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4.
Er nimmt die Testprüfung vor. ^ «
ver prüfend« Lehrer ist hierbei an die Anweisungen über
Methode und Seit gebunden, jedoch ist «in« sinngemäße, lebendige
Auffassung der einzelnen Test» zulässig. Vaoet i, tnrde andere zu
beachten, daß die gepellten Aufgaben wohl erfaßt werden sollen,
daq aber die hierbei angewandten Fragen und hrbrfragen die Auf
gab« nicht wesentlich erleichtern oder erschweren dürfen, hier ikt
weitgehende Schulung der prüfenden Hauptsache. Sondernotizen
und prot-kollführung sind noiwendig. vre Testecgebnille sind roch
Formular beizufügen. Var Lebensalter ist st-ts auf volle Jahre zu
berechnen, die öerechnung für alle Schulen einheitlich zu gepalten,
(voberlag: „Kurze Anleitung-.»
Beispiel: L. A (Lebensalter).
3. st. (Inlelligenzalter).
3. R. (3nt-ll>aenzrückstand).
3. Hu. sJntelligenzquorient).
Die Tepprüfung kann von einem zweiten hUfrfchullehrer vor
genommen werden.
Die Eintragungen in den Erhebungsbogen.
Um der Schulauffichtsbebörde die vorgeschriebene Entscheidung
zu ermöglichen. ,st es notwendig, daß dre Prüfungen sich in einheit
licher Form vollziehen und die Linzelercebriffe ou» dem Erhebungs
bogen zu erkennen sind. Nur die für das einzelne Rind charakteri
stischen Angaben werden niedergeschrieben.
Muster.
1. Allgemeinauffassung (Umwelt).
A. I. Angaben ungenau, unsicher
oder: weiß gut Bescheid.
A. 5. weiß kaum etwas zu sogen
oder: kann ziemlich eingehend Auskunft geben.
B. 2. Stasi ist fremd, gibt keine Auskunft
oder ist genügend orientiert.
6. 6. Gibt kaum Auskunft, obwohl Vater Schneider ist
oder: kaum einige unklare Begriffe vo-Handen.
Statt hier auf di« Einzelheiten einzugehen, kann bei durchweg
gleichmäßiger Auffassung mehrerer Begriffskomplexe dar Urteil zu
sammengefaßt werden, z. v.
3lt m seiner Umwelt außerordentlich schlecht orientiert
oder: hat aus seiner Umwelt nur wenig Begriffe,
oder: weiß in seiner Umwelt genügend, gut Bescheid.
2. Schulkenntnisse:
a) plauderstosie. Erzählungen, Gedichte.
was hat der Schüler von dem im Lehrplan vorgeschriebenen
Lehrstoff erfaßt?
Rann er eiwar daraus erzählen? evtl, war?
Rinn er ein Gedicht auswendig?
d) Malen. Stäbchenlegen. Formen.
Rann derSchüler leichte Aufgaben des Lehrplans lösen? ev*l. welche?
e) Lesen: I. 3ahlderdekannrcnvuchstaben:(valkenschltft?Antiqua?
Sütterlin?)
2. Liest der SchAer Lautverbindungen?
3. Wieweit liest er in der Fidel (Domfibel)?
4. Wieweit geht seine Lernfertigkeit überhaupt?
ä) Schreiben. Abschreiben, Diktat:
1. llann der Schüler Buchstaben — Wörter abschreiben?
2. Faßt er Einzellaute auf; gibt er sie in Zeichen wieder?
3. Faßt er Wörter — Sätze auf; gibt er sie in der Schrift wieder?
Proben hieraus sind jedesmal im Erhebungsbogen in getreuer
Abschrift festzulegen,
e) Rechnen:
1. Der Schüler zeigt an der Hand oder der Rechenmaschine bis:
2. Der Schüler operiert mit Anschauung bis:
3. Der Schüler operiert ohne Anschauung bis:
Wo sie ein besonderes charakteristisches Merkmal der Beur
teilung bilden, können einzelne Proben im ersten Zehner fest
geegt, die Lösungsdauer ersichtlich gemacht werden, indem die
Sekundendauer durch senkrechte Striche markiert wird. 3-j-I
— SIS! 4, 3 - 1 = || 2 nur, wenn sie ein charakteristisches
Merkmal der Bmtieilung bilden.
