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144) PBreisSaufgabe der Charlotten-Stiſtung.
(Centralbl. für 1887 Seite 750.)
Nac< dem Statute der von Frau Charlotie Stiepel, geb.
Freiin von Hopffgarten errichteten Charlottenſtiftung für Philo-
logie wird am heutigen Tage (2. Juli 1891) eine neue Aufgabe
von der ſtändigen Kommiſſion der Akademie geſtellt:
„Son Damasgkios de principiis IL 8. 204--239
(IL. p. 85, 19--113, 6 ed. Ruelle Paris 1889) joll eine
krüſche Textbearbeitung gegeben und eine knapp ge-
faßte Einleitung über Damaskios*' Leben und Schriften
vorausgeſchict werden. E38 wird die Erwartung ausge-
ſprochen, daß der durc< dieje Probeleijtung fich als be-
fähigt ausweiſende Gelehrte ſodann die Neubearbeitung
des Kommentars des Proklos zu Platon's Republik in
Angriff mmunt.“
Die Stiftung iſt zur Förderung junger, dem Deutſchen Reiche
angehöriger Philologen beſtimmt, welche die Unwerſitätsſtudien
vollendet und den philoſophiſc<en Doktorgrad erlangt oder die
Prüfung für das höhere Schulamt beſtanden haben, aber zur
Zeit ihrer Bewerbung noc< ohne feſte Anſtellung ſind. Prwat-
dozenten an Univerſitäten ſind von der Bewerbung m<<t a18-
gej<hloſſen.
Die Arbeiten der Bewerber jind bis zum 1. März 1892
an die Akademie einzuſenden. Sie ſind mit einem Denlſpruch
zu verſehen; in einem verſiegelten, mit demſelben Spruche be-
zeichneten Umſchlage iſt der Name des Verfaſſers anzugeben und
der Nachweis zu liefern, daß die ſtatutenmäßigen Vorausſezungen
bei dem Bewerber zutreffen. In der öffentlichen Sitzung am
Leibniz-Tage 1892 ertheilt die Akademie dem Verfaſſer der des
Preiſes würdig erkannten Arbeit das Stipendium. Dasſelbe be-
ſteht in dem Genuſſe der zur Zeit vier Prozent betragenden
Jahres8zinſen des Stiftungskapitales von 30000 Mk. (1200 Mk.)
auf die Dauer von vier Jahren.
D. Höhere Lehranſtalten.
145) Meldung der Kandidaten des höheren Schulamtes
zum Antritte des Seminarjahres.
Berlin, den 9. Mai 1891.
Um dem Mißſtande zu begegnen, welcher mit der gleich-
zeitigen Meldung eines Kandidaten des höheren Schulamtes zum