Full text: M. Karl Ehregott Mangelsdorfs Versuch einer Darstellung dessen, was seit Jahrtausenden im Betreff des Erziehungswesens gesagt und gethan worden ist

 
 
 
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ſviſtin dieſer Uebereinſtimmung Tugend da. Die 
- frühe Gewöhnung , Vergnügen oder Schmerz bey 
den Gegenſtänden zu haben, welche dem Recht« 
Ächafnen angenehm oder unangenehm ſeyn ſollen, 
zu lieben , was Liebe verdient, zu haſſen, was Haß 
hung. 6 1 
Der Staak welcher gute Erziehung haben will, 
muß ſtrenge Aufſicht über Tänze , Geſänge , Werke 
verdient, das nenne ich Diſciplin oder Erzie | 
der Dichter und theatraliſche Vorſtellungen führen, 7 
Er dulde keine Bewegung, keine Gebehrde, keine 
noch ſo reizende Compoſition , keinen Vers , welche 
Vergnügen , Liebe, Schmerz und, Haß da fühlen 
Jehren; wo das Gegentheil gefühlt werden ſoll. 
< Vor dem achtzehenten Jahre koſte der Jüngling 
feinen Wein. Wer wollte Feuer zu Feuer thun? 
' Vis zum vierzigſten genieße er ihn ſchr mäßig, zur 
Stärkung nach harter Arbeit. Nach dem vierzig 
ſten kann er ihn zum Vergnügen als Arztney gegen 
die Beſchwerlichfeiten und Sorgen des Alters braye 
<hen. 
Nicht vor dem 25ſten , aber wohl vor dem 35ſtm 
Jahre nehme ſich der Jüngling ein Weib. Envflie- 
he nicht die Verbindung mit Armen , und ſuche nicht 
die Verbindung mit Reichen. Ja, unter gleichen 
Umſtänden ziehe er das ärmere Mädchen dem rei» 
<hern vor, ] ' 
| ) Zu vieles Nachgeben macht den Charakter diffi- 
cil, mürriſch, jachzornig , auffahriſch und. unbän- 
- dizz 
 
 
 

	        
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