247
26) Maßgebender Grundſaß für Anträge auf Neu-
bewilligungen von Unterhaltungszuſchüſſen für höhere
Mäd<henſchulen.
Verlin, den 12. Dezember 1890.
Die mir zur Verfügung ſtehenden Mittel zu Gewährung von
Unterhaltungszuſchüſſen für höhere Mädchenſchulen ſind, trog
mehrfacher Verſtärkung in den letzten Jahren, gegenwärtig nahezu
erſchöpft. I< ſehe mich daher genöthigt, einerſeits bei Neu-
bewilligung von Zuſchüſſen für derartige Anſtalten die größte
Sparjamkeit zu üben, andererſeits auf die Kürzung beziehungs3-
weiſe Zurückziehung bereits bewilligter Zuſchüſſe, ſoweit dieſelben
als entbehrlich zu erachten jind, thunlichjt Bedacht zu nehmen.
Zu diejem Behufe veranlaſſe ic< die Königliche Regierung,
Anträge auf Neubewilligungen nur da zu ſtellen, wo dies das
öffentliche Unterrichtöintereſſe dringend erheiſcht.
Bei Gejuchen um Fortbewilligung bereits gewährter Zu-
ſchüſſe iſt in eine erneute ſorgfältige Prüfung des Bedürfnijſe3
einzutreten, und, ſoweit ein ſol<hes nicht anzuerkennen iſt, die
Kürzung beziehungsweiſe Zurückziehung der Zuſchüſſe bei mir
zu beantragen. Hierbei werden beſonder8 diejenigen höheren
Mädchenſchulen in Betracht kommen, welche bei geringem Beſuche
lediglih durc< die Beihilfe des Staates lebensfähig ſind, im
Vebrigen aber, inSbeſondere nach dem Stande des Volksſchul-
wejens an dem betreffenden Orte, einem erheblicheren öffentlichen
Unterrichtsöintereſſe nicht dienen.
Der Minijier der geiſtlichen 2c. Angelegenheiten.
Im Auftrage: Kügler.
An
ſämmtliche Königliche Regierungen (ausſ<hließlih |
der zu Danzig, Marienwerder, Poſen, Brom=-
berg und Oppeln).
VU. Ma. 21539.
27) Einreichung von Verwendung38- und Bedürfnis-
Nachweiſungen über die den Lehrern und Lehrerinnen
an öffentlichen Volksſ<ulen zu gewährenden ſtaatlichen
Dienjtalterözulagen betreffend.
Berlin, den 19. Dezember 1890.
Auf den Bericht vom 4. Dezember d. I. -- B. 15244. --
erwidere ich der Königlichen Regierung, daß es in Folge der
durch meinen Runderlaß vom 28. Juni d. IJ. -- ÜU. Ila. 18417.
-- (Centr. Bl. 1890 S. 614) getroffenen anderweiten Bo-
jtimmungen hinſichtlich der den Lehrern und Lehrerinnen an