Full text: Wochenschrift für katholische Lehrerinnen - 37.1924 (37)

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I i Schuloerbänden, in denen ver 
Grund betrag an ö Uli dem Sonder. 
Zuschlag bis zum 30. 11. 1923 be« 
trug (Pr. Ves.-Bl. S. 135): hundert- 
fotz des Dienfteinkommens 
für jede Lehrer- 
stelle monatlich 
Milliarden Mark 
für jede Lehrerin- 
stelle monatlich 
Milliarden Mark 
1 v. h. 
50 
40 
175 
140 
300 
240 
8 „ , 
425 
349 
10 „ , 
525 
420 
13 , * 
650 
520 
15 , n 
775 
620 
18 , , 
900 
720 
20 „ „ 
1025 
820 
25 , „ 
1275 
1020 
37 „ * 
1875 
1500 
52 „ „ 
2625 
2100 
b) für die Zeit vom I. 12. 1923 bis zum 31. 3. 1924 
in Schuloerbänden, in denen der 
Grundbelrag an örtlichem Sonder. 
Zuschlag vom 1. 12. 1923 ab be. 
trägt(pr. Ves.-Bl. S. 218): hundert, 
sah des vienstein»-ommens 
für jede Lehrer- 
stelle monatlich 
Goldmark 
für jede Lehrerin, 
stelle monatlich 
Goldmark 
2 v. h. 
2 
2 
4 , if 
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32 
29 
42 „ „ 
48 
43 
Die Vordrucke 2832 find auch durch Eintragung dieser besonderen 
Beiträge 15p. 14 bis 22 und Titelblatt) vorzubereiten. 
Der Gesamtbetrag der Kassenanweisungen fSchlußanweisung) hat aus 
Billionen JL zu lauten. Für 1923 ist von den Anweisungen ein Konzept 
zurückzubehalten. 
Aus unserem verein. 
Der veitrag für dar zweite Vierteljahr. 
(vgl. Nr. 14 S. 86) ist möglichst bald, und zwar an die Sammlerin zu 
zahlen. Die Sammlerinnen werden gebeten, die gesammelten Gelder ihrer 
seits bald — gegebenenfalls in Raten — an die Haupikasse zu überweisen 
(verein bath. deutscher Lehrerinnen, Berlin-Steglitz, Breiteftr. 7. Postscheck 
Berlin Nr. 154 850) 
vorstandsblStter. 
Auf verschiedene Anfragen wird mitgeteilt, daß wir seit etwa zwei Jahren 
keine Vorstandsbläiter herausgegeben haben, weil die Kosten zu hoch waren, 
Alle sonst darin mitgeteUten Nachrichten sind in der Wochenschrift ab 
gedruckt, besonders Eiliges durch Rundschreiben mitgeteilt worden. So 
soll es auch in der nächsten Zeit gehandhabt werden. 
vereinsbücherei voppard (im Marlenheim). 
Einige Kolleginnen haben Bücher schon seit sehr langer Zeit entliehen. 
Sie werden gebeten, diese möglichst bald zurückzugeben. — Allen Anfragen 
ist Rückporto beizulegen. 
Sautag in Darmstadt. 
Strahlende, warme Frühlingssonne lag über hessischem Land. Ein 
Sonntagmorgen voll von den Zukunstsverheißimgen eines neu erwachenden 
Lebens. Ur d rn Hessens Hauptstadt eine ansehnliche Zahl erwartungsfroher 
Vereinsmitglieder, die der 23. Marz zum hessischen Gautag des katholischen 
LehrerinnNlvereins herbeigeführt hatte. Seit vier Jahren wieder die eiste 
große Tagung, die seit der Abfperrung des linksrheinischen Gebietes möglick 
war. Kein Wunder, daß da schon dre Kerzen hc sfnungsfceudiger wurden! 
Der von den Englischen Fräulein zur Verfügung gepellte raal reichte gerade 
aus, um^ dis zur Vormutagsversammlung Lr-chienenen zu fassen. Froher, 
starker Zukunstsglauve kla"g ans den herzlichen Begrüßu- gsworten der 
1. Vorsitzenden des Lezirksvereins varmstadt, Frl. Simmer, und aus denen 
cer stellvertretenden Vorsitzenden des hejsi,chen Landerausschusses. Frl. Lucas. 
Mainz. Neues, junges Leben draußen in der Naiur, jrifches, junges Leben 
auch rm verein, das war der Grundton der Versammlung Or^m hatte 
nu J^ T ö ' c fugend dar Wort. Sie häite sich keine bessere Sprecherin 
wahren können, als sie es in Fräulein heymandt. Sel'genstadt, getan hat. 
