EIDER
der Dämonen treibt er die Dämonen au38.“ = Das Wort traf!
-- So lautete alſo das Urteil der Weiſeſten in Juda über den
Propheten von Nazaret: Er hat den Beelzebul. =-- Genugtuung
und Hohn lag auf den Mienen der Phariſäer ringsum. Voll
zitternder Angſt aber blikten die Freunde Jeſu zu ihm auf =
würde er antworten? = Da blißte der Zorn ihm aus den Augen
über ihre Verſto>theit, und ſ<neidend und ſc<harf erklang ſeine Rede
und füllte den Hof bis in die Winkel: „Wie kann Satan Satan
austreiben? Und wenn ein Reich in ſich ſelbſt geſpalten iſt, ſo kann
das Reich nicht beſtehen. Und wenn ein Haus in ſich ſelbſt ge-
ſpalten iſt, ſo kann das Haus nicht beſtehen. Und wenn der Satan
gegen ſich ſelbſt aufgeſtanden und geſpalten iſt, ſo kann er nicht
beſtehen, ſondern e8 iſt mit ihm zu Ende," -- Da erſcholl ein
Jubelruf dur< den Hof, ein einziger, langer. Die Phariſäer aber
ſchlichen in Wut und Scham aus dem Tor ). -- Von allen Seiten
umdrängten Jeſum die Freunde. Da ſagte man ihm, daß ſeine
Mutter und Brüder an der Tür ſtänden. Voller Staunen und
bald voller Mitleid hatten ſie von ſeinen Reden und Taten ver=-
nommen: Er ein Prophet, er der Verkünder des meſſianiſchen Reiches,
er, der ſtille Träumer aus der Werkſtatt? -- Wahnſinn dünfte es
ſie. Und als die Nachricht aus Kapernaum kam, die ſie rief, da
waren ſie ſchon auf dem Wege, ihn zu holen. = „Deine Mutter
und deine Brüder.“ = Sinnend hob Jeſu8 das Haupt, langſam,
ganz langſam, dann antwortete er denen, die ihn riefen, und ſprach:
„Wer iſt meine Mutter und meine Brüder?“ Und er blikte umher
auf die, welche im Kreiſe rings um ihn ſaßen, und ſagte: „Siehe,
das ſind meine Mutter und meine Brüder. Jeder, der den Willen
Gottes tut, der iſt mir Bruder und Schweſter und Mutter *).“ =-
Danach ging er in ſeine Kammer im Hauſe des Simon. --
Kavyiterl 3
Genneſaret.
Zu Beginn der vierten Stunde berichten die Schülerinnen von dem
erſten Auftreten Jeſu in Kapernaum und von der Feindſchaft der Phari-
jäer. Dann kündige ich das neue Thema an: Jeſus am See Genneſaret.
1) Mk. 3, 20--30; [Mt. 12, 22--24; Lk, 11, 14--16.]
2) Mt. 3, 31--35; |Mt. 12, 46-50; Lk, 8, 19--21.]