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Werkblatt -es katholischen Junglehrerbuuöes
it alle $ Wochen als veilage zur pä-agoglfchen Post kn Bochum. — Son-erbe-u- vierteijährlisch 800 Mk. — Postscheckkonto: SNSS vortmunü
Schrlftlettung un- Geschäftsstelle in «l» ker » - e tn West/.
»ummer 2
5«
Jahrgang
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Eruppenüeinarbeit in der Stellettloftrrfürsoge. — Äu * dem Bunde . . .
Des Lehrers Lebensweg . . .
Es ist zumeist ein stiller an» ruhiger pfa-, den Sas Leben -es Lehre»,
«anSelt, /o verlangt es -le würbe -es Lehramtes, -ie firt -er Arbeit.
^rr Lebensweg -es Lehrers ist -er stklle pfa- -es Sämanns, -er
glttem Erübo-en -le kostbare Saat anvertraut, es ist wie -ie stille Hut -es
Partners, -er wachsamen Raget von Däumchen zu Däumchen geht, liebe-
voll pst,gen-, -lr e-len Cc«ebr schützen- un- festigen-, -en Schä-lmgen
wehren-. Der Lebensweg -es Lehrers ist wie -ie. stille firbrit -es Vaters,
der Mutter im häuslichen Kreise. Mcn hört nicht viel -avon tn -er wett,
un- -och ruht in -kesrm stille« Walten un- Sorgen -ao Glück -er Zukunft
"Nseres Vaterlan-es ßMf RarWnoi ntrfwin
*
. Dienst am Volke.
Es ist das inhaltsschwere Wort geprägt worden, der Kathol.
Äunglehrerbund sei ein Kulturbund. Wenn wir kulturschaffend
sein wollen, müssen wir aus der Geschlossenheit der kleinen
Gruppen heraus im Volke arbeiten, unser Berufs- und Gemein
schaftsleben im Volksganzen auswirken und Brücken schlagen
helfen über den garstigen breiten Graben, der heute noch viel
fach Haus und Schule, Lehrer und Volk trennt. Alles abgoson-
derte im Wesen und Eigenschaften, in Zirkeln und Gruppen ist
unfruchtbar. Vom Gemeinschaft-bewußtsein losgelöste Berufs
tätigkeit isoliert unsern Berufsstand und führt zur Abschließuna
und Vereinseitigung. Unsere Berufstätigkeit erhält erst dann
Trefe und Wärme, wenn ste wieder ganz lebendige Beziehung
zum Volke gewinnt.
Die neue katholische Jugend mutz den echt christlichen, so
zialen Gedanken als kräftigen, goldenen Einschlag in Leben
und Berufsarbeit einfügen und darf sich nicht einkapseln und
ein romantisches Dasein auf Jugendburgen und Jugendfahrten
führen wollen. Sie mutz weit ihre Augen öffnen für die tiefe
soziale Not des Volkes und dem Volke mit Einsatz ihres ganzen
Könnens und Strebens dienen, in gangbare Münze umprägen
und wahr machen, was in großen Worten hinausgerufen wird,
^rnst machen mit dem Helfenwollen und dem charismatischen
Können, das Gott jedem Christen in die Seele legt: Bausteine
oer Liebe und Brüderlichkeit hineinmauern in das Fundament
der deutschen Volksgemeinschaft.
Eine Höllenwanderung von Dantescher Furchtbarkeit liegt
hinter unserem Volke seit 1914 und wir missen nicht, ob nicht
Finsterste noch kommt. In der Härte und Furchtbarkeit
9e ’ in kalten Nachtluft- des sittlichen Niederganges
J er neuc erwacht, das eherne Bewußtsein, daß allein
KlÄr einigster Zusammenschluß über alle trennende,!
füh CJI Un k Parieischranken hinweg uns als Volk vorwärts
L^en kann. Jeder einzelne Berufsstand muß verwurzeln im
zumutn des Volkes und ein lebendiges inneres Verhältnis
9 m s, olke suchen, sich organisch in das Dolksganze eingliedern.
Da - r ^ und Volk als engverschlungenes Freundschaftspaar:
von' x das herrliche Zukunftsbild sozialer Lehrerarbeit, die
Ueberzeugung geleitet ist. daß gerade der Stand des
^Überziehers für das Gedeihen seiner Arbeit das Vertrauen
Äo*f» r Liebe des Volkes so notwendig hat, wie die Lebenslust.
