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Schule. Sie treten dafür ein, daß man hier Rücksicht nehmen müsse auf
die Struktur dieser Schulen und idre innerea Cebcnsbeöingungen; daß man
nicht durch eine rein schematische Durchführung der Prinzips der Landschule
und ihrer Lehrerschaft Schäden zufüge, die gerade durch die Grundschule
vermieden werden sollten. Besonders wenden sich die Landleh-erinnen gegen
das Bestreben, bei der zweiklassiqen Schule tn jedem Falle die Grund-
schule der Lehrerin und die oberen «lassen dem Lehrer zuzuweisen. Einmal
ist dadurch die Arbeit in der Grundschule sehr erschwert, dann ist durch
diese Löiung der weibliche Einfluh auf die heranwachsenden Mädchen von
vornherein ausgeschaltet, Die Landlehrerinnen sind der Überzeugung, dah
es auch andere Wege gibt, um diese angeführten Schäden auf ein Mindest-
mah zurückzuführen.
Bezirk- un» Sweigvereine.
Unsere Loten.
Wilhelmine Sendenhorst, Michelsrombach R hünfeld.
(Oie Gründerin des Vezirk.verems hünfeld.)
Theresia Buschhorn, Brilon.
Wally Gobbel, Pfronten-Ried.
Hedwig Mauser. Breslau.
Berta Eickel, Stadtlohn in Wests.
Rath. Schäker, Erl («reis Euskirchen).
Christine Lroote, Raternberg bei Essen.
R. 1. p.
lUcrftüfel.
IS. hauptverfammlung der Vereins tatholischer bayrischer Lehrerinnen
in WUrzbnrg vom 22.-25. April 192$.
Tagesordnung:
Dienstag, den 22. April:
Nachmittags 3 Uhr: Landesausschuhsitzung.
Abends y z S Uhr: Begrüßungsfeier.
Mittwoch, den 23. April:
8 Uhr: Eröffnunzsgottesdienst im Dom (hl. Amt für unsere lebenden
vereinsmitgiieder) , % „
9V 4 Uhr: erste öffentliche Versammlung: a) Begrüßungen, b) Erstattung des
Tätigkeitsberichtes durch die I. Vorsitzende, e) erster Vortrag:
„Staatsrecht und Elternrecht in der Schule.» Herr P. hugger S. J.,
3. Vorsitzender der katholischen Schulorganisation i. B., München,
d) zweiter Vortrag: .Der vaterländische Gedanke in Erziehung
und Unterricht." Fräulein Gberiehrerin Dittmeyer, Würzburg
4 Uhr: erste geschlossene Versammlung: a) Rassenbericht, erstattet durch
die Hauptkassiererin, b) Beratung und Beschluß,assung über Ande-
rung der Satzung, c) lleuwahl der Vorstandschaft und des Aus
schusses. d) Beschlußfassung über Zeit und Grt der nächsten Haupt
versammlung.
8 Uhr abends: Landesausschußsitzung.
Donnerstag, den 24. April:
8 Uhr: hl. Messe für unsere Jugend.
9 Uhr: zweite öffentliche Versammlung: a) Vortrag: „Philosophie und
Pädagogik" Herr Studienrat Vr. henner, Würzburg, b) zweiter
Vortrag . „Die Mädchenschule der Lehrerin", Frl. Lehrerrn Bohrer,
Würzburg.
4 Uhr: Junglehrerinnenversammlung: a) Tätigkeitsbericht, erstattet von
der Vorsitzenden der Zentrale katholischer bayerischer Junglehre
rinnen, b) Vortrag: „Unser Berussidealismus trotz schwerer Seit,"
Fräulein Wally Dolch, München.
y.fi Uhr abends: Elternverfammlung: „Das Rind". Referat von Fräulein
Lehrerin Romstöck, Schweinfurt, durchflochten mit Darbietungen
in Poesie, Bild und Musik.
Freitag, den 25. April:
8 Uhr: HI. Messe in der lleumünsterkirche für unsere verstorbenen ver-
einrmitglieder.
