145
ein eigenes Quartier. im:Garten;; :oder auf eingefriedes
te Pläße verpflanzen. / |
Keine Pflanze thut es dem Sauerampfer im Pers
enniren zuvor. Mir ſind Stellen: bekannt, wo ex
ſeit 40 Jahren beſteht. ; Hier. hat er ſich durch den Saqs
men nicht fortpflanzen Fönnen;, weil er immer noch vor
der Blüthe mit andern:Gräſern -abgeweidet oder abge»
ſchnitten worden iſt. :, Nur dies. geſchiehet dabey, wie
bey andern perennirenden Futterkräutern ebenfalls, daß
durch die Länge der Zeit ſelbiger durch dazwiſchen wach»
ſende Kräuter ins Enge gebracht wird: und daher wes
niger blätterreich und hochwachſend wird.
Um 'Saamen zu ziehen, muß man Stauden in
die Höhe ſchießen laſſen ,' den Saamen, ſo bäld'er an«
fängt braunroth zu werden, abnehmen, und an der
Sonne nachreifen läſſen. “ Man fann? ſonſt leicht dar»
um kommen, da die Vögel, beſonders "die wilden
Tauben. und Rebhühner, ihm. ſehr. nachgehen... Die
Haushühner und Kalekuten freſſen dieſen“ Saamen,
der faſt die Geſtalt des Heidekorns hat, auch ſehr gern.
. Die Blätter ſind: von den Aerzten immer als ein
fühlendes, die Wallung des Geblüts ſtillendes / und
der Fäulniß widerſtehendes Mittel , und zum Ges
brauch bey bösartigen Fiebern "angeprieſen worden.
Und dä jekt im Reiche die Hornviehſeuche graſſirt, dies
ſe aber, wie faſt alle Viehſeuchen, für ein hißiges,
bögartiges, anſtecfendes Fieber zu halten iſt, welches
wegen der leichten Auflöslichfeit der Säfte und faulen
Excremente, und wegen der großen Schwäche und
Fleinen' langſamen Pulſes Nervenfieber: genannt, hies
bey aber als-Präſervations - und Curmittel, auch Eſſig
und Vitriolgeiſt angerathen werdenz. fo wäre zu wün«
ſchen, daß man dort: Sauerampfer in Menge zum
Viehfutter haben möchte, von welchem alles das zu ers
ILD, 1 9. K ; ware