/».Mlscher Junglehrer sein, das heißt: bewußt brechen mit
äow? ■ m Standesegoismus, der sich abkastet und abschließt, in
Auszimmern und Sitzungsschlupfwinkeln ein oolksfrem-
^ 'Llgendasein führt. Junglehrer sein, heißt: bewußt den
für V Um Harzen des Volkes suchen. Augen und Ohren schärfen
für , r droße soziale Not: heißt sich mitverantwortlich fühlen
Unh l ' erei Brüder leidliches und seelisches Wohl, fich berühren
Aeri^^ifen lassen von den großen Volksnöten der Z-tt und
Brln anbn!s und Willen zu ihrer Linderung zeigen und auf-
""IsuW« Tel». ».«STÄ
iiale Selbsterziehung in Wissen, Den
leben durch so-
praktischer Lebens
führung. Auch die Dolksgemeinfchaftsbikdung fängt beim ein
zelnen an, beim allernächsten Bruder, in der Familie, in der
Klasse, bei den Bevufsgefährten. Wenn jemand Bolksgemeiw»
schaft will, sagt Euardini, dann ist der Schaffner in der Elek
trischen, der Dienstmann, der Gehilfe im Laden sein Bruder,
das Dienstmädchen zu Haufe feine Schwester, und er mag sich
fragen, ob er ihm gegenüber gerade \o höflich ist, wie gegen
Bruder und Schwester im Quickborn, und hier entscheidet m
sich, ob die Volksgemeinschaft bloß ein Paukenwort ist ode,
aber Ernst. Bei aller sozialen Arbeit im Bunde, in der Gruppe,
im Alltag, gilt es nicht die lauten Reden, den sportsmäßigen
Betrieb, nicht die Masse der Arbeit, sondern allein der Geist
der Verantwortung und des Ernstes ist es, der entscheidet.
Dann können wir auch unmöglich achtlos vorüber gehen
an den entsetzlichen Kulturnöten unseres Volkes, an dem Kampff
um christliche Sitte und Schule. Dann ist radikaler Einsatz un
serer Kräfte im Buchkampf, wider Schund und Schmutz Gn»
wissenssache jedes einzelnen, jeder Gruppe. Dann helfen all,
Herzen und Hände mit am Aufbau einer neuen, reinen und
schöneren Volkskultur, in der Erschließung reiner Volks- und
Lebensfreude und der Veredelung der Volkskunst und her Volks-
Unterhaltung. Wie viele inhaltvolle Aufgaben und Wege für
jede Gruppe! Nur ein paar Stichlvörter: Das Wandern mit
fröhlichem Lieb nach frischer Spielmanns Art, Pflege deutscher
Haus, und Heimkunft am Gruppenabend, oder ein Liederabend
ein Heimatabend für unser Volk und die Volksjugend oder ein
Märchennachmittag den armen Kindern von der Straße.
Dann fühlt sich auch jeder im Gewissen verbunden, feinem
Volke die Treue zu halten tm Kampf um die Rettung und Be-
Wahrung christlicher Jugenderziehung. Dann muß es uns
drängen, den Eltern in der Erziehungs- und Schulfrag« die
Hand zu bieten, um das Kostbarste und Feinste, was un, ge-
blieben ist, das Kinderland zu bewahren vor Eingriffen und
Angriffen falscher Kinderfreunde und Kinderverführer. Heute,
wo das Jugendelend und die Erziehungsnot immer drängender
und größer wird, können wir nicht müßig zusehen, in welcher
Richtung sich unsere öffentliche Jugenderziehung entwickelt.
Die Frage der katholischen Schule, ihre Erhaltung
und innere Entfaltung zur vollen Auswirkung des katholischen
Schulideals wird der kath. Junglehrer . als seine ureigenste
Lebensfrage betrachten und er wird feine besten Kräfte dem
um die katholische Schule besorgten Volke leihen.
Die „katholische S ch u l o r g a n i s a t i o n", die den
ungeschmälerten Fortbestand der katholischen Schule und eine
kräftige innere und äußere Entwicklung sichern und begründen
will, wird den katholischen Junglehrer als rührigstes Glied, als
treuesten Helfer in ihren Elternvereinigungen sehen. Wenn
die katholische Schulorganisation, deren Zweck nicht nur ein
organisatorischer ist, deren letzte Zielsetzung auf eine wesens-
treue katholische Schule, eine Schule nach Ehristi Geist hinweist
das ganze kath. Volk zu einer einmütigen Willenskundgebung
für die Bekenntnisschule aufruft, dann wird auch der kath
Junglehrer in seinen Einflußkreisen mithelfen, diesen großen
.Gedanken kraftvoll zu verwirklichen und zum Siege zu führen.
Er wird sein Bestes einsetzen, weil es die beste und edelste Sache
gilt und das wertvollste Gut, das uns in Jammer und Not ge
blieben ist. Auch diese Arbeit ist Junglehrerdienst am Volke
und stellt neue Wege und Verbindungen des Vertrauens und
gegenseitigen Verstehens zwischen Volk und Schule her. Seine
opferfreudige Mitarbeit wird und muß gerade in der bewußt
katholischen Elternschaft ein frohes Aufhorchen auslösen, mit
fühlendes Verstehen und vertieftes Verständnis auch für die
materiellen Junglehrersorgen und Nöte wecken und wachrufen.
Das katholische Volk wird immer klarer erkennen, daß ein sor
genfreier, berufsfreudiger Lehrerstand die erste Voraussetzung ist
für die Zukunftsentwicklung unserer Bekenntnisschule, daß biß