Full text: Annalen der Märkischen Oekonomischen Gesellschaft zu Potsdam. - 3.1797/1802 (3.1797/1802)

 
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Wintexkälte verſchloſſene „Crde duünſter im. Frühjahre 
ungemein viele Stickluft. aus , welche. durch die Son« 
nenwärme aus den faulenden Vegetabilien entwickelt 
wird, . und ſchwerer, als die gemeine Lift, des Morgens 
den Erdboden bedet, und nicht eher unſchädlich wird, 
als bis die Sonte oder der Wind dieſe Nebel zerſtreuet 
haben. Das Vieh , das leider von den meiſten Land- 
wirthen nüchtern auf die Weide getrieben wird, aths 
met beym Weiden am frühen Morgen eine-Menge von 
dieſer durch Fäulniß erzeugten Luft ein , Wälche, wenn 
ſie in die Lunge kömmt, nothwendig Verſtopfung -der 
Gefäße erregen muß. 
Meine Mitbürger begehen, ſo wie die meiſten 
Zandleute, die Ungerechtigkeit des zu frühen Austrei- 
bens, theils aus Unwiſſenheit, theils aus ſchändlichem 
Geize. Deun faum ſind im Frühjahre einige Gäaänſe- 
blümchen ſichtbar ,. ſo rechnet ein ſolcher Wirth. ſchon, 
wie viel er von dem ſeinem Viehe abgefürzten Futter 
verkaufen kann, ohne zu bedenken, das dies ihm öfters 
den gänzlichen Untergang ſeines Viehſtandes zuziehet. 
Das zu wenige Tränken kann auch den Krank- 
heitsſtoff vermehrt haben. Die 790 Stück Vieh ſind" 
unter der Aufſicht zweyer alten Hirten, welche mit ih» 
ren Huthen zwey getrennte Hüthungspläte beweiden. 
Beyde Huthzen haben nur zwey Tränfen, die größere 
in der Havel und die kleinere im Finowkanal. . Zu bey- 
den Tränken wird vas Vieh nur einmal des Tages in. 
der Mittagsſtunde getrieben. - Da die Tränken ſchmal 
und die Hirten alt ſind; ſo kömmt gewöhnlich nur das 
ſtärkere Vieh zum Waſſer, das ſchwächere aber wird 
zurückgedrängt und bleibt ungetränft. "Bey der gro- 
Ben Menge Luft, welche das Rindvieh ausathmet , iſt 
'es beſonders nothwent:g , daß die Blutmaſſe öfters 
108 durch
	        
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