HL Testprüfungsergebnis:
Formular ist stets beizufügen!
IV. Urteil:
Auf Grund der Wertung aller Ergebniffe ist das Urteil über hilfs.
fchulbedürftigkeit aufzubauen. Es gehören hierhm das Erfahrungs-
urterl der Nlnmalschule, der Untersuchungsber cht des Schularztes, das
Umwelturteil. die Schulkenntnisse und dar Teste.grbnir. In vielen
Fällen wird trotz aller aufgewandten Sorgfalt das Gefamturteil nicht
leicht fein. Dieses Urteil lautet:
1. hilfsschulbedürftig,
2. nicht hilfsschulbedürstig,
3. undestimmt. ein Jahr zur Beobachtung zurück.
V. Entscheidung der SchulaufjichtrbedSrde.
VI. Rückversetzung.
Zeigt es si h, daß ausnahmsweise trotz aller Sorgfalt ein Rind zu Unrecht
in die Hilfsschule übernommen wurde, so ist bei der Schulaufsichtsbehörde
v» « Antrag auf Rückoerletzung in die Normalschule zu stellen.
Vu. Bei tiefgehender gegensätzlicher Beurteilung und Stellungnahme zwischen
Normalichle. h lfrschnle und Schularzt kan» die Schu'ausfichtsb«Hörde
«ar betreffende Rmd einer besonders dazu gebildeten Rommission über.
»«»,«", desteqeu» au, einem pchchiatnsch gebildeten Swularzt und ein»«
hilfsschullehrer. 3n jedem Falle aber bleibt die endgültige Cn schriduna
Lache der SchulauffichtsdehSrve. *
Welche Rinder kommen in den hilfrfchvlkindergarten?
Rin»er, welche im allgemeinen die nachstehend bezeichneten Aufgabe,
nicht lösen, gehören nutzt mehr zur Hilfsschule, sondern sind dem h,lfs.
fchu!Kindergarten zn überweisen, von wo aus weiter über sie zn ent
scheiden ist.
Ls ist zu prüfen:
1. Die Funktionen der Sinnesorgane (Auge, Shr, Gelast, Ge.
schmück).
2. Gb das Rind di« einfachsten Begriffe feiner Umwelt hat: Er.
keinen der Gegenstände am Ri de und in seiner nächsten Um.
yevung; Benennen dieser Gegenstände.
2. Gb das Rind den Zweck der einfachsten Gebrauchsgeaenbände er.
faßt hat und aussprechen kann. Messer, Gabel, Griffel, Gfen (auch
Auge — Ghr).
4. Gb es Eigenschaften an diesen Gegenständen erkennt und angibt.
Gegenlätze erleichtern die Antworten. hierhm gehören: warm —.
Katt (Gsrn), dick — dünn. spitz — stumpf (Griffel), kurz — lang
(Griffels, hart — weich, sauer — süß. rauh — glatt, schwarz — weiß.
2. Gb es von den einfachsten Formen (ohne Namengebung) eine Auf.
fassang hat.
Zwei gleiche Formen werden zusammengesucht oder eine Form
in den betreffrnden Ausschnitt des Formenbreiter gelegt (nur Q,
CH3, O, A).
6. (l)o es Farbenauffassung hat (Namen nicht gefordert). Zwei
gleiche Färb: Strichen werden zusammengesucht.
Sahibegrisse bleiben außer Betracht.
Die genannten Aufgaben geben hinreickend Aufschluß über di»
Sprachentwicklung der betreffenden Rindes.
Meimrngrarrtausch.
Sur Urabstimmung über den vereinsbeitrag.
Ein« Rollegin bittet, folgender Zuschrift Raum zn geben:
„Ich freue mich, daß der Verein kath. deutscher Lehrerinnen eine Er.
