der Personalabbau
verordnung auf das besetzte Gebiet ist nicht beabsichtigt, voraussichtlich
wird mit dem Ablauf des Kalenderjahres der allgemeine Abbau eingestellt
werden, wer von den verheirateten Lehrerinnen sich also die Ab
findungssumme retten will, der stelle schleunigst den Antrag bei seinem
Schulrat, da es sich ja um Stellen handeln mutz, deren vorläufige Nicht-
bejetzung im Interesse der personalverminderung liegt. Nach Ablauf des
Jahres heißt es nur: Entweder Bleiben im Schuldienst oder Abgehen ohne
jede Entlchädigung.
An alle verheirateten Lehrerinnen mochten wir uns deshalb wenden
mit der Bitte, in ihrem eigenen Interesse und im Interesse der jungen
Kolleginnen diese letzte Möglichkeit für die Erhaltung der Abfindungs
summe zu ergreifen.
Jahresbericht für 1925.
In diesen Tagen ging den Lezirksoereinen das Formular für den
Jahresbericht zu. Die Hauptgelchäftsstclle (Berlin-Steglitz, Breitrstraße 7)
bittet um möglichst baldige Rücksendung.
Unterstützurrgslaffe.
1. Achtung! Die Übergangszeit läuft ab! Mit dem 31. Dezember
dieses Jahres läuft die Übergangszeit ab, während welcher die früheren
Mitglieder der Kasse sich wieder zum Beitritt melden müssen, wenn sie sich
alte Rechte erhallen wollen, wer die Wiedermeldung noch nicht besorgt hat,
möge dieses schleunigst nachholen und zu dem Zwecke an die I. Schrift
führerin Frl. D. Meller, Köln, Brückenstraße 16, eine Postkarte folgenden
önhalies richten:
Die Unterzeichnete, ftüher Mitglied der Unterstützungskasse unter
Nr. , wohnhaft in Str.
Nr. , erklärt, daß sie Mitglied der Kasse bleiben will, und
daß sie die in der Wochenschrift für katholische Lehrerinnen veröffent
lichte Geschäftsordnung der Kaffe anerkennt.
Datum. Unterschrift (vor- und Zuname).
Es wird auf dar dringendste gebeten, doch die frühere Mitgliedsnummer,
die auf dem Kufnahmeschein verzeichnet ist, den jedes Mitglied in Händen