Oa sprach die starke Begeisterungssühigkeic der Jvgeno, der Idealismus, 
der noch in Helligen Feuern glüht, sprach für und von der Jugend und 
.achte wob! auch in den herzen der vom Alltag «chon Zurechtgestrichenen 
unvermerkt ein verglimmesdes Feuer wieder an. Klare und lie>e Gedanken 
waren er, die da Worte fanden zu den drei Kernfragen: was sagt die 
lunge Lehrerin mit der Tatsache, daß sie dem Vereine beigeireten ist? was 
-ann der verein ihr geben? was kann sie dem vereine geben? Sie 
^ klang m dem Gelöbnis: Unsere Kraft den Kindern, unsere 
tl unserem König! — Dann allerdings hieß es. wieder zurück- 
9 Zu nüchternen Alltagsfragen. Mit Absicht hatte man die Zeitfragen 
für die katholischen Lehrerinnen Hessens zum Mittelpunkt der Aussprache 
gemacht. Bet der Frage des Übdaus wurde betont, daß es nicht Absicht 
aer Regierung sei, die Lehrerinnen bäiter zu treffen als die Lekrer; das 
zahlenmäßige Verhältnis solle gewahrt bleiben. In ruhig sachlicher Art 
besprach man dann die Stellung des katholischen Lehrerinnenvereins zum 
karholifchen Lehreroerein in Dessen, um eine Klärung herbeizuführen. Beront 
wurde, eine Arbeitsgemeinschaft sei möglich: 1. bei geschlossener Mitglieder« 
zahl der beiden vereine, 2. in gemeinschaftlichen Fragen, 3. durch Bezug 
üer „hessischen Schulblätter". — In der llachmittagsvsrsammlung wurde ein 
Brief üer seitherigen 1. vor sitzenden des hessischen Landesausschusses, Frl. 
Schiffmacher, Mainz, zur Kenntnis gebracht, in dem diese wegen Arberts» 
Überlastung ihr Ümr niederlegt. Nachdem der Verdienste von Frl. Schiff, 
macher gedacht worden war, ward« Frl. Lucas zur 1. Vorsitzenden gewählt, 
— hoch gingen die wogen der vaterländischen Begeisterung, als die verehrt« 
Vorsitzende des v. k. d. L., Frl. Schm tz, Berlin, über „Lehrerin und Deutsch 
tum" sprach. Sie führte aus: Vas Deutschtum, das wir lieben, ist kein 
Staats- und kem parteibegriff. es ist an keine Grenzen gebunden, wir 
lieben es, wer! es Art ist, in die wir hineingeboren sind, wir lieben das 
Volk, das mit seiner Natur und Geschichte geworden und dieser Natur und 
Geschichte wieder seinen Stempel aufgedrückt hat, auch in dem heutigen 
Siaatswesen. Und wie kann die Liede zum Volkstum am besten betätigt 
werden? Jeder lebe seine Art harmonifch aus! Kein Wegwerfen an fremd« 
An! wer deutsche Art im eigenen Wesen auslebt, kann auch als Lehrerin 
für das Deutschtum wirken und in den einzelnen Unterrichtsfächern ver« 
ständnis und Liebe zum Vaterland fördern. Die letzten Jahre haben uns 
zwar zum Teil niedergeschlagen und hoffnungslos gemacht, aber sie haben 
uns auch neue Erkenntnisse gebracht, wir müssen nur den Begriff Volks, 
tüm richtig erfassen und das Volk mit Liebe umfassen. — Was am vor« 
mittag von jugendlichem Mund mtt so viel Wärme vorgetragen worden 
war: Ein Feststehen in den religrösen Grundprinzipien ,st nur möglich, 
wenn jede Lhristus in sich selbst erlebt, wurde von dem hochw. Herrn pro» 
fessor Roos, Varmstadt, ausgeführt: Lmer ist euer Lehrer, Christus. Lhristus 
zum Ideal haben, heißt sein Bild immer klar vor Augen haben, ihn in 
christlicher Liebe lieben und das Ideal in sich auszuleben suchen. Gibt uns 
doch das Lrzieherideal Lhristus die richtige Berufsauffassung und die echte 
Berufsgefinnung, die dienende, opfernde, vernünftige Liebe. — Linen hübschen 
Abschluß fand die Tagung durch dar nett und sicher vorgetragene Singspiel 
und den schönen Reigen der Schülerinnen des Instituts der Englischen Fräulein. 