Höhung des Beltrages vorgeschlagen hat, bedauere aber, daß auch ein so
meüriger Satz von SV pfg. im Monat zur Abstimmung gestellt ist. hoffent»
lich verleitet er die Rolleginnen nicht zn der Meinung, mit ihm »er dar
vereinsleben in genügendem Maße wiederaufzubauen. Andere Grgani a»
tionen nehmen 3-S Ji vierlehührlichen Beitrag, ohne im entferntesten so«
viel zu blrten wie unser Verein.
Dankbar empfinde ich, daß die vere'nsleitung im vertrauen auf unser»
Einsicht die wochenschrist bereits vergrößert hat. Möchten doch alle die»
venrauen rechtfertigen und für w-nigstenr ! Ji monatlichen Beitrag stimmen,
ohne aber das Wort „Gpfer" zu gebrauchen. Gpsern müßten wir recht
viel für unsere notleidenden Rclleginnen, der vereinsbeilrag ist aber kei»
Gpfer, sondern eine Pflicht . .
Sur Frage der privat- und Rlafseuliktüre.
In unserer Lehrerinnen-Zeitschrift äußerte die Schrifrkeilung den Wunsch
nach Anregungen aus dem Leserkreise. Da sich zu Beginn des Schuljahres
das Interesse unter anderem auch auf die Auswahl des Stoffes richtet,
möchte ich anfragen, ob man nicht mehr als bisher auf unsere katholische.
Dichter, Schriftsteller und Derleger hinweisen könnie. Wir sind gewiß einig
in der Auffassung, daß bessere Zeiten nur von befferen Menschen herbei
geführt werden können, diese aber in liefgewurzelter, alles praktische Leben
durchdringender Raiholizität am besten erwachsen. Führen wir dader unser«
Jugend auch m Deutsch und Geschichte beharrlicher an die Huellen kalb. Literatur.
Ich denke vor allem an Weder» „Drrizehnlinden", das in unserer Schule mebr»
fach mit Ei folg, einmal bei mir Rlossenlektür« gewesen ist. Solche, welche
den Rrndern das Verständnis für die)« Dichtung absprachen, habe ich durch
freie Arbeiten eines befferen belehrt. Nachdem die Umder entlaffen waren,
ist ihnen, wie sie selbst sagten, das Verständnis für die!«» edle Buch ständig
gewachsen. Auch die Eltern lasen er mit Genuß und scheuten auch in die'cm
Jahre die Auslagen nicht, obwohl er durchweg schlichte Bergarbeiter sind»
Gerade .Dreizehnlinden- ist eine unerschöpfl che Fundgrube für alles, was
die Charakterbildung fördern kann. Die Dichtung atmet echt kath. Geist,
den man zum Schaden unserer Jugend in der heutigen Literatur so wenig
spürt, wer sich die Weisheit der Lehrsprüche zu eigen macht, findet Ruhe
und Sicherheit in unserer aller zersetzenden, haltlosen Zeit. In dem Maße»
in dem sich in Elmar der Zwieipalt löst, festigt sich auch der Standpunkt
der Heranwachsenden Rindes gegenüber dem Glauvenszwie^palt. den es in
seiner Umwelt, vielleicht auch bei seinen Eltern wahrnimmt, am Ende gar
schon in sich selber fühlt.
was mir „Dreizehnlinden" für die Gbrrklaffe noch besonders empfehlcns«
wert macht, ist der Umstand, daß es uns eine wahrhaft edle, keusche und
opferbereite Liebe zwischen Elmar und Hildegunde zeichnet in einer Zeit,
in der die Jugend schon allzu fiüh die Abgründe der menschlichen Gesellschaft
kennen lernt und die Liebe zwischen den Geschlechtern kaum noch anders
als mit lüsternen Augen betrachtet. Mehr denn je finden wir heute auch
die seelische Einstellung für das stolze heimatgefühl und den edlen Freiheils«
drang unserer vordern.
wäre es nun nicht möglich, zur Verbreitung von „Dreizehnlinden"
dieses im „Deutschen Gut" herauszugeben und in der Zeitschrift zu empfehlen?
Auch für Goliath halten die Mädchenoderklaffen Verständnis. Auch de,
gern gelesenen Nannq-Büchern wäre eine Herausgabe in billiger Ausgab«
zu wünschen. Auf der Mittelstufe würde das allgemein geschätzt» „Als