Full text: Wochenschrift für katholische Lehrerinnen - 37.1924 (37)

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Schule. Sie treten dafür ein, daß man hier Rücksicht nehmen müsse auf 
die Struktur dieser Schulen und idre innerea Cebcnsbeöingungen; daß man 
nicht durch eine rein schematische Durchführung der Prinzips der Landschule 
und ihrer Lehrerschaft Schäden zufüge, die gerade durch die Grundschule 
vermieden werden sollten. Besonders wenden sich die Landleh-erinnen gegen 
das Bestreben, bei der zweiklassiqen Schule tn jedem Falle die Grund- 
schule der Lehrerin und die oberen «lassen dem Lehrer zuzuweisen. Einmal 
ist dadurch die Arbeit in der Grundschule sehr erschwert, dann ist durch 
diese Löiung der weibliche Einfluh auf die heranwachsenden Mädchen von 
vornherein ausgeschaltet, Die Landlehrerinnen sind der Überzeugung, dah 
es auch andere Wege gibt, um diese angeführten Schäden auf ein Mindest- 
mah zurückzuführen. 
Bezirk- un» Sweigvereine. 
Unsere Loten. 
Wilhelmine Sendenhorst, Michelsrombach R hünfeld. 
(Oie Gründerin des Vezirk.verems hünfeld.) 
Theresia Buschhorn, Brilon. 
Wally Gobbel, Pfronten-Ried. 
Hedwig Mauser. Breslau. 
Berta Eickel, Stadtlohn in Wests. 
Rath. Schäker, Erl («reis Euskirchen). 
Christine Lroote, Raternberg bei Essen. 
R. 1. p. 
lUcrftüfel. 
IS. hauptverfammlung der Vereins tatholischer bayrischer Lehrerinnen 
in WUrzbnrg vom 22.-25. April 192$. 
Tagesordnung: 
Dienstag, den 22. April: 
Nachmittags 3 Uhr: Landesausschuhsitzung. 
Abends y z S Uhr: Begrüßungsfeier. 
Mittwoch, den 23. April: 
8 Uhr: Eröffnunzsgottesdienst im Dom (hl. Amt für unsere lebenden 
vereinsmitgiieder) , % „ 
9V 4 Uhr: erste öffentliche Versammlung: a) Begrüßungen, b) Erstattung des 
Tätigkeitsberichtes durch die I. Vorsitzende, e) erster Vortrag: 
„Staatsrecht und Elternrecht in der Schule.» Herr P. hugger S. J., 
3. Vorsitzender der katholischen Schulorganisation i. B., München, 
d) zweiter Vortrag: .Der vaterländische Gedanke in Erziehung 
und Unterricht." Fräulein Gberiehrerin Dittmeyer, Würzburg 
4 Uhr: erste geschlossene Versammlung: a) Rassenbericht, erstattet durch 
die Hauptkassiererin, b) Beratung und Beschluß,assung über Ande- 
rung der Satzung, c) lleuwahl der Vorstandschaft und des Aus 
schusses. d) Beschlußfassung über Zeit und Grt der nächsten Haupt 
versammlung. 
8 Uhr abends: Landesausschußsitzung. 
Donnerstag, den 24. April: 
8 Uhr: hl. Messe für unsere Jugend. 
9 Uhr: zweite öffentliche Versammlung: a) Vortrag: „Philosophie und 
Pädagogik" Herr Studienrat Vr. henner, Würzburg, b) zweiter 
Vortrag . „Die Mädchenschule der Lehrerin", Frl. Lehrerrn Bohrer, 
Würzburg. 
4 Uhr: Junglehrerinnenversammlung: a) Tätigkeitsbericht, erstattet von 
der Vorsitzenden der Zentrale katholischer bayerischer Junglehre 
rinnen, b) Vortrag: „Unser Berussidealismus trotz schwerer Seit," 
Fräulein Wally Dolch, München. 
y.fi Uhr abends: Elternverfammlung: „Das Rind". Referat von Fräulein 
Lehrerin Romstöck, Schweinfurt, durchflochten mit Darbietungen 
in Poesie, Bild und Musik. 
Freitag, den 25. April: 
8 Uhr: HI. Messe in der lleumünsterkirche für unsere verstorbenen ver- 
einrmitglieder. 
