Full text: M. Karl Ehregott Mangelsdorfs Versuch einer Darstellung dessen, was seit Jahrtausenden im Betreff des Erziehungswesens gesagt und gethan worden ist

 
 
 
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DESDE 207 
fich immer merklich. Ein Theil von ihnen, der 
nicht verſorgt werden kann» fömmkin Kummer ynd 
Noth, und macht den ganzen Stand bey dem Vdl» 
fe verächtlich. Ein jeder alſo, der ohne ſichre Cao 
pitale ſtudirt , lerne ein Handwerk, um ſich im 
Nothfalle auf eine ehrliche Art zu helfen. Denn 
Arbeit ſchändet nicht.. Der Reiche aber lerne zu 
gleich ein Handwerk, zum Beſten ſeines Körpers. 
Denn Arbeit ſchwächt nicht, ſtärkt aber wohl. 2) 
Frühzeitiges Univerſitätengehn ſchadet eben ſowohl, 
als zu langes Univerſitätenbleiben. Epat hin, 
bald wieder weg, und dann in die Welt und in die 
Geſchäfte hinein. 3) Rachſchreiben in den Col- 
legien taugt nichts. 4) Vor der Univerſität lernt 
gut Arithmetik und .italiäniſch Bachhälten. Das 
nährt ſeinen Männ. ſo..gut, wie das Beſenbinder- 
handwerk. 5) Wollt ihr die Schulen verbeſſern, ſo 
fangt mit den Lehrern an. 6 ) So lange die Ein- 
bildung währt , daß der ſtatus ſcholaflicus noth- 
wendig müſſe verbunden ſeyn mit dem llatu ec« 
clefiallico, ſo lange werden feine guten Schulen 
in Deutſchland ſeyn. Und derTifann, der die 
ſes ſagt , war Doctor der Theologie und 
Prediger in Samburg. 7) Zu beklagen iſt es, daß 
man die Jugend in den Schulen nicht gewöhnt, immer 
lateiniſch zu reden. Denn wenn in den vornehmett 
Chur- und Fürſtlichen Schulen, Weißen, Pfor- 
ta, Grimme, Gorba, Weymar, Eiſenach 
2C. immer Latein geredet würde, warum ſollte die 
Tugend nicht eben ſowohl in einem Jahr die lateini- 
ſche Sprache lernen, als einer, der ein Jahr in Frank- 
; reich 
 

	        
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