Wohl hatte sich der Himmel inzwischen zu einem recht nachdrücklichen Früh« 
lingsregen geöffnet, aber auch das soll uns als ein gutes Zeichen gelten. 
Möge der Gaulag 1924 fördernd wie Frühlingsregen auf unser hessische» 
vereinsleben wirken! 
Landlehrerlnnentagung in Münster in Westfalen. 
Lin kurzer Hinweis durch unsere Wochenschrift auf die Landlehrerinnen« 
tagung genügte, und recht zahlreich war die Schar, die sich am Sonntag, 
den 16. März, im Berliner Hof zusammenfand. Die Vertreterin des Land» 
lehrennnenausschusses, Frl. Neijemeyer, hillrup, eröffnete die Versammlung. 
Sie begrüßte die Kolleginnen, besonders die Landesvertreterin Frl. hüfe« 
mann, Coesfeld, und zwei Damen aus der Diaspora, Frl. von Düring und 
Frl. Leers. Auf der Tagesordnung stand: 
1. Abbau auf dem Lande. (Frl. hüjemann.) 
2. Grundschule. (Frl. Neisemeyer und Frl. Liekmann, Mettingen.) 
3. Diasporavartrag. (Frl. von Düring, Eppsdorf, Lüneburger Heide.) 
Zum ersten Punkte „Abbau" möchte ich nur auf das Wichtigste de? 
Ausführungen hinwerfen. Vas Land werde vom Abbau fast gar nicht 
berührt, weil die Klassen fast olle eme zu g oße Schülerzahl ausweisen. Ent 
lassen würden nur die Untauglichen, verheiratete Lehrerinnen und die den 
Allersgrad hätten. Auch solle der Abbau nicht so vor sich gehen, daß ganze 
Bezirke summiert würden; denn dann müßle mit kostspieligen Verletzungen 
gerechnet werden, und die sollten doch vermieden werden. Bei der lebhaft ein 
setzenden Diskussion wurden manche Mißverständnisse geklärt; man sah 
wirklich so recht, wie wichtig eine Aussprache der Landlehrerinnen war. 
Leim zweiten Punkte: Grundschule auf dem Lande (Frl. Neisemeyer) 
lei kurz aus die hohe Bedeutung der Grund chule überhaupt als U terbau 
des gesamten Schulwesens und Symbol üer Volksgemeinschaft hingerwe en. 
Bei unseren zweiklaspgen Landschulen dürft« auch die kombinierte Grund« 
schnlklasse die Sctülerzahl 50 Nicht übersteigen. Frl. riekmann, Nietungen, 
sprach dünn über ihre ichlechren Erfahrungen, die sie bei unbedingter Durch« 
'ührung der Grundschule, die vom Kreisschulrat gefordert sei. gemacht h^be. 
Vas BeBpiel zeig!« so recht, daß nicht überall bei unseren zweiklohigen 
Schulen die Trennung in Grundschule und Oberstufe am rechten Platze ist. 
Die Zelt war zu kurz, um die vielen einschlägigen Fragen in der Diskulsion 
zu besprechen. Sie wurden bis zu einer späteren Tagung zurückgestellt. 
Ts n ußir zum drllten Punkte „Diaspora" (Frl. von Düring, Tppsdorf, 
Lüneburger Heide), übergegangen weroen. Sie ichilderte die Rot rer Dm vora« 
Kinder. Dann machte sie aus die viasporahelferinnen aufmerksam; 
vielleicht findet manche stellenlose Lehrerin in dieser Tätigkeit einen befrie 
digenden Lebensinhalt. Allerdings gehöre dazu eine ungeheure physisch« 
und psychische Kraft. Dann empfahl sie die Besprechung des „Diaspora« 
Kindes" in der K asse. 
Zur Grundsckulfraae wurde folgende Entschließung angenommen: 
Die am 16. März 1924 zu Münster i. w. versammelten Landlehrer,nven 
des Regierungsbezirks Munster und der angrenzenden Debie'e erkennen die 
hohe Bedeutung der Grundschule, die gegeben ist einmal durch ihre Stellung 
als Unterbau des gesamten Schulwesens unseres Landes, dann aber auch 
als Symbol der Volksgemeinschaft. Sie sehen aber anderseits in der rein 
äußerlich getätiaien Einführung der Grundschule durch Zusammenlegung 
der vier unteren Jahrgänge eine Gefahr für die Unterrichtsarbeit und den 
Erfolg an unseren kleinen ländlichen Schulen, besonders an der zweiklassigen
	        
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