9 Uhr: zweite geschlossene Versammlung: a) „Lehrerinnenbildung". Frau- 
lein Hauptlehrerin vr. pösel, München, b) „Die Berufsfoitbilbungs« 
schule auf dem Lande," Frl. Lehrerin Lilz, Moosinning, c) Be 
ratung von Anträgen. 
%8 Uhr abends Mi sionstagung: Vortrag mit Lichtbildern „Diaspora und 
Schule", hochw. Herr Meisenzahl, Regens des bischöflichrn Rnalien- 
seminars Rilianeum, Würzburg. 
DerBegrüßungsabend, sowie die Versammlungen am Mittwoch, Donners, 
tag und Freitag finden im Schrannensaal stau; die Elternoersammlung am 
Donnerstag wird im Saale des huttenschen Gartens abgehalten. 
Eine Stubienfahrt nach den Naturschutzgebieten 
von verchtesgaden und Salzburg 
veranstaltet in den pfingstferien (10. dir 15. Juni 1924) die Staatliche Stelle 
für Naturdenkmalpflege in Preußen mit Unterstützung des Landesausschufles 
für Naturpflege in München. Die Teilnehmer treffen am 10. Juni in 
Berchtesgaden zusammen, besuchen das dortige Salzbergwerk, den Rönigsee. 
die wimbachklamm, Gotzenalm und priesberg und das Torrener Joch. Auf 
österreichischer Seite werden die Gollinger Wasserfälle und Salzburg besucht. 
Auskünfte sowie Anmeldung bei der Staatlichen Stelle für Naturdenkmal- 
pflege in Preußen, Verlin-Schöneberg, Grunewaldftr. 6-7(Rückporto erbeten). 
Lu die eticmaugcit i'-ntcner innen aller Kurse. 
Die religionspädagogische Tagung in Essen wird Anlaß zu einer 
Ehrung für den langjährigen Vorsitzenden des „Vereins für chrrstuche Er. 
Ziehungswissenschaft", den unermüdlichen, nunmehr lechsundsiedzigiährlaen 
Herrn Professor L. habrich sein, vie Feier findet am Montaa 
den 14. April, abend, 6*4 Ubr im Rruppsaal des Städtischen Saal.' 
baues statt und wird von feinen ehemaligen Schülerinnen int Räumen des 
Vereins kath. deutscher Lehrerinnen veranstaltet. Alle ehemaligen Xante- 
nerinnen werden erwartet, alle Vereinsmitglieder sind herrlich ein 
geladen und willkommen. 1 3 ^ 
5tellenvermi1t!ung. 
Leiterin: ff. Schulz, Berlin.Steglitz, vreitestroße 7. (Rückporto beilegen.') 
Stellenangebote. 
Fam. in westf. s. f. Lyz. gepr. musik. Lehr, zu 2 IU. v. 10 u. 12 I. 
u. 1 Kn. o. 7 V t I. (59) 
Fam. im Rheinl. s. f. volkssch. gepr. musik. Lehr, zu mehr. Rn. (60.) 
Gräfl. Fam. in Wests, s. s. Lyz. gepr. Lehr, zu I M. von 14 I., die 
drei älteren Töchtern Rlaoier- und vloiinunterricht erteilen soll. (61.) 
Studienassessortnnen für die verschiedensten Fächer werden gesucht. 
vücherbcsprechungeir. 
Gsler- und Rommuniongeschenle. 
Melchior Grossek, Das Leben. 33 Scherenjchnitte. Verlag Herder, Frei- 
bürg. M. 9.— 
„Ich bin der weg, die Wahrheit und das Leben", lautet das Motto 
dieser wundervollen Sammlung von Scherenschnitten. Dar Leben Thristi 
nach den Evangelien zieht vor uns vorüber, in seinen Höhepunkten genial 
ersaßt. Man hat kaum geahnt, daß der Scherenschnitt eine solche Entwick 
lung haben konnte, wie ist da dre unheimliche Rraft der Bewegung in 
Limen gebannt bei der Flucht nach Ägypten, oder süße Freude wie bei der 
Geburt Thristi, oder die Stimmung der Sternennacht. in der Nikodemus 
den Meister aufsucht, oder jener bitteren Stunde, da Juda» den Menschen- 
lohn verriet . . . man kann eigentlich kein Ende des Aufzählens finden. 