9 Uhr: zweite geschlossene Versammlung: a) „Lehrerinnenbildung". Frau-
lein Hauptlehrerin vr. pösel, München, b) „Die Berufsfoitbilbungs«
schule auf dem Lande," Frl. Lehrerin Lilz, Moosinning, c) Be
ratung von Anträgen.
%8 Uhr abends Mi sionstagung: Vortrag mit Lichtbildern „Diaspora und
Schule", hochw. Herr Meisenzahl, Regens des bischöflichrn Rnalien-
seminars Rilianeum, Würzburg.
DerBegrüßungsabend, sowie die Versammlungen am Mittwoch, Donners,
tag und Freitag finden im Schrannensaal stau; die Elternoersammlung am
Donnerstag wird im Saale des huttenschen Gartens abgehalten.
Eine Stubienfahrt nach den Naturschutzgebieten
von verchtesgaden und Salzburg
veranstaltet in den pfingstferien (10. dir 15. Juni 1924) die Staatliche Stelle
für Naturdenkmalpflege in Preußen mit Unterstützung des Landesausschufles
für Naturpflege in München. Die Teilnehmer treffen am 10. Juni in
Berchtesgaden zusammen, besuchen das dortige Salzbergwerk, den Rönigsee.
die wimbachklamm, Gotzenalm und priesberg und das Torrener Joch. Auf
österreichischer Seite werden die Gollinger Wasserfälle und Salzburg besucht.
Auskünfte sowie Anmeldung bei der Staatlichen Stelle für Naturdenkmal-
pflege in Preußen, Verlin-Schöneberg, Grunewaldftr. 6-7(Rückporto erbeten).
Lu die eticmaugcit i'-ntcner innen aller Kurse.
Die religionspädagogische Tagung in Essen wird Anlaß zu einer
Ehrung für den langjährigen Vorsitzenden des „Vereins für chrrstuche Er.
Ziehungswissenschaft", den unermüdlichen, nunmehr lechsundsiedzigiährlaen
Herrn Professor L. habrich sein, vie Feier findet am Montaa
den 14. April, abend, 6*4 Ubr im Rruppsaal des Städtischen Saal.'
baues statt und wird von feinen ehemaligen Schülerinnen int Räumen des
Vereins kath. deutscher Lehrerinnen veranstaltet. Alle ehemaligen Xante-
nerinnen werden erwartet, alle Vereinsmitglieder sind herrlich ein
geladen und willkommen. 1 3 ^
5tellenvermi1t!ung.
Leiterin: ff. Schulz, Berlin.Steglitz, vreitestroße 7. (Rückporto beilegen.')
Stellenangebote.
Fam. in westf. s. f. Lyz. gepr. musik. Lehr, zu 2 IU. v. 10 u. 12 I.
u. 1 Kn. o. 7 V t I. (59)
Fam. im Rheinl. s. f. volkssch. gepr. musik. Lehr, zu mehr. Rn. (60.)
Gräfl. Fam. in Wests, s. s. Lyz. gepr. Lehr, zu I M. von 14 I., die
drei älteren Töchtern Rlaoier- und vloiinunterricht erteilen soll. (61.)
Studienassessortnnen für die verschiedensten Fächer werden gesucht.
vücherbcsprechungeir.
Gsler- und Rommuniongeschenle.
Melchior Grossek, Das Leben. 33 Scherenjchnitte. Verlag Herder, Frei-
bürg. M. 9.—
„Ich bin der weg, die Wahrheit und das Leben", lautet das Motto
dieser wundervollen Sammlung von Scherenschnitten. Dar Leben Thristi
nach den Evangelien zieht vor uns vorüber, in seinen Höhepunkten genial
ersaßt. Man hat kaum geahnt, daß der Scherenschnitt eine solche Entwick
lung haben konnte, wie ist da dre unheimliche Rraft der Bewegung in
Limen gebannt bei der Flucht nach Ägypten, oder süße Freude wie bei der
Geburt Thristi, oder die Stimmung der Sternennacht. in der Nikodemus
den Meister aufsucht, oder jener bitteren Stunde, da Juda» den Menschen-
lohn verriet . . . man kann eigentlich kein Ende des Aufzählens finden.
