SERIEN 57
den, nämlich von der unterdrückten Ausdünſtung,
Herleite, )
Das Vieh, welches damit befallen wird, zeigt
ſich nur dann kenntbar kranf, wenn alle Hülfe verge
bens iſt.“ Die Ohren und Hörner ſind widernatürlich
heiß, das Athemholen iſt ſchwer; das Thier wird un» .
ruhig , ſchnappt nach Luft, frißt aber. bis zum leßten
Augenbli, und ſtirbt dann-pisßlich. Wäre man mit
der- Krankheit und ihren Symptomen anfangs bekann»
ter geweſen, ſo hätte ein großer Theil des Viehes bey
Entſtehung derſelben gerettet werden können. .
Bey Deffnung des todten Viehes findet man
durchgängig die Lunge angegriffen , beynahe aufgelöſet,
und die Bruſthöhle mit einem gelben Waſſer angefül-
let; alle übrige Theile aber ſind geſund, und das Thier
äſt wohl beleibt, auch ſogar noch fett,
Der Viehſtand der Stadt beſtehe mit dem Zu-
wachſe in/700 Stü Kühen und x 50 I<hſen, -wovon
bis jekt 200 Stück todt und 66 frank ſind.
I< habe vorher geſagt, daß ich unterdrückte Aus-
Hünſtung als die Haupturſache der Krankheit annehme.
Im Junius hatten wir in unſerer Gegend häufigen Re-
gen; unter andern regnete es vier Tage.ununterbrochen
fort. Das Vieh, welches in dieſem Jahre eine weite
Trift bis zum Hüthungsplaße hatte, blieb den/ganzen
- Tag dem Regen ausgeſeßt, und mußte ſich, durch die
- weite Trift erhißt, nothwendig! erkälten, welches lum
ſo] wahrſcheinlicher iſt, da im Auguſt )die Krankheit
ausbrach. Als mitwirkende Urſache nehme ich die nie-
drige und ehemals ſumpfichte Gegend bey Liebenwalde
an. Es iſt daher in dieſer Niederung beſonders ge-
fährlich, das Rindvieh im Frühjahre zu frühzeitig und
des Morgens zu früh auszutreiben; denn die durch die
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