In den Gestalten offenbart sich heilige Schönheit und göttliche würde neben 
scharfer Realistik. Zeichnerisch wertvoll sind besonders die Landschaften mit 
dem spiegelnden See und den bewaldeten Ufern. Überhaupt die Bäume! 
Unter ihnen spielt sich das heilige Geschehen ab, und wo ein Gebäude ge 
dacht tmrben muß, siebt man meist nur die von Rlelterpflanzen umrankte 
und von Bäumen überschattete Säulenhalle. 
In großartiger weise ist bet allen Bildern das wesentliche der Vor 
gangs geboten. Sie regen deshalb desto mehr zur Betrachtung des Heiland: - 
lebens an. weitere Anregungen dazu geben die schönen Worte Georg 
Timpes, die jedem Bilde vorausgeschickt sind, aber nicht elwa eine Erklärung 
der Bildes dezw.cken, sondern einem Gedanken, den da; Bild auslösen 
kann, in die Tiefe nachgehen. 
Der Derlag Herder hat sich bemüht, das Werk auch äußerlich gut zu 
gestalten. Die Albumform, das gute Papier usw. machen er zu einem 
Prachtstück jeder Sammlung. 
wir sind überzeugt, wer das Buch einmal sieht, schafft er an und wird 
es nicht mehr missen wollen. 
vr. Rlug, Der Heiland der Welt. Verlag F. Schöningh, Paderborn, 
preis ged. M 7,80. 
wir machen auf dieses außerordentlich wertvolle Buch noch einmal 
aufmerksam. Ts läßt wie kaum ein anderes das Leben Jesu nach den 
Evangelien an uns vorüberziehen in innerlich vertiejter Betrachtung und 
mit köstlicher Auswertung für unsere Zeit und für unsere Verhältnisse. 
pädagogischer. 
Heinrich Faßbinder, Di« leitenden Ideen der Geschichte des Volks 
bildungswesens in ihrem Kultur- und geistesgeschichtlichen 
Zusammenhang. Mit 6 tabellarischen Übersichten. Paderborn 1922. 
Verlag Schöningh. preis Jt 0,60. 
Lehr zu begrüßen ist die hier angewandte Methode geschichtlichen 
Sammelns, die nur den führenden Ideen Raum gibt und alles Blographisch- 
Zeitiich Räumliche aus das Uöl'gfte beschränkt. Diese Methode ist natürlich 
schwieriger für Lehrer und Schüler, aber unvergleichlich interessanter nnd 
bildender. Es ist erstaunlich, wie reich der Inhalt des voiliegenöen Büch 
leins ist trotz der geringen Seitenzahl (30 S ). Besonders anregend sind 
die darin gestellten Aufgaben für den Selbstunterricht. Das Büchlein kann 
allen jungen Lehrerinnen empfohlen werden. ff. 
Aich. Müller-Freienfels, Bil üungs-u. ffrzi ehung s ideale in Vergangen 
heit, Gegenwart und Zukunft in psychologischer und philosophischer Be 
leuchtung. Sammlung: Wissenschaft und Bildung. Leipzig 1921. 
Verlag Guelle n. Meyer. 
Mull er. Freienfels ist einer von denen, die heute mitten im Rampf stehen 
um die neue Pädagogik. Daß es ihm nicht bloß um Kritik am Alten 
sondern auch um Aufbau des Neuen zu tun ist. beweist seine Teilnahme 
an der neugebildeten Studicngemeinschast für Pädagogik am Zentralirftitut 
für Erziehung und Unterricht. Aus Vorträgen am Sentralinstttut ist auch 
dieses Büchlein erwachsen. Man wird nicht zu allem „ja" sagen, aber ein 
guter Teil kann nur unterstrichen werden. Scharf und ohne Schonung legt 
er den Finger auf manch altes Schulübel und wagt Tatsachen zu nennen, 
die zwar viele wissen, aber nicht gestehen. Und nicht bloß aus diesem 
Grund« ist das Büchlein lehrreich. Es führt ein in die Gegenwartsprobleme
	        
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