In den Gestalten offenbart sich heilige Schönheit und göttliche würde neben
scharfer Realistik. Zeichnerisch wertvoll sind besonders die Landschaften mit
dem spiegelnden See und den bewaldeten Ufern. Überhaupt die Bäume!
Unter ihnen spielt sich das heilige Geschehen ab, und wo ein Gebäude ge
dacht tmrben muß, siebt man meist nur die von Rlelterpflanzen umrankte
und von Bäumen überschattete Säulenhalle.
In großartiger weise ist bet allen Bildern das wesentliche der Vor
gangs geboten. Sie regen deshalb desto mehr zur Betrachtung des Heiland: -
lebens an. weitere Anregungen dazu geben die schönen Worte Georg
Timpes, die jedem Bilde vorausgeschickt sind, aber nicht elwa eine Erklärung
der Bildes dezw.cken, sondern einem Gedanken, den da; Bild auslösen
kann, in die Tiefe nachgehen.
Der Derlag Herder hat sich bemüht, das Werk auch äußerlich gut zu
gestalten. Die Albumform, das gute Papier usw. machen er zu einem
Prachtstück jeder Sammlung.
wir sind überzeugt, wer das Buch einmal sieht, schafft er an und wird
es nicht mehr missen wollen.
vr. Rlug, Der Heiland der Welt. Verlag F. Schöningh, Paderborn,
preis ged. M 7,80.
wir machen auf dieses außerordentlich wertvolle Buch noch einmal
aufmerksam. Ts läßt wie kaum ein anderes das Leben Jesu nach den
Evangelien an uns vorüberziehen in innerlich vertiejter Betrachtung und
mit köstlicher Auswertung für unsere Zeit und für unsere Verhältnisse.
pädagogischer.
Heinrich Faßbinder, Di« leitenden Ideen der Geschichte des Volks
bildungswesens in ihrem Kultur- und geistesgeschichtlichen
Zusammenhang. Mit 6 tabellarischen Übersichten. Paderborn 1922.
Verlag Schöningh. preis Jt 0,60.
Lehr zu begrüßen ist die hier angewandte Methode geschichtlichen
Sammelns, die nur den führenden Ideen Raum gibt und alles Blographisch-
Zeitiich Räumliche aus das Uöl'gfte beschränkt. Diese Methode ist natürlich
schwieriger für Lehrer und Schüler, aber unvergleichlich interessanter nnd
bildender. Es ist erstaunlich, wie reich der Inhalt des voiliegenöen Büch
leins ist trotz der geringen Seitenzahl (30 S ). Besonders anregend sind
die darin gestellten Aufgaben für den Selbstunterricht. Das Büchlein kann
allen jungen Lehrerinnen empfohlen werden. ff.
Aich. Müller-Freienfels, Bil üungs-u. ffrzi ehung s ideale in Vergangen
heit, Gegenwart und Zukunft in psychologischer und philosophischer Be
leuchtung. Sammlung: Wissenschaft und Bildung. Leipzig 1921.
Verlag Guelle n. Meyer.
Mull er. Freienfels ist einer von denen, die heute mitten im Rampf stehen
um die neue Pädagogik. Daß es ihm nicht bloß um Kritik am Alten
sondern auch um Aufbau des Neuen zu tun ist. beweist seine Teilnahme
an der neugebildeten Studicngemeinschast für Pädagogik am Zentralirftitut
für Erziehung und Unterricht. Aus Vorträgen am Sentralinstttut ist auch
dieses Büchlein erwachsen. Man wird nicht zu allem „ja" sagen, aber ein
guter Teil kann nur unterstrichen werden. Scharf und ohne Schonung legt
er den Finger auf manch altes Schulübel und wagt Tatsachen zu nennen,
die zwar viele wissen, aber nicht gestehen. Und nicht bloß aus diesem
Grund« ist das Büchlein lehrreich. Es führt ein in die Gegenwartsprobleme