Full text: Jesus

 
EIE. 2ER 
galt den Phariſäern als Läſterung, ſo ſuchten ſie eine Gelegenheit, 
ihn in offenbarer Geſeßezübertretung zu fangen. Und Jeſus bot 
ſie ihnen bewußt und abſichtl ih. Es war abermals an einem 
Sabbat in der Synagoge. Da ſtellte er einen Menſchen mit einer 
verdorrten Hand in ihre Mitte. Und zu ihnen ſagte er: „Iſt es 
erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun, oder ſoll man Böſes tun, 
darf man ein Leben retten, oder ſoll man töten? )" Und als ſie 
ſchwiegen, heilte er den Kranken. = Da gingen die Phariſäer 
hinaus und berieten mit den Herodianern, wie ſie ihn unſchädlich 
machten. = 
Wenn man ſein Tun als Wahnſinn erwies vor den Augen des 
Volks und ſeine Predigt als Torheit? -- Vielleicht war das ein Weg. 
=- Wer aber ſollte das Narrenkleid weben, das man ihm anziehen 
wollte? =- Die Schriftgelehrten des hohen Rats und die Verwandten 
in der Heimat. Aus dem Geſet konnten ihn die einen widerlegen, 
die andern aus ſeinem Leben. So ſandte man nach Jeruſalem und 
Nazaret. Und hier wie dort folgte man willig dem Ruf. -- Wieder 
ſtaute ſic die Menge beim Hauſe des Simon, wieder lauſchte ſie 
ſeiner Rede und harrte auf ſeine Taten. Beſonders zahlreich waren 
die Phariſäer verſammelt im Hofraum. Sie wußten wohl, warum 
ſie gekommen waren. Es ſollte ein großer Tag werden heute! = 
Und er wurde es. Von der Gottesherrſchaft auf Erden ſprach 
Jeſus, von ihrem Glü> und ihrem Glanz. Wie ſonſt waren die 
Hörer im Bann ſeiner Rede. Da plößlih gab es ein Hin und 
Her an der Türe des Hauſes, =- eine leiſe Unruhe kam über alles 
Volk, ein Flüſtern ging von Mund zu Mund. Männer vom hohen 
Rat aus der Hauptſtadt des Südens. -- Willig teilte ſich die Menge, 
und nun ſtanden ſie Jeſus gegenüber. Er aber ſ<wieg. = Ihre 
bloße Ankunft ſchon bedeutete den Sieg! Sie gedachten ihn zu 
nußen. Vom Ende alles Böſen hatte ier ſoeben geſprochen, das 
hatten fie noc< gehört draußen am Tor. -- Vom Ende alles Böſen, 
=- das mußte auf ſeine Wundertaten gehen, von denen man ihnen 
erzählt hatte. Sofort griffen ſie den Gedanken auf, und der Älteſte 
von ihnen wandte ſic zum Volke, =- über Jeſus ſelbſt ſah er vor- 
nehm hinweg =: „Er hat den Beelzebul, und mit dem Oberſten 
1) Mt. 3, 1-6; [Mt. 12, 9--14; Lk. 6, 6